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LIV GOLF: Machtdemonstration von PGA Tour und DP World Tour

+++ PGA Tour und DP World intensivieren Partnerschaft +++ Preisgelder werden erhöht +++ LIV Golf bekommt weitere Neuzugänge mit Wolff, Ancer, Ortiz sowie Spitzenamateur Eugenio Chacarra +++

LIV Golf bald mit eigenen Majors?
Ehemals im Angriffsmodus: PGA Tour Commissioner Jay Monahan (Photo: Getty Images)

 

Es vergeht fast kein Tag ohne News rund um LIV Golf. Die neue Serie kann weitere Zugänge verzeichnen. Nach den Zusagen von Hochkarätern aber verletzungsanfälligen Spielern wie Brooks Koepka, Bryson DeChambeau und Patrick Reed (alle USA) für das zweite Event im amerikanischen Portland (30.6. – 02.7.) haben jüngst auch Carlos Ortiz, Abraham Ancer (bd. MEX), Matthew Wolff (USA) und Eugenio Chacarra (ESP) ihre Teilnahme bestätigt. Das ist dramatisch für die etablierte PGA Tour, da die Wechsler teilweise noch sehr jung sind und mit Chacarra sogar ein Amateur (Nummer zwei in der Welt) gleich abdankt. „Vor kurzem erhielt ich die Gelegenheit, die ich nicht ausschlagen konnte. Es ist einer dieser Züge, die einmal im Leben vorbeifahren,“ so der Spanier. Wer weiß, wen der umtriebige LIV Golf-Boss Greg Norman von den College-Golfern noch so alles anbaggern wird.

PORTLAND, OREGON - JUNE 28: Team Captain Brooks Koepka of Smash GC and Greg Norman, CEO and commissioner of LIV Golf, during the LIV Golf Invitational - Portland Welcome Party at Redd on June 28, 2022 in Portland, Oregon. (Photo by Chris Trotman/LIV Golf via Getty Images)
LIV Golf-Premiere: Brooks Koepka mit Greg Norman (Photo: Getty Images)

Partnerschaft intensiviert

Postwendend folgte die Reaktion der PGA Tour und DP World Tour. Die Chefs kündigten eine 13-jähriges Joint Venture zur Stärkung der strategischen Allianz an, um der von Saudi-Arabien unterstützten LIV Golf-Serie entgegenzuwirken.

PGA Tour Commissioner Jay Monahan: „Es war von Anfang an klar, dass unsere strategische Partnerschaft mit der European Tour Group ein starkes Abkommen für beide Seiten ist, und wir freuen uns sehr über diese erweiterte Partnerschaft. Wir werden weiterhin bei einem globalen Zeitplan und in wichtigen kommerziellen Bereichen zusammenarbeiten, während wir unsere Organisationen und Mitgliedschaften noch enger zusammenführen und gleichzeitig Innovationen entwickeln, um den Fans auf der ganzen Welt das unterhaltsamste und überzeugendste Golf zu bieten.“ Monahan ist derzeit auffallend häufig bei Turnieren der PGA Tour anwesend und schwört seine Schäfchen immer wieder ein: „Wir sind die Guten.“

„Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Schritt das Richtige für unsere Spieler, unsere Tour, unsere Fans und den Golfsport im Allgemeinen ist.“

Keith Pelley, CEO European Tour Group

Die PGA Tour wird ihren Anteil an der EuropeanTour Production von 15 auf 40 Prozent erhöhen. Ferner erhalten die zehn Erstplatzierten der DP World Tour-Saisonrangliste PGA-Tour-Karten für die folgende Saison erhalten. Die DP World Tour wird ihren Spielern außerdem für die nächsten fünf Jahre einen Anstieg der Preisgelder garantieren. Mit der noch intensiveren Partnerschaft ist auch eins klar: Die Amerikaner übernehmen immer mehr das Kommando bei den Europäern.

Geld, Geld und nochmals Geld

Ab 2024 stehen auf der PGA Tour gravierende Änderungen an. Bei den FedExCup-Playoffs wird die Teilnehmerzahl von 125 auf 70 Spieler reduziert. Die Top 50 sind anschließend für drei internationale Herbstturniere mit enormen Preisgeldern qualifiziert, während alle anderen Spieler, bei Events ihren Status für die nächste Saison unter den 125 besten Spielern wahren können.

Durchgesickert ist auch eine Erhöhung der Preisgelder bei Turnieren auf der PGA Tour:

– Sentry Tournament of Champions (von 8,2 Mio. Dollar auf 15 Mio.)
– Genesis Invitational (von 12 auf 20)
– Arnold Palmer Invitational (von 12 auf 20)
– Players Championship (von 20 auf 25 Mio.)
– WGC-Dell Technologies Match Play (von 12 auf 20)
– Memorial Tournament (von 12 auf 20)
– FedEx St. Jude Championship (von 15 auf 20)
– BMW Championship (von 15 auf 20 Millionen)

Ryder Cup ohne LIV Golf Pros

Für die abgewanderten Amerikaner ist eine Nominierung für den Ryder Cup 2023 in Rom in weiter Ferne gerückt. US-Kapitän Zach Johnson ließ mitteilen, keinen Akteur von LIV Golf zu nominieren. Also kein Dustin Johnson, kein DeChambeau, kein Koepka, kein Reed. Zach Johnson wird es verkraften bei der Menge an jungen und qualitativ starken Pros, die er berufen kann.

PORTLAND, OREGON - JUNE 28: Ian Snyman, team Captain Martin Kaymer, Greg Norman, CEO and commissioner of LIV Golf, Scott Vincent and Turk Pettit of Cleeks GC smile during the LIV Golf Invitational - Portland Welcome Party at Redd on June 28, 2022 in Portland, Oregon. (Photo by Chris Trotman/LIV Golf via Getty Images)
Zweiter LIV Golf Auftritt: Martin Kaymer (2.v.li. (Photo: Getty Images)