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SAUDI SUPER LEAGUE: Rory McIlroy hat das Thema satt

Rory McIlroy, Superstar und ein Mann der klaren Worte, hat sich beim Genesis Invitational von Tiger Woods, zu der Saudi Golf League gemeldet. Das Thema habe er satt. McIlroy erteilte den Saudis eine Abfuhr, zudem auch Jon Rahm, Collin Morikawa, Justin Thomas, Jordan Spieth.

McIlroy schießt scharf gegen Greg Norman
Findet Saudi gar nicht super: Rory McIlroy (Photo: Getty Images)

Der Bild-Zeitung muss man einfach attestieren: Titelzeilen können sie extrem gut. Erinnert sei an „Rudi, haudi Saudi“. Witzig, knapp und klar, das war die Direktive an Teamchef Rudi Völler und die Nationalmannschaft vor dem WM-Auftaktspiel 2002 gegen Saudi-Arabien. Nach 90 Minuten hatte die DFB-Elf die Wüstensöhne mit 8:0 aus dem Stadion geblasen. Auftrag erfüllt.

Saudi-Arabien ist derzeit im Profi-Golf ein nicht wegzudenkender Name. Die Stars der Szene, allesamt gut betuchte Multimillionäre, möchte das reiche Land mit noch mehr Millionen ködern. Die einen, vor allem die Ü-40-Truppe (Lee Westwood, Ian Poulter) findet’s prima, und für sie spricht nichts dagegen für die Rente (erneut) vorzusorgen. Ein paar jüngere Recken sehen das genauso (z. Bsp. Shane Lowry: „Ich bin Golf-Profi und verdiene mein Geld damit, ich bin kein Politiker“), ebenso ein Oldie wie Phil Mickelson. Der Amerikaner ist neben einem erstklassigen Golfer auch einer, der darauf achtet, dass das Vermögen stetig wächst. Und wenn sich so eine lukrative Quelle auftut… ist der Lefty dabei.

Viele von den jüngeren Profis halten zur Tour (PGA und DP World), für sie kommt ein Wechsel auf die geplante Saudi Golf League nicht in Frage. Die beiden Besten, Jon Rahm und Collin Morikawa zückten die Rote Karte. Jüngst legte Rory McIlroy nach. Das Thema nerve ihn, „ich habe es so satt“. In Bild-Zeile getextet, heißt das:

Rory, haut die Saudi

Für den Nordiren sei die Aussicht auf eine Superliga ein „massives Risiko“ und fügte mit drohendem Zeigefinger hinzu: dass er und die beiden besten Spieler der Welt, Jon Rahm und Collin Morikawa, bei der PGA Tour bleiben, „muss einem etwas sagen.“

THOUSAND OAKS, CALIFORNIA - OCTOBER 24: Collin Morikawa of the United States and Jon Rahm of Spain walk on the eighth hole during the third round of the Zozo Championship @ Sherwood on October 24, 2020 in Thousand Oaks, California. (Photo by Harry How/Getty Images)
Sie bleiben auf der PGA Tour: Collin Morikawa und Jon Rahm (Photo: Getty Images)

Aus der Saudi Super League macht er kurz die ”not so Super League“. Verständnis habe er für die Kollegen, die sich in den letzten Phasen ihrer Karriere befinden. Damit zielt er auf Poulter, Westwood, Sergio Garcia, Henrik Stenson oder auch Justin Rose ab. Diese Combo ist jenseits der 40.

»Sie (die Initiatoren der Super League mit Greg Norman an der Spitze) wollen keine Liga, die so etwas wie eine Vor-Champions-Tour ist.«

Rory McIlroy

Zuvor war der vierfache Major-Sieger von Golf Digest über die von Saudi-Arabien unterstützte Golf-Liga befragt worden. „Sehen Sie, ich habe es erlebt – für die Spitzenleute wird all das Geld ihr Leben nicht wirklich verändern. Ich bin in einer viel besseren finanziellen Lage als vor zehn Jahren und mein Leben hat sich nicht verändert. Ich benutze immer noch die gleichen drei, vier Zimmer in meinem Haus. Ich sehe einfach nicht den Wert darin, meinen Ruf für zusätzliche Millionen zu ruinieren.“

Gerüchten zufolge soll Bryson DeChambeau bereits zugesagt haben und dafür 135 Millionen Dollar als Gesicht der Liga kassieren. Neben dem Longhitter gibt es zahlreiche weitere Commitments. Bei 20 Unterschriften, teilte der hochdekorierte amerikanische Golfjournalist Alan Shipnuck vor Twitter mit, werden die Saudis den offiziellen Kick-off verkünden – und zwar in der Woche der Players (10. – 13. März). So eine Meldung rund um das Flaggschiff-Event der Tour zu verbreiten? Das wäre Provokation pur und es droht eine Eskalation.