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Spektakel bei Open-Quali

Richard Teder qualifiziert sich als erster Este für ein Major-Turnier – und das auf denkbar spektakuläre Weise. Auch Lee Westwood darf nach Portrush.

The Open

Major-Debütant: Richard Teder
Major-Debütant: Richard Teder

Vor dem Gastspiel der DP World Tour in München Eichenried stand für einige Profis noch ein anderer Termin im Kalender: Die Final-Qualifikation für die Open Championship 2025. An gleich vier Austragungsorten in England und Schottland kämpften Dutzende Spieler um die letzten Tickets für das Major im nordirischen Royal Portrush – mit teils spektakulären Geschichten.

Für besonderes Aufsehen sorgte der 20-jährige Richard Teder. Der Este, Nummer 91 der Amateur-Weltrangliste, sicherte sich mit einem Eagle im Stechen den Einzug ins älteste Golfturnier der Welt. Es war der erste Einzug eines Spielers aus Estland überhaupt in ein Major – und ein historischer Moment für den kleinen Golfverband des baltischen Landes. Teder gewann das Playoff mit einem Drive und einem gelochten Pitch – zwei perfekte Schläge, die Emotionen freisetzten. Estland hatte einen Open-Teilnehmer. Zuvor hatte er die bereits sicher geglaubte Qualifikation mit einem Doppelbogey auf der 18 – inklusive Regeldebatte nach einem vermeintlichem Schlag ins Wasser – noch einmal gefährdet.

Westwood ebenfalls dabei

Auch andere bekannte Namen machten den Sprung: Lee Westwood, mittlerweile 52 Jahre alt und einstiger Dauerbrenner bei Majors, qualifizierte sich in Dundonald mit einer starken Leistung. Ebenso schafften es Lucas Herbert (Australien), Dean Burmester (Südafrika) und der Engländer Curtis Knipes. Auch Chinas Sampson Zheng sowie der ehemalige British-Amateur-Champion Jacob Skov Olesen aus Dänemark sicherten sich den Platz im Major-Feld.

Die vier Austragungsorte – Burnham and Berrow, Royal Cinque Ports, Dundonald Links und West Lancashire – brachten insgesamt 20 neue Teilnehmer für Royal Portrush hervor. Unter ihnen: Tour-Sieger, Amateure, Underdogs – und ein Spieler, der seit 2014 auf seine zweite Open-Teilnahme wartete. Justin Walters aus Südafrika kämpfte nach seinem Erfolg in Burnham mit den Tränen: „Ich habe mein Bild von damals eingerahmt im Schlafzimmer. Letzte Nacht habe ich es die ganze Zeit angesehen.“

BURNHAM AND BERROW – Justin Walters, Jacob Skov Olesen, Harry Hall, Frazer Jones, OJ Farrell

ROYAL CINQUE PORTS – Dean Burmester, Curtis Knipes, Nathan Kimsey, Sebastian Cave, John Axelsen

DUNDONALD LINKS – Lee Westwood, Daniel Young, Angel Hidalgo, Jesper Sandborg, Connor Graham

WEST LANCASHIRE – Lucas Herbert, Sampson Zheng, George Bloor, Richard Teder, Oliver Lindell