Test und Kaufberatung

Balltest 2025: Preiswert und gut – Budget-Bälle auf dem Prüfstand

Was unterscheidet einen Tour-Ball für 50 oder 60 Euro pro Dutzend von einem günstigen 2-Piece-Modell, das weniger als die Hälfte kostet? Wir haben zehn »Budget-Bälle« ausgiebig getestet und zeigen, welche der etwas günstigeren Optionen mit guter Performance überraschen.

GM

Budget-Bälle im Test
Budget-Bälle im Test

Für viele Golfer ist der Ball ein unterschätzter Ausrüstungsgegenstand – dabei beeinflusst er jeden einzelnen Schlag. Besonders im kurzen Spiel machen sich Unterschiede in Spin, Gefühl und Kontrolle deutlich bemerkbar. Wer regelmäßig zu wechselnden Modellen greift, erschwert sich das eigene Feingefühl und verschenkt wertvolle Präzision. Statt bunt gemischter Fundstücke oder Lakeballs lohnt es sich, konsequent ein Modell zu spielen – auch in der günstigen Preisklasse.

Im Vergleich: Ein Premium-Ball und ein angeschlagener Range-Ball von der Driving Range
Im Vergleich: Ein Premium-Ball und ein angeschlagener Range-Ball von der Driving Range

Denn moderne 2-Piece-Golfbälle bieten längst mehr als nur Robustheit und Reichweite. Dank technischer Weiterentwicklungen kommen viele Modelle in puncto Performance überraschend nah an die Premium-Klasse heran. Doch wie groß sind die Unterschiede wirklich? Um das herauszufinden, haben wir zehn günstige Bälle im Fore U Studio mit Trackman iO verglichen – unter realistischen Bedingungen und mit präziser TrackMan-Messung.

Die Modelle im Überblick
Die Modelle im Überblick

Die Kandidaten im Porträt

Callaway Supersoft

Callaway Supersoft
Callaway Supersoft

Der Callaway Supersoft ist besonders weich und hat einen großen, kompressionsarmen Kern, der darauf ausgelegt ist, bei langsameren Schwüngen eine hohe Ballgeschwindigkeit und gute Länge zu erzeugen. Die Schale besteht aus einem weichen Ionomer-Material, das ein angenehmes Schlaggefühl vermittelt. Der Ball ist auf niedrigen Spin bei langen Schlägen optimiert. Die HEX-Dimple-Oberfläche soll dabei helfen, die Aerodynamik zu verbessern und die Flugstabilität zu erhöhen.

GM-Eindruck:

Positiv hervorzuheben sind drei Dinge: Zum einen mischt der Supersoft bei den Spin-Werten im kurzen Spiel oben mit und produziert einen Pitch, der mit solidem Biss eher flacher fliegt. Ebenfalls top sind die Smash-Werte mit dem Driver, die bei unseren Versuchen im Schnitt bei einem Wert von 1,49 lagen. Darüber hinaus bietet Callaway beim Supersoft ein breites Spektrum an Farb- und Druckoptionen. Unterdurchschnittlich waren hingegen die Spin-Werte bei den Eisenschlägen.

Komperdell Velocity White

Komperdell Velocity White
Komperdell Velocity White

Der Komperdell Velocity White ist ein günstiger 2-Piece-Golfball, der sich vor allem an Einsteiger und Gelegenheitsspieler richtet. Er besteht aus einem großen Energiekern und einer widerstandsfähigen Ionomer-Schale. Diese Kombination zielt auf eine hohe Ballgeschwindigkeit ab, insbesondere bei langen Schlägen. Durch die robuste Außenhülle ist der Velocity White langlebig, was ihn auch als Trainingsball attraktiv macht.

GM-Eindruck:

Fangen wir mit dem einzigen negativen Punkt an: Es gibt nur eine Farbe zur Auswahl. Wer ohnehin am liebsten weiße Bälle nutzt – und das sind die allermeisten Golfer –, ist mit einem der günstigsten Bälle im Test wirklich sehr gut beraten. Der etwas festere Ball entwickelt beim Pitch eine enorme Stoppkraft durch eine Kombination aus ordentlich Spin und Höhe und zeichnet sich auch bei den Eisenschlägen durch einen hohen Abflugwinkel aus. Auch beim Driver sind die Werte mehr als solide.

