GM hat im Jubiläumsjahr ein Ranking über die 75 besten Golfplätze in Deutschland erarbeitet – lesen Sie hier die Top-15 in der Einzelbesprechung.
1. Hamburger GC Falkenstein
Der Nobelclub der Hansestadt gehört zu den ältesten und renommiertesten Vereinen Deutschlands. In der Verlängerung der Elbchaussee stadtauswärts an der Grenze von Blankenese und Rissen gelegen, liegt der Colt Design-Course in Elbnähe. Die sportlich anspruchsvollen und auch mitunter bergauf und bergab laufenden Bahnen sind gesäumt von dichten Baumbeständen und großzügigen, zu überspielenden Heideflächen. Gelegentlich ist auch in der Ferne ein Schiffshorn zu hören. Dieser Course ist so perfekt, dass er sogar ohne ein einziges Wasserhindernis auskommt. Spielgenuss auf höchstem Niveau.
2. Winston Golf – Winston Links
Als ungewöhnlich, anspruchsvoll und imposant lässt sich der Inland-Links-Platz von Winston Golf wohl am ehesten beschreiben. Bereits bei der Anfahrt auf die östlich von Schwerin gelegene Anlage sind die unverkennbaren, wie Zuckerhüte anmutenden, mit Gras bewachsenenSandberge zu erkennen. Der gesamte Course ist bedingt durch seine andauernden feinen Ondulierungen und Break-reichen Grüns ein Tester für sämtliche Spieler – Profis inbegriffen. Die Winston Senior Open wird seit 2012 auf der beeindruckenden Anlage ausgespielt.
3. GC Budersand
Ein echter Links-Platz in unmittelbarer Nordsee-Nähe, designt von einem waschechten Sylter: Rolf Stephan Hansen kreierte, dank Unternehmerin Claudia Ebert, auf dem verwaisten Gelände der Pidder-Lüng-Kasernen, am Ortsrand von Hörnum, die meisterlichen 18 Bahnen auf der Lieblingsinsel der Deutschen. Der Sylter GC Budersand wurde nicht nur aufgrund seines Service, sondern auch wegen der brillanten (Platz-)Architektur mehrfach im Rahmen der Golf Magazin Travel Awards prämiert. Nicht nur für alle Links Golf-Liebhaber ist diese Adresse ein echtes Must-Play.
4. Frankfurter Golf Club
Harry S. Colt – sein Name steht für Spitzenqualität. Wir können uns glücklich schätzen, dass sich der englische Designer (u.a. Pine Valley, Royal Portrush, Muirfield, Royal Liverpool, die Liste seiner Werke ist atemberaubend) auch in Deutschland, u.a. in Frankfurt, verewigt hat. Der Stadtkurs in Niederrad, unweit des Stadions von Eintracht Frankfurt, ist ein Gedicht und darf als Vorzeige-Parkland-Course bezeichnet werden. Ein extrem harmonisches Layout mit einer gelungenen Abwechslung an kurzen, mittellangen und langen Bahnen. Beim Faktor Anspruch erzielt der Frankfurter GC Höchstnoten.
Die Top-15
5. G&CC Seddiner See – Südplatz
Der Berliner Raum ist eine Hochburg an imposanten Golfplätzen, da seit Anfang der 90er Jahre großzügig in die Arbeit versierter, weltberühmter Architekten investiert wurde. So entstand auch in Michendorf, bei Potsdam, unweit des Seddiner Sees mit dem Südplatz eine weitere Top-Adresse von Robert Trent Jones Jr. Die clever platzierten Bunker verteidigen die meisten Grüns und sind auch auf den Fairways fein säuberlich in den Boden eingearbeitet. Ein Highlight ist das großzügig angelegte Doppelgrün der Bahnen 9 und 18, das nicht nur während des Amundi German Masters einen krönenden Abschluss bildet.
