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Ryder Cup 2022: Darum hat es nicht gereicht!

Ryder Cup

Deutschland scheitert erneut mit der Bewerbung für den Ryder Cup. GOLF MAGAZIN-Vize Detlef Hennies sagt, was die Italiener so stark gemacht hat

Es sind keine guten Wochen für den großen Sport in Deutschland. Vor 15 Tagen erst scheiterte die Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Sommerspiele 2024 knapp am Referendum seiner Bürger; seit wenigen Stunden wissen wir, dass der Ryder Cup 2022 eben nicht in Bad Saarow, sondern in Rom ausgetragen wird. Bis zur Entscheidung durch die Ryder Cup Limited heute Vormittag in London galt die deutsche Bewerbung als die aussichtsreichste. Jetzt also das Aus. Zum zweiten Mal, nachdem der Deutsche Golf Verband schon um den Ryder Cup 2018 mitgeboten, damals aber gegen Frankreich verloren hatte. Weder Italien noch Frankreich sind mit der European Tour und dem Ryder Cup so lange und eng verbunden wie Deutschland, das zum Beispiel mit Bernhard Langer einen der erfolgreichsten Spieler und Kapitän in der Geschichte des Kontinental-Vergleichs gegen die USA stellt. Wo also liegen die Gründe für die überraschende Absage?

Italien hatte über die gesamte Bewerbung immer wieder deutlich gemacht, alle Vorgaben der Ryder Cup Limited verlässlich und nachvollziehbar umzusetzen. Dazu gehört ein fast kompletter Neubau der Anlage des Marco Simone Golf & Country Clubs, der gesamten Infrastruktur und auch die Förderung des Golfsports über Jahre hinweg. Das wird sichtbar an der Italian Open, die auf der European Tour mit einem Preisgeld von 1,5 Millionen Euro bisher eher eine Nebenrolle spielte. Ab 2017 wird das Preisgeld auf 7 Millonen Euro erhöht, und das über insgesamt elf Jahre. Am Geld, so hatten die Italiener immer wieder betont, solle die Bewerbung nicht scheitern. Dass Modeschöpferin Laura Biagotti die Präsidentin des Marco Simone Golf Clubs ist, gab der ganzen Bewerbung noch zusätzlichen Glamour.

Hätte der DGV da nicht mithalten können? „Die deutsche Bewerbung ist in enger Absprache mit allen Beteiligten bis an die Grenze dessen gegangen, was vernünftiger Weise in der aktuellen Situation darstellbar war. Wir können und dürfen trotzdem stolz darauf sein, was im Rahmen der Bewerbung um den Ryder Cup 2022 geleistet wurde, auch wenn es nicht für den Zuschlag gereicht hat“, sagt dazu DGV-Präsident Claus Kobold.

Er deutet auch an, dass das Thema Ryder Cup in Deutschland damit noch nicht vorbei sein muss. Allein, nach den aktuellen Tiefschlägen fehlt mir da der Glaube. Immerhin sprechen wir dann über die Austragung des Ryder Cups 2026…