Srixon Soft Feel

Srixon Soft Feel
Srixon Soft Feel

Der Srixon Soft Feel richtet sich vor allem an Spieler mit mittlerer bis niedriger Schwunggeschwindigkeit. Sein Kern ist besonders weich konzipiert und soll bei moderaten Schlägerkopfgeschwindigkeiten eine höhere Ballgeschwindigkeit sowie mehr Weite generieren. Die Ionomer-Schale sorgt zugleich für eine haltbare Außenhülle mit einem eher geringen Spin im langen Spiel, gleichzeitig bietet der Ball beim kurzen Spiel ein solides Maß an Kontrolle. Auffällig ist die besonders weiche Haptik beim Putten, die vielen Spielern ein gutes Gefühl vermittelt.

GM-Eindruck:

Der Soft Feel ist seit Jahren eine feste Größe auf dem Markt – unter anderem deshalb, weil es ihn in vielen verschiedenen Varianten gibt. Darüber hinaus bietet er ein gut abgestimmtes Gesamtpaket, das solide Spin-Werte sowie tendenziell eher flachere Ballflüge produziert.

Srixon AD333

Srixon AD 333
Srixon AD 333

Auch der Srixon AD333 ist ein bewährter Golfball, der in seiner Konstruktion dem Soft Feel ähnelt, sich aber etwas fester anfühlt und auf eine breitere Zielgruppe zielt. Im Inneren arbeitet ein sogenannter »FastLayer Core«, der im Zentrum weich und zur Außenseite hin fester wird. Dadurch soll der Ball Länge im langen Spiel mit einem stabilen Ballflug kombinieren. Die Schale besteht aus einem hochwertigen Ionomer-Material, das in Kombination mit dem dichten 338-Dimple-Muster für einen durchdringenden Ballflug sorgt.

GM-Eindruck:

Der AD333 bleibt beim Pitch-Schlag unterhalb des Spin-Niveaus der meisten anderen Modelle, hat aber durch einen überdurchschnittlich hohen Ballflug dennoch genügend Stoppkraft. Auch bei den Eisen bietet das Srixon-Modell eine attraktive Kombination aus viel Spin und einem hohen Ballstart. Für Spieler, die einen soliden Allround-Ball mit einem ausgewogenen Verhältnis aus Länge, Kontrolle und Haltbarkeit suchen, ist der AD333 eine durchaus interessante Option.

TaylorMade SpeedSoft

TaylorMade Speedsoft
TaylorMade Speedsoft

Der TaylorMade SpeedSoft ist ein besonders weicher 2-Piece-Golfball, der für Spieler mit moderater Schwunggeschwindigkeit entwickelt wurde. Sein weicher Kern (Low Compression Core) soll helfen, bei langsameren Schwüngen mehr Ballgeschwindigkeit und damit Länge zu erzeugen – vor allem mit dem Driver und den längeren Eisen. Die Schale besteht aus einem ionomerbasierten Material, das für ein weiches Schlaggefühl sorgt. Die Dimple-Struktur wurde so gestaltet, dass sie für einen stabilen Ballflug sorgt und den Luftwiderstand reduziert.

GM-Eindruck:

Beim SpeedSoft sind kaum Extremwerte zu erkennen – weder nach unten noch nach oben, was für ein ausgewogenes Gesamtpaket spricht. Vom Pitch bis zum Drive ist der günstigste Ball im TaylorMade-Portfolio eine Option, auf die man sich verlassen kann. Auffällig war, dass die Schale nach den Schlägen im Simu­lator leicht beeinträchtigt war, was für reduzierte Langlebigkeit sprechen könnte.

Titleist Velocity

Titleist Velocity
Titleist Velocity

Der Titleist Velocity verfügt über einen schnellen Hochgeschwindigkeitskern und einer ionomerbasierten Schale. Der Kern ist relativ hart und bietet eine vergleichsweise hohe Kompression. Die Schale mit überarbeitetem Dimple-Design ist auf wenig Spin bei Drives und langen Eisen ausgelegt – das sorgt für mehr Roll und gerade Flugbahnen. Die Zielgruppe: Spieler, die voll auf Länge setzen. Beim kurzen Spiel bietet der Ball ein eher festes Schlaggefühl.

GM-Eindruck:

Wenig Spin und viel Power – das von Titleist angegebene Ziel wird auch in unserem Balltest sichtbar, bei dem sich der Velocity bei den Driver-Schlägen von der Konkurrenz abheben kann. Ebenfalls nahe am Premium-Bereich sind die Flugkurve und die Spin-Werte beim Pitch.

