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Dominikanische Republik: Meer, Wind & Fairways

Wer glaubt, der Ostteil der von Kolumbus entdeckten Insel sei nur ein Paradies für Sonnenhungrige und Pauschalurlauber, wird überrascht sein: Die Dominikanische Republik zeigt sich heute als die »grüne« Golfer-Hochburg der Karibik – voller Charakter, landschaftlicher Dramatik und sportlicher Eleganz.

Die Dominikanische Republik zeigt sich heute als die »grüne« Golfer-Hochburg der Karibik
Die Dominikanische Republik zeigt sich heute als die »grüne« Golfer-Hochburg der Karibik

Über 30 Plätze – viele entworfen von Designlegenden wie Pete Dye, Jack Nicklaus oder Tom Fazio – machen das Land zum Mekka für Golfer, die das Außergewöhnliche suchen. Hier trifft sportliche Klasse auf tropische Schönheit: spektakuläre Fairways entlang dramatischer Küstenlinien, perfekt gepflegte Greens im Rhythmus des Windes und Ausblicke, die jeden Schwung unvergesslich machen.

Die Dominikanische Republik steht für Golf auf höchstem Niveau – und setzt Maßstäbe, an denen sich andere Inseln messen müssen. Einzelne Juwelen wie Green Monkey (Barbados) oder Mid Ocean (Bermuda) mögen glänzen, doch ein halbes Dutzend Spitzenplätze im Umkreis von zwei Stunden bietet nur die Dominikanische Republik.

Golf mit Weltklasse-Format

Dass die Insel fester Bestandteil des internationalen Turnierkalenders ist, zeigt die Corales Puntacana Championship – ein offizielles Event der US PGA Tour. Gespielt wird auf dem spektakulären Corales Course, wo sich Profis aus aller Welt mit Wind, Wellen und Natur messen.

Der Kurs gehört zum legendären Punta Cana Resort & Club, einer Vision von Julio Iglesias und Stardesigner Oscar de la Renta. Sie erkannten früh das Potenzial dieser Region – und machten Punta Cana zum Synonym für Stil, Exklusivität und karibische Lebensfreude.

Tourniveau: Neben den Plätzen Teeth of the Dog und Corales gastierten die Tourprofis – im Bild Bernhard Langer und Tom Watson – auch auf der Anlage des Punta Espada GC.
Tourniveau: Neben den Plätzen Teeth of the Dog und Corales gastierten die Tourprofis – im Bild Bernhard Langer und Tom Watson – auch auf der Anlage des Punta Espada GC.

Championship-Feeling unter Palmen

Ob passionierter Turnierspieler oder entspannter Urlaubsgolfer – hier findet jeder sein Golferlebnis. Von den berühmten »Teeth of the Dog« in Casa de Campo bis zu den Küstenplätzen von Punta Espada oder Playa Grande: Golf mit allen Sinnen. Die Plätze überzeugen durch Pflege, Design und Service auf höchstem Niveau. Viele Gäste aus den USA, Kanada und Lateinamerika sind bereit, für höchste Qualität Preise auf Major-Turnier-Niveau zu zahlen – und bekommen dafür ein einzigartiges Erlebnis.

Zwischen Meerblick, herzlichen Caddies und tropischen Brisen entsteht eine Atmosphäre, die Sport, Natur und Lebensfreude perfekt vereint. Rund um die Anlagen erwarten Gäste Resorts, die Komfort, Kulinarik und Gastfreundschaft verbinden – vom Boutiquehotel im Kolonialstil bis zu weitläufigen Anlagen mit Privatstrand und Spa. Überall spürt man den Geist der Insel – offen, herzlich, stilvoll.

Auch abseits der Fairways verführt das Eiland mit kolonialer Architektur, lebendiger Kultur und Natur vom Meer bis zu den Bergen. Das Klima ist so konstant wie das Lächeln der Menschen: Von Dezember bis April herrscht ideales Golfwetter bei 25 bis 30 Grad, sanfte Passatwinde sorgen für angenehme Frische. Selbst im Sommer bleiben kurze Regenschauer willkommene Farbtupfer.

Golfen ist hier mehr als Sport – es ist ein Erlebnis für alle Sinne. Wer an den Fairways von Punta Cana, La Romana oder Puerto Plata stand, weiß, warum diese Insel die Krone der karibischen Golfwelt trägt. Hier verbinden sich Eleganz, Leidenschaft und Lebensfreude zu einem Spiel, das bleibt – lange nach dem letzten Schlag.