6. Greeneagle Golf Courses – Nord Course
Wenn Visionäre Golfplätze bauen, werden diese einmalig – wie im Fall des Nord Course, entworfen von Golfplatzeigentümer Michael Blesch. Die gigantische Grundlänge von 7.057 Metern macht den Platz zum längsten der DP World Tour. Aber auch das abwechslungsreiche Design – von äußerst langen Waste-Bunkern, schmalen, entlang von Wasserhindernissen gesäumten Grüns, Bonsai-Parks, gepaart mit für die European-Open-Zuschauer errichteter Naturtribünen – macht Green Eagle einmalig. Besonders schön ist der Abschluss im Clubhaus bei lässiger Beach-Atmosphäre auf der See-Terrasse.
7. G&LC Köln
Ein Parkland-Parcours wie man ihn sich wünscht. Wenig Wasser, der eine oder andere Graben, dafür viele Doglegs, enge Schneisen und richtig hohe Bäume, die häufig ins Spiel kommen und manch guten Score versauen. Besonders gelungen war vor ein paar Jahren der Eingriff von Infinite Variety Golf. Die Experten haben bei der Bunker-Renovierung das Konzept »zurück zum Ursprung« umgesetzt. Die Bunker wurden versetzt, sind etwas kleiner, aber präsenter und haben nicht mehr den manikürten Look. Eine Runde in Köln bedeutet einen mehrstündigen Aufenthalt in einer wunderschönen Parkanlage. Die Atmosphäre strahlt eine gewisse Magie aus.
8. Club zur Vahr Bremen – Garlstedt
Unaufdringliche Tradition ist das ungeschriebene Motto von Garlstedt, dem Meisterschaftsplatz des Clubs zur Vahr, der sich im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder, dem 9-Löcher Stadt-Platz außerhalb Bremens befindet. Während das Clubhaus in der Stadt vor ein paar Jahren ein umfangreiches Re-Design erfuhr, stehen die Uhren auf dem 18-Löcher-Platz still. Doch das im Guten. Ehrliches Limburger-Layout mit erhöhten Abschlagboxen, schmalen Fairway-Schneisen, engen Doglegs und asymmetrisch verteidigten Grüns.
9. St. Eurach L&GC
Vor etwas mehr als 50 Jahren wurde der St. Eurach Land- und Golfclub eröffnet und bis heute zeigt sich, dass die Gründungsväter ein wunderbares Gelände für die Spielfläche gefunden haben. Auf halbem Weg von München Richtung Garmisch-Partenkirchen liegen die Bahnen eingebettet in die schmucke Voralpenlandschaft mit Blick aufs Karwendel- und Wetterstein-Massiv. Der Par-71-Platz, entworfen von Donald Harradine, ist lang und abwechslungsreich. Zahlreiche Bäume säumen die Fairways und gerade auf den hinteren Neun wird den Spielern einiges abverlangt. In puncto Zustand und Infrastruktur legte der Club durch mehrere Investitionen (Dränagen, Range) in den zurückliegenden Jahren noch eine Schippe drauf und die Clubhausterrasse ermöglicht einen grandiosen Blick in die Berge.
10. GC Föhr – Rot/Gelb
Wer auf den abwechslungsreichen Bahnen des GC Föhr abschlägt, bekommt einen pittoresken Blick auf das Weltnaturerbe Wattenmeer gleich mitgeliefert. Der Platz auf der nordfriesischen Insel besticht durch ein harmonisches Zusammenspiel aus bewaldeten Bahnen mit Biotopen einerseits und dem typisch rauen Links-Charakter mit Dünenlandschaft, Ginsterbüschen, Heideflächen und Strandhafer andererseits. Je nach Windstärke zeigt der sportlich anspruchsvolle Kurs immer wieder seine Zähne und erfordert geschicktes Course Management. Die Grüns werden bestens manikürt und bieten mit ihren Ondulierungen Golfgenuss pur.
