Training

Nelly Korda – Mehr Abwechslung mit dem Driver

Eine Spielerin, drei Schläge. LPGA Spielerin Nelly Korda zeigt Ihnen, wie Sie mehr Variabilität in Ihre Abschläge und Drives bringen

– von Nelly Korda

Erfreulicherweise unterscheidet sich der Verlauf eines Golfplatzes von Loch zu Loch; alles andere wäre langweilig. Deshalb muss man auf jedem Abschlag überlegen, wie man die Bahn eröffnet. Sollten Sie auf dem Tee meistens zum Driver greifen, ist es sinnvoll, mehr als nur einen Schlag im Repertoire zu haben. Ich verrate Ihnen jetzt drei Optionen für den Driver.

1. Der Power Schlag: Mehr Länge mit dem Driver

Beginnen wir mit dem Power-Schlag, der Sie sicherlich am meisten interessiert. Um Extra-Länge zu bekommen, müssen Sie nicht härter schwingen. Verlagern Sie in der Ansprech-
position Ihr Gewicht zu 70 Prozent auf den, vom Ziel gesehenen, hinteren Fuß – für Rechtshänder also auf den rechten Fuß. Damit schaffen Sie die Grundlage, den Ball in der Aufwärtsbewegung zu treffen. Ihre Flugkurve wird dadurch höher, der Ball nimmt weniger Spin an und fliegt weiter. Beim Ansprechen habe ich den Ball auf Höhe meiner linken Ferse. Das unterstützt längere Drives. Darüber binaus habe ich von Anfang an das Gefühl, den Abschlag kraftvoll und weit schlagen zu können.

Nelly Korda war bereits dreimal Siegreich auf der LPGA Tour und ist auf Weltranglistenposition 10
Nelly Korda war bereits dreimal Siegreich auf der LPGA Tour und ist auf Weltranglistenposition 10

2. Genauere Drives durch die richtige Schwungebene

Bestimmt fragen Sie sich, was ich da mache (Foto unten). Mit dieser Ein-Hand-Übung versuche ich, ein Gefühl für einen besonders kontrollierten Schwung zu entwickeln – also für Bahnen, an denen es nahezu verhängnisvoll wäre, das Fairway zu verfehlen. Vorab möchte ich Sie aber eindringlich bitten, vor jedem Schlag akribisch die Ausrichtung zu kontrollieren: Füße, Hüften, Schultern, Schlägerblatt. Amateure vernachlässigen diesen Teil der Schlagvorbereitung oftmals; für Tourspieler ist die korrekte Ausrichtung unerlässlich, und auch für mich ist sie ein fester Bestandteil meiner Pre-Shot-Routine.

Nelly Korda zeigt, wie Sie mehr Abwechslung bei Ihren Drives erreichen.
Nelly Korda zeigt, wie Sie mehr Abwechslung bei Ihren Drives erreichen.

Für die Ein-Hand-Übung greifen Sie mit der rechten Hand (wenn Sie Rechtshänder sind) den Driver und stützen mit dem Rücken der Finger Ihrer linken Hand den rechten Ellbogen. Halten Sie Ihren linker Arm in einem 90-Grad-Winkel gebeugt und machen Sie so ein paar Probeschwünge. Schwingen Sie dazu bis ans Ende Ihres Rückschwungs und dann wieder herunter bis etwas hinter die Stelle, an der Ihr Ball zum Schlag liegen würde. Vermutlich müssen Sie diese Übung ein paarmal wiederholen, bis Sie ein Gefühl für die richtige Schwungbahn entwickeln können.   Immer wieder sehe ich Amateure, die mit dem Schläger auf unterschiedlichen Schwungbahnen herumwedeln; daher verfehlen sie dann auch das Fairway. Eine nicht konstant reproduzierbare Schwungbahn erschwert, das Schlägerblatt im Treffmoment „square“ zu stellen. Die Übung hilft mir, zu spüren, wo sich meine Arme befinden.

3. Flugkurven mit dem Driver schlagen

Die meisten Golfer, die ich kenne, möchten am liebsten einen Draw schlagen. Erst startet der Ball etwas rechts und kurvt dann in einem schönen Bogen nach links wieder rein. Diese Flugkurve ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch hilfreich, weil sie gut zu kontrollieren ist. Der Draw ist mein Standard-Schlag auf der Tour.

Mit den Drive Trainings-Tipps von Nelly Korda steht dem Draw nichts mehr im Weg.
Mit den Drive Trainings-Tipps von Nelly Korda steht dem Draw nichts mehr im Weg.

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Draw zu schlagen, doch die Erklärung für die leichte Linkskurve lautet: Im Treffmoment ist das Schlägerblatt zum Ziel geöffnet, aber in Relation zur Schwungbahn geschlossen. Daher müssen Sie sicherstellen, dass der Schlägerkopf beim Herabschwingen auf der Schwungbahn von innen auf den Ball trifft.

Um zu trainieren, von innen an den Ball zu kommen, richten Sie Ihre Hüften und Füßen zum Ziel aus; die Linie Ihrer Schultern aber rechts vom Ziel. Schwingen Sie dann entlang Ihrer Schulterlinie. Das Ergebnis sollte dann ein hübscher Draw sein.