Titleist TruFeel

Titleist TruFeel
Titleist TruFeel

Der Titleist TruFeel richtet sich an Golfer, die ein besonders weiches Schlaggefühl und solide Allround-Eigenschaften zu einem fairen Preis suchen. Er besteht aus einem weichen TruTouch-Kern und einer dünnen TruFlex-Schale aus Ionomer. Durch seine niedrige Kompression eignet er sich gut für Spieler mit moderater oder niedriger Schwunggeschwindigkeit, da er in diesem Bereich Länge und Gefühl verbindet. Beim Putten fühlt sich der Ball sehr weich an, was viele Freizeitgolfer als angenehm empfinden.

GM-Eindruck:

Dass Titleist sehr gute Bälle produzieren kann, ist nicht wirklich ein Geheimnis – und das nicht nur im Premium-Bereich. Denn auch der TruFeel, der nur etwas mehr als die Hälfte der ProV1-Bälle kostet, zeigt eine überraschend starke Leistung. Kein Ball im Test produzierte bei den kurzen Annäherungen höhere Spin-Werte. Damit kommt das Modell nahe an Bälle mit Urethanschale heran. Auch in den übrigen Kategorien liefert der Ball durchweg solide bis sehr gute Werte.

TomorrowGolf

TomorrowGolf
TomorrowGolf

Der 2-Piece-Ball von Tomorrow Golf
richtet sich an Golfer, die neben der Spielleistung auch Wert auf Nachhaltigkeit legen. Das Unternehmen setzt auf eine umweltfreundlichere Produktion mit reduziertem CO2-Fußabdruck und nutzt dabei nach eigenen Angaben Recyclinganteile (100 % recycelter Gummikern) und klimakompensierte Prozesse. Die Schale besteht aus weichem Surlyn mit einem 352-Dimple-Bienenwaben-Muster.

GM-Eindruck: 

Was das Schlaggefühl – vor allem im kurzen Spiel – betrifft, gehören die Modelle von Tomorrow Golf zu den eigenwilligeren Kandidaten. Beim Blick auf die Daten stellt man schnell fest: Die innovativen Bälle aus Österreich sind mehr als konkurrenzfähig. Top-Werte beim Kurzspiel-Spin, gepaart mit einer flachen Flugbahn, vermitteln eine Premium-Charakteristik. Auch darüber hinaus gibt es keine Schwächen, über die man berichten müsste.

Wilson Duo Soft

Wilson Duo Soft
Wilson Duo Soft

Der Duo Soft von Wilson gehört zu den weichsten Golfbällen auf dem Markt. Mit seiner besonders niedrigen Kompression richtet er sich vor allem an Spieler mit moderater bis niedriger Schwunggeschwindigkeit, die auf der Suche nach mehr Länge und einem angenehmen Schlaggefühl sind. Ein großer, weicher Kern sorgt für geringe Spinwerte beim Driver, was gerade bei Slice oder Hook hilfreich sein kann. Die dünne Ionomer-Schale bietet Haltbarkeit und ein sanftes Gefühl beim Putten.

GM-Eindruck: 

Spielerisch ist der Duo Soft ein guter Einstieg in die Welt qualitativ abgestimmter Golfbälle – ideal für Hobbygolfer, die Wert auf Komfort legen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Das Modell zeichnet sich durch solide Bissigkeit bei den kurzen Schlägen ins Grün aus. Positiv hervorzuheben ist zudem die große Auswahl an Farben.

Wilson Ultra Distance

Wilson Ultra
Wilson Ultra

Auch der Ultra Distance von Wilson ist ein Golfball für Spieler, die vor allem eines suchen: mehr Länge vom Tee. Der Ball hat eine hohe Kompression. Der große Kern ist auf maximale Energieübertragung ausgelegt, wodurch sich ein besonders weiter Ballflug erzielt werden kann. Die robuste Ionomer-Schale sorgt für Haltbarkeit und einen geradlinigen Ballflug – auch bei nicht optimal getroffenen Schlägen. Mit 1,33 Euro ist er der günstigste Ball im Test.

GM-Eindruck: 

Durch niedrige Spin-Werte, einen vergleichsweise flachen Ballflug sowie einen hohen Smash-Faktor wird der Ultra Distance zu einem der längsten Modelle im Vergleich. Darüber hinaus glänzt das Modell durch einen hohen Ballflug mit sehr guter Stoppkraft bei Eisenschlägen. Der Pitch-Flug ist vergleichsweise hoch, mit tendenziell geringeren Spin-Werten.

