Produkt News

TaylorMade P770 Eisen

TaylorMade P770 Eisen
Zum Herbst 2020 bringt TaylorMade drei neue Eisenmodelle auf den Markt. Eines davon hat das Potenzial, eine ganze Kategorie neu zu definieren.

Die gefeierte P-700-Serie wird um drei neue Eisenmodelle erweitert, zwei reine Players-Eisen für sehr gute Golfer (P7MB und P7MC) und ein kompaktes Distanz-Eisen, das für eine breitere Gruppe von Golfern geeignet ist (P770). Um das letztgenannte Modell soll es in dieser Produktbesprechung gehen.

Lasst die Geschwister-rivalität beginnen

 

Der Slogan von TaylorMade für das P770 lautet „Let the Sibling Rivalry Begin“. Diese Geschwister-Rivalität besteht mit dem enorm erfolgreichen TaylorMade P790-Eisen, das man mit guten Gründen als den großen Bruder des P770 bezeichnen kann. Das P770 ist wie eine kompaktere Version des P790, quasi ein „Mini-Me“. Wie das P790 ist auch das P770 mit Speed Foam, Wolfram-Gewichten und Speed Pockets ausgestattet. Kosmetisch gesehen ist das Design noch cleaner als beim P790; die Form ist ähnlich, wenn auch unterschiedlich genug, um von Bedeutung zu sein.

Die P770 sind wie eine kompaktere Version der P790. In der Hohlkörperkonstruktion aus Karbonstahl findet sich – wie schon in den P790 – ein in den Schlägerkopf gespritzter Urethanschaum (von TaylorMade „SpeedFoam“ genannt) zur Verbesserung des Schlaggefühls. Ein durchgängiger Sohlenschlitz verleiht der ohnehin sehr dünnen, geschmiedeten Schlagfläche noch mehr Biegsamkeit für hohe Ballgeschwindigkeiten bei unten auf der Schlagfläche getroffene Bälle. Gewichtseinsätze aus Wolfram (englisch: Tungsten) senken den Gewichtsschwerpunkt und unterstützen damit einen hohen Ballabflug und steigern die Fehlertoleranz.

Was macht ein Players-Distance-Eisen aus?

Players Distance-Eisen stellen eine noch recht junge Kategorie in der Golfschlägerindustrie dar. Bekannte Vertreter dieser Zunft sind etwa die Modelle Callaway Apex, Titleist T200 (und vorher AP3), Mizuno JPX Forged & MP-20 HMB, PING I500, Cobra KING Forged Tec und nicht zuletzt die TaylorMade P790, die unter Fachleuten als Paradebeispiel für ein gelungenes Design dieser Kategorie gelten. Players-Distance-Eisen sollen gute, versierte Golfer ansprechen, die sich mehr Schlaglänge wünschen, als die, die sie mit schmalen, einteiligen Tour-Köpfen im Cavity- oder Muscle-Back-Design erzielen. Dafür nutzen die Hersteller meist etwas stärkere Lofts sowie mehrteilige Konstruktionen aus verschiedenen Materialien. Häufig verwendete Zutaten sind Hohlkörperkonstruktionen (mit oder ohne dämpfende Füllmaterialien), Wolframgewichte und dünne geschmiedete Schlagflächeneinsätze. Dabei bewegen sich die Schlägerproduzenten angesichts der Zielgruppe auf einem schmalen Pfad. Denn anders als bei Game-Improvement-Eisen (die in zahlreichen Abstufungen von klobig bis riesig daherkommen und maximale Längen und Fehlerverzeihung liefern sollen), müssen Players-Distance Eisen ihre technologischen Merkmale in einem Paket verstecken, das einerseits dem kritischen Auge eines einstelligen Golfers standhält und andererseits auch vielseitig einsetzbar bleibt (Stichwort: Shot Shaping und Workability). Zu viel Offset, zu klobige Toplines und zu breite Sohlen sind in dieser Zielgruppe ein No-Go.

Zurück zu den Wurzeln mit P770

Im Laufe ihrer Entwicklung hat sich die Players Distance Kategorie zuletzt immer mehr dahin verändert, dass bei vielen Modellen der Aspekt der Schlaglängensteigerung auf Kosten der von besseren Spielern bevorzugten Größe und Form überbetont wurde. Es wäre nicht besonders gewagt, zu behaupten, dass einige sogenannte Players-Distance-Modelle tatsächlich eher schöner aussehende Game-Improvement-Eisen sind.

