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Zeit sparen wie Geoff Ogilby

Machen wir uns nichts vor: Natürlich ist Golf ein Luxussport. Aber nicht wegen des Geldes – wahrlich nicht. Sondern wegen der Zeit.

Um einigermaßen ordentlich zu spielen, braucht es den Luxus Zeit, viel mehr als in den meisten anderen Sportarten. Im Tischtennis etwa konnte selbst meine 74-jährige Mutter nach einer halben Stunde ein paar ordentliche Bälle schlagen und sogar spannende Ballwechsel liefern. Im Golf, wir wissen es alle, kann es Jahre dauern, bis man die Mitspieler nicht mehr mit Querschlägern gefährdet und auch mal drei, vier Pars hintereinander spielt. 

Natürlich, wir alle kennen diese Phänomene, die es innerhalb weniger Monate vom Anfängerkurs auf Handicap 8 gebracht haben. Jeder Club hat mindestens einen dieser Spieler in seinen Reihen. 

Doch die zwei, drei Male, die ich mit diesen Cracks auf die Runde gegangen bin, konnten die nicht unter 100 Schlägen bleiben, was bei mir den Verdacht aufkommen ließ, dass sie in den Turnieren vielleicht allzuoft mit ihren Freunden oder Lebenspartnern als Zähler angetreten sind. 

Jedenfalls: Geoff Ogilvy. Auch für den US-Open-Sieger von 2006 ist Zeit ein wichtiger Faktor. (2006 – das waren die US Open, die keiner haben wollte, weil Phil Mickelson und Colin Montgomerie am letzten Loch völlig unbedrängt Katastrophenschläge fabrizierten.) Wer sich seine Zeit beim Trainieren klug einteilt, ist im Vorteil und hat ein besseres Leben. 

Hier kommt die erstaunliche Strategie des Australiers: Er lässt vor der Runde und auch oft im Training die Finger von den Eisen und trainiert nur Driver und Wedges. »Wenn ich diese Schläger gut treffe, dann funktioniert auch alles dazwischen.« 

Vielleicht ein guter Tipp für alle, die es eilig haben. Übrigens: Wenn es um schöne Schwünge geht, reden alle von Fred Couples oder Ernie Els.

www.youtube.com/watch

Doch Geoff Ogilvys Schwung könnte mich in den Schlaf singen.