Die Test-Location: Fore U

Der Balltest wurde im Fore U Studio in Planegg bei München durchgeführt – einem ganzheitlich konzipierten Trainingszentrum für ambitionierte Golferinnen und Golfer. Die moderne Anlage bietet nicht nur einen Simulatorbereich, sondern verfolgt ein umfassendes Konzept, das Golftechnik, Athletik und Gesundheit vereint. Herzstück ist der TrackMan iO, ein fest installierter Launch Monitor mit integrierter Dual-Radar- und Hochgeschwindigkeitskameratechnik.

FAQ: Welcher Golfball passt zu meinem Spiel?

Warum ist die Wahl des richtigen Golfballs so wichtig?

Der Golfball ist der einzige Ausrüstungsgegenstand, der bei jedem Schlag zum Einsatz kommt – und beeinflusst Schlaggefühl, Spin, Flugbahn und Kontrolle maßgeblich. Trotzdem wird er von vielen Freizeit- und Hobbygolfern unterschätzt. Wer beständige Leistung erzielen will, sollte konsequent auf ein Modell setzen, das zum eigenen Spiel passt.

So haben wir getestet: Um die Leistungsfähigkeit der Bälle zu untersuchen haben wir pro Modell jeweils mehrere Schläge mit dem Sand Wedge (Pitch auf circa 50 Meter), einem vollen Eisen 8 sowie mit dem Driver durchgeführt. Dabei haben wir auf gleichmäßige Schlägerkopfgeschwindigkeit geachtet und nicht aussagekräftige Fehlschläge aus der Wertung genommen.
So haben wir getestet: Um die Leistungsfähigkeit der Bälle zu untersuchen haben wir pro Modell jeweils mehrere Schläge mit dem Sand Wedge (Pitch auf circa 50 Meter), einem vollen Eisen 8 sowie mit dem Driver durchgeführt. Dabei haben wir auf gleichmäßige Schlägerkopfgeschwindigkeit geachtet und nicht aussagekräftige Fehlschläge aus der Wertung genommen.

Was passiert, wenn ich häufig unterschiedliche Golfbälle spiele?

Wer ständig mit wechselnden Bällen spielt – etwa gebrauchten Lakeballs oder bunt gemischten Fundbällen –, erschwert seine eigene Lernkurve. Besonders beim kurzen Spiel zeigen sich große Unterschiede: Spin, Flugkurve und Verhalten beim Aufkommen auf dem Grün variieren je nach Modell. Konstanz ist hier entscheidend für präzise Annäherungen.

Worin unterscheiden sich Premium-Bälle von günstigen Modellen?
Premium-Bälle (z. B. Titleist ProV1 oder ProV1x) bestehen aus mehreren Schichten (3–5) mit einem weichen Urethan-Cover. Diese Kombination sorgt für:
Höchste Spin-Kontrolle im kurzen Spiel
Präzises Gefühl beim Putten
Leistungsstarke Ergebnisse bei guten Treffern
Günstige 2-Piece-Bälle bestehen aus einem festen Kern mit Ionomer-Schale. Sie bieten:
Geringeren Spin im kurzen Spiel
Etwas härteres Schlaggefühl
Höhere Robustheit und niedrigeren Preis

Für wen sind günstige 2-Piece-Bälle geeignet?
Diese Modelle sind ideal für:
Anfänger und Gelegenheitsspieler
Golfer mit geringem Ballverschleiß
Spieler, die bewusst auf Preis-Leistung setzen
Entscheidend ist: Auch günstige Bälle sollten konsequent verwendet werden, um sich an deren Flugverhalten und Rollgefühl zu gewöhnen.

Wie groß sind die Unterschiede zu einem Premium-Ball wie dem ProV1x?
In einem TrackMan-Test (Fore U Studio Planegg bei München) wurden zehn aktuelle 2-Piece-Bälle gegen einen stark abgenutzten Driving-Range-Ball sowie den Titleist ProV1x getestet – unter realistischen Bedingungen mit Pitch, Eisen und Driver.
Ergebnis:
Moderne 2-Piece-Bälle haben sich stark verbessert. Zwar bieten sie nicht das Spin-Niveau oder die Präzision von Premium-Modellen, doch viele liefern überraschend solide Leistungen – vor allem in der langen Spielphase. Für viele Spieler ist der Unterschied kleiner als gedacht.

Fazit: Welcher Golfball ist der richtige für mich?
Nutze konsequent ein Modell, um Gefühl und Konstanz zu verbessern.
Wähle nach Spielstärke, Budget und Prioritäten (z. B. Spin vs. Robustheit).
Auch günstige Bälle bieten heute gute Leistung – wichtig ist die Bewusstheit bei der Wahl.