Verglichen mit seinem „großen Bruder“ P790 hat das P770 (hier abgebildet) eine dünnere Topline, ein kürzeres Schlägerblatt und eine schmalere Sohle.

Mit den P770 wollten die Entwickler von TaylorMade zurück zur Ursprungsidee von „Players Distance“. Der versierte Spieler mit einem verlässlichen Schwung und der Fähigkeit, den Ball zu shapen und variantenreich auf dem Platz zu agieren, soll wieder in den Vordergrund rücken. Um dieses Ziel zu verwirklichen, hat TaylorMade sich an den bewährten technologischen Zutaten des P790 bedient und diese in ein kleineres, elegantes Design gesteckt. Das P770 ist ein Hightech-Hohlkörpereisen, das Ballgeschwindigkeit und Länge betont und gleichzeitig eine kompakte, augenfreundliche Größe beibehält. Die P770 könnten dem Rest der Branche sogar signalisieren, bei ihren Players-Distance-Designs auf Reset zu drücken.

 

Für wen sind die P770?

TaylorMade hat in der Vergangenheit Golfer mit Handicaps von +4 bis -25 auf die P790 gefittet und somit eine extrem breite Spanne von Golfern angesprochen. Von diesen P790-Spielern haben 30 Prozent ein Handicap von sieben oder besser. Vor allem diese besseren Golfer repräsentieren die Zielgruppe der TaylorMade P770.

TaylorMade geht davon aus, dass der durchschnittliche P770-Käufer etwa ein Handicap von fünf haben wird. Es gibt keinen Sockel, da die kompakte Größe sogar Plus-Handicapper ansprechen dürfte. Doch auch Golfer mit Handicaps bis zu 15 – so erwartet es der Hersteller – werden sich für die P770 entscheiden. Wir denken: Das ist nicht weit hergeholt! Es gibt viele Spieler mit solchen Handicaps, die sich für ein Blade entscheiden, da sollten die P770 eine bessere Option sein.

Fazit/Einordnung

Mit den neuesten Ergänzungen der P-Serie bietet TaylorMade ein komplettes Sortiment akribisch gefertigter Players-Eisen an, die sauberes Handwerk, Leistung und erstklassige Ästhetik in Einklang bringen. Insgesamt umfasst die P-Serie nun sechs verschiedene Modelle: P7TW (Tiger Woods), P7MB, P7MC, P770, P790 und P790 Ti.

TaylorMade P770 Eisen

TaylorMade verspricht, dass die P770 trotz ihrer kompakteren Größe und etwas schwächerer Lofts längenmäßig mit den P790 mithalten können. Nach ersten Tests können wir das bestätigen. Dass die Fehlerverzeihung geringer ausfällt als beim großen Bruder ist nicht überraschend und angesichts des Entwicklungsziels und der Positionierung innerhalb des TaylorMade-Sortiments nur stringent. Für ein Eisen mit diesen schlanken Maßen ist die Fehlertoleranz jedenfalls ausgesprochen gut.

Dass TaylorMade leistungsstarke Golfschläger produzieren kann, steht außer Zweifel. Die Verteilung von Schönheitspreisen für die Eisen der Kalifornier war in der Vergangenheit dagegen selten angebracht. Die Aufmerksamkeit für ästhetische Details in der gesamten neuen Produktreihe deutet darauf hin, dass TaylorMade eine konzertierte Anstrengung unternimmt, um den besseren Spieler anzusprechen, der Detailgenauigkeit schätzt. Mit der P-Serie liefert TaylorMade seiner anvisierten Zielgruppe nun auch optisch genau das, was sie sehen will. Klare, elegante Designs mit hochglänzendem Satin-Finish, fließenden Linien und leichten Kontrasten. Ein guter Weg, um mit sehr anspruchsvollen Golfern in Kontakt zu treten.

360°-Animation der TaylorMade P770

Spezifikationen und Preise und Verfügbarkeit der TaylorMade P770 Eisen

Verfügbarkeit: Die P770-Eisen sind ab sofort im Fachhandel erhältlich. Angeboten werden die Eisen von 3 bis PW & AW (RH & LH).
Standardschaft und -griff: KBS Tour 120S & 130X mit Golf Pride Z.
Preis: 1.399 Euro (7 Eisen)