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Zehn Profi-Tipps für den erfolgreichen Bunkerschlag – mit Dan Grieve

Zehn präzise Tipps für den Bunkerschlag im Golf: Technik, Setup und Schlägerwahl für mehr Konstanz aus dem Sand. Geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene.

Dan Grieve präsentiert den Bunkerschlag
Dan Grieve präsentiert den Bunkerschlag

Der Bunkerschlag gehört zu den am meisten gefürchteten Schlägen im Golf – dabei ist er technisch klar definierbar und mit dem richtigen Setup gut beherrschbar. Entscheidend ist das Verständnis für den Bodenkontakt, die richtige Schlägerwahl sowie das situative Anpassen der Technik an die jeweilige Sandsituation. Moderne Wedges und aktuelle Schwungkonzepte machen es heute möglich, auch schwierige Lagen kontrolliert zu lösen.

Kurzspiel-Spezialist Dan Grieve zeigt in seinen Workshops, dass der Schlag aus dem Sand ein kalkulierbarer Teil des Spiels, der sich gezielt trainieren lässt. Die folgenden zehn Punkte fassen sein methodisches Vorgehen zusammen.

Der moderne Bunkerschlag im Golf

  1. Lagesituation richtig beurteilen
    Erfolgreiches Spiel aus dem Bunker beginnt mit der Analyse des Sands. Ob weich, fest, feucht oder kompakt – die Lie bestimmt die Technik und den Schwungwinkel. Eine einheitliche Technik funktioniert selten bei allen Bedingungen.
  2. Fester Stand als Basis
    Ein breiter, stabiler Stand schafft die Grundlage für saubere Treffmomente. Der linke Fuß sollte deutlich geöffnet (ca. 45°) stehen, um eine bessere Hüftrotation zu ermöglichen. Der Druck im Unterkörper bleibt stabil – seitliche Bewegungen werden reduziert.
  3. Gewichtverlagerung konsequent halten
    Rund 80 % des Gewichts liegt auf dem linken Bein – konstant durch den gesamten Schlag. Das sorgt für einen klaren, wiederholbaren Eintreffpunkt und verhindert das klassische „Ausheben“ im Treffmoment.
  4. Oberkörperposition variiert je nach Sandsituation
    Weicher Sand verlangt nach einem flacheren Eintauchwinkel mit leicht zurückgelehntem Oberkörper. Feste oder nasse Lagen erfordern einen steileren Eintreffwinkel – die Brust zeigt dabei deutlicher nach vorn.
  5. Korrekte Distanz zum Ball
    Viele Spieler stehen zu nah am Ball. Etwa 2–3 cm mehr Abstand ermöglichen tiefere Handpositionen, mehr Winkel im Handgelenk und eine verbesserte Nutzung des Schlägerlofts – ideal für Höhe und Spin.
  6. Schlägerblattöffnung gezielt einsetzen
    Für weiche Lagen empfiehlt sich ein geöffnetes Blatt mit niedriger Handposition. Bei festen Lagen hingegen sollte das Schlägerblatt neutral bleiben, der Schaft leicht nach vorn geneigt – so reduziert sich der Bounce-Effekt.
  7. Moderner Stand: neutral bis leicht geöffnet
    Entgegen früherer Lehrmeinung ist ein übertrieben offener Stand nicht mehr notwendig. Moderne Wedges, bessere Sandqualität und technische Erkenntnisse sprechen für einen neutralen bis leicht offenen Stand – einfacher zu kontrollieren, besonders bei längeren Schlägen.
  8. Konstante Schwungbewegung: Face-to-Face-Ansatz
    Die Schlagfläche sollte im Rückschwung in Richtung des Gesichts zeigen – und im Durchschwung ebenfalls. Diese Position stabilisiert den Loft, erhält den Bounce und verhindert übermäßiges Eingraben.
  9. Distanz über Sandmenge regulieren
    Die Länge des Schlages wird nicht primär durch Kraft, sondern über die Menge bewegten Sands gesteuert. Kurze Schläge: Sand bleibt fast im Bunker. Lange Schläge: Sand fliegt mit aufs Grün – durch mehr Tempo im Oberkörper.
  10. Loftwahl dem Ziel anpassen
    Für längere Distanzen aus dem Bunker empfiehlt sich ein Wechsel auf Wedges mit weniger Loft (z. B. 50° oder Pitching Wedge). Diese gleiten flacher durch den Sand, ermöglichen mehr Roll und reduzieren das Risiko, den Ball zu toppen.

Ein erfolgreicher Bunkerschlag erfordert nicht nur Technik, sondern auch situative Anpassung. Entscheidend sind das Setup, der Winkel zum Ball, die Lagesituation sowie eine angepasste Schlägerwahl. Wer konstant aus dem Sand spielen will, braucht ein solides Fundament – und Verständnis für die Mechanik hinter dem Schlag.

Dan Grieve: Kurzspiel-Coach auf Top-Niveau

Dan Grieve gilt als einer der führenden Kurzspiel-Coaches Europas. Als Head Professional im renommierten Woburn Golf Club (UK) betreut er sowohl Tourspieler als auch ambitionierte Amateure. Seine Herangehensweise ist praxisnah, klar strukturiert und auf Wiederholbarkeit ausgelegt – mit dem Ziel, Golf für Spieler aller Leistungsklassen verständlich zu machen.

In seinen Seminaren und YouTube-Clips steht stets der Gedanke im Fokus: „Gutes Kurzspiel basiert nicht auf Perfektion, sondern auf einem reproduzierbaren Setup und klarem Ballgefühl.“ Insbesondere beim Bunkerschlag setzt Grieve auf moderne Prinzipien – angepasst an heutiges Material, bessere Platzpflege und realistische Spielsituationen.

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