Die Top-15
11. GC St. Leon-Rot – St. Leon
Hinter dem schmucklosen Industriegebiet in der Opelstraße in St. Leon-Rot tut sich eine grüne Oase auf. Ermöglicht von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, der in seiner Heimat mit zwei Top-Plätzen ein herausragendes Golfangebot schuf. Dabei streiten sich die Geister, ob der ältere der beiden, Kurs Rot, nicht sogar der schönere Platz ist. Der von Dave Thomas gezeichnete Course St. Leon war unter anderem Spielstätte der Deutsche Bank/SAP Open und dem Solheim Cup. Neben einer gewissen Grundlänge sollte man auf diesem Kurs, der im Links-Style angelegt wurde, keine Angst vor Wasser haben. Teiche und Seen begleiten die Spieler nahezu durchgängig. Großer Pluspunkt des Platzes, wie aller Spielflächen in St. Leon-Rot, ist sein über die Jahre hinweg überdurchschnittlicher Pflegezustand sowie ein vorbildlicher Service.
12. GC Bergisch Land Wuppertal
1928 konnte Willy Schniewind, der Clubgründer und spätere DGV-Präsident (1951–1964), seinen Vater für die Bereitstellung der notwendigen Flächen für neun Löcher und John S. Morrison für den Bau des ursprünglichen Platzes gewinnen. 1958 wurde der Platz erweitert und Dr. Bernhard von Limburger zeichnete für die Bahnen 14–18 verantwortlich. Im Laufe der Jahre wurden stetig Modernisierungsmaßnahmen getroffen, was die Anlage heute zu einem großartigen Golfplatz macht. Sportlich und auch konditionell anspruchsvoll, kann man hier nicht nur auf reichlich Wasser, Doglegs und Höhenmeter treffen – auch die Aussichten auf das umliegende Bergische Land sind ein wahrer Genuss.
13. GC Hardenberg – Niedersachsen Course
Taktik ist gefragt auf dem von David Krause entworfenen Meisterschafts-Course – und das nicht nur, wenn das imposant geformte Inselgrün der Bahn 11, der »Keilerkopf«, dem Wappentier des Grafen von Hardenberg, angespielt wird. Biotope, kleine Schluchten, alte Bäume und mehr stellen die Spieler vor strategische Herausforderungen. Kein Wunder, dass hier bereits Top-Amateur-Turniere und auch kleinere Profi-Events ausgetragen wurden.
14. GC Bad Saarow – Faldo Course
Der sechsfache Major-Sieger hat sich bei seinem Links-Layout in Bad Saarow mächtig ins Zeug gelegt und alle wünschenswerten Designelemente über die 18 Bahnen bestens verteilt. Sir Nick Faldos Hauptaugenmerk sind Strategie, Spannung, Risk-and-Reward – diese Elemente spürt der Golfer auf jedem Loch. Und weil auf einem Links Course des Engländers die (Topf-)Bunker immer eine Sonderstellung einnehmen, hat er gleich 130 auf dem großflächigen Areal integriert. Die Sandkuhlen sind teilweise mit dem bloßen Auge nicht auszumachen. Die Grüns sind von Größe, Ondulierungen und Tempo furchteinflößend und runden das Erlebnis ab.
15. GC Hamburg-Walddörfer
18 einzigartige Bahnen am Rande der Hansestadt Hamburg gelegen, bieten hochkarätiges Spielvergnügen abseits des Großstadttrubels. Nachdem der Platz, der ursprünglich aus der Feder von Bernhard von Limburger stammt, 2015 von Christoph Städler renoviert und aufwendig umgebaut wurde, begeistert die Anlage Spieler aus der gesamten Republik. Der Parkland Kurs weist immer wieder starke Gefälle auf, Baumriesen und Rhododendrenbüsche säumen die Fairways. Schnelle Grüns mit starken Wellen verlangen ein geschicktes Auge beim Lesen der Puttlinien. Der Ausblick von der Clubterrasse aus, über die Fairways hinunter zum Bredenbeker Teich, ist ein Gedicht.