Das Trio von Punta Cana

Die meisten europäischen Touristen kommen an der Ostspitze der Insel Hispaniola an, in Punta Cana. Der private Flughafen des Puntacana Resort & Club fertigt jährlich weitaus mehr Passagiere ab als der Hauptstadt-Airport in Santo Domingo. Die bereits 1969 von dem einheimischen Geschäftsmann Frank Rainieri (s. a. Seite 69) und dem New Yorker Rechtsanwalt Theodore W. Kheel gegründete Ferienanlage ist zwischenzeitlich zu einem Vorzeigeobjekt im Bereich des Luxustourismus geworden. 

Auf dem riesigen Resortgelände befinden sich nicht nur drei Hotels, neun Restaurants und zehn Kilometer Bilderbuchstrände, sondern auch ein kleiner Nationalpark – und zwei Golfplätze. Der Sänger Julio Iglesias und der Modedesigner Oscar de la Renta sind hier als Ideengeber aufgetreten; die hauseigene Stiftung glänzt mit vielen sozialen Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kultur und Naturschutz.

La Cana, der ältere der beiden Plätze, eignet sich bestens für die erste Runde nach langem Flug und Jetlag. Das schöne Layout zieht sich teilweise am hellblauen Meer entlang, ist auch für schwächere Spieler problemlos zu meistern und bietet trotzdem bereits einen Vorgeschmack auf das, was einen in den nächsten Tagen erwartet.

Puntacana Resort: Corales Golf Club
Puntacana Resort: Corales Golf Club

Corales: PGA-Tour-Debüt 2018

Denn schon der 2010 von keinem Geringeren als Tom Fazio entworfene zweite Resortplatz namens Corales lässt das Golferherz in höchsten Tönen schlagen. Wer im März 2018 den ersten Auftritt der US PGA Tour hier am TV-Bildschirm verfolgt hat, wird sich an die grandiose Szenerie erinnern. Zwar mussten nach dem Hurrikan im Herbst 2017 noch einmal einige Abschläge, Grüns und Fairways repariert, teilweise auch versetzt werden, doch der Golfdirektor und Ex-Profi Jay Overton und sein Team haben einen perfekten Job gemacht. Und »perfekt« sollte hier übrigens auch die Geldbörse des Besuchers ausgestattet sein: Das Greenfee beider Plätze enthält zwar Golfcart und Hoteltransfer, nicht aber den Pflicht-Caddie, der weitere 30 US-Dollar plus Trinkgeld erfordert.

Von der Lage her genauso spektakulär, doch beim Design sogar noch ein Stückchen besser, zeigt sich dann Punta Espada, ein Werk von Jack Nicklaus, keine 15 Minuten von Punta Cana entfernt. Schon der Empfang in dem exquisiten, kleinen Clubhaus ist dezent familiär, sicherlich auch ein bisschen prätentiös, er eignet sich aber blendend zur Vorbereitung auf die nächsten vier bis fünf Stunden im Golfparadies. Das üppige Greenfee haben Sie spätestens dann vergessen, wenn Sie die letzten Löcher in der untergehenden Sonne bei einzigartigem Licht genießen. Auch die Profis der Champions Tour ergötzten sich drei Jahre lang an dieser Atmosphäre – und Bernhard Langers gerahmte Scorekarte im Pro-Shop verrät, wie gut auch ihm diese einmalige Stimmung tat.

Das Quartett von Casa de Campo

Freunde der stark ondulierten Grüns  können selbstverständlich auch an der Südküste golferisch nachlegen. Und kein Ort in der Karibik eignet sich besser dafür als Casa de Campo. Dass Golf hier von Anfang an im Mittelpunkt stand, zeigt allein schon der Umstand, dass der weltberühmte Platz Teeth of the Dog bereits 1971 eröffnete, also drei Jahre vor dem exklusiven, riesigen Resort, das wie ein Park am Traumstrand wirkt.

Mit diesem Parcours, der sich in jedem weltweiten Ranking seit jeher in den Top 50 befindet, hat Pete Dye einen Meilenstein, ja, eine Ikone der Seaside-Courses kreiert. Wer die Herausforderung sucht, bekommt sie hier und sollte auch nicht nachtragend sein, wenn Dyes Design mal wieder für weitaus mehr Demut sorgt als die Werke vieler seiner Kollegen. Der Name Teeth of the Dog rührt allerdings nicht daher, dass der Platz dem Golfer oft und gerne die »Zähne zeigt« – er bezeichnet mehrere kleine Landspitzen, auf die Abschläge und Grüns gebaut wurden, die wie Hundezähne ins Meer hineinragen.

Casa de Campo: Das Golf-Quartett im Osten.
Casa de Campo: Das Golf-Quartett im Osten.

The Links eröffnet drei Jahre später

Drei Jahre später, pünktlich zur Eröffnung der über 2.800 Hektar großen Ferienanlage, wurde der zweite Platz namens The Links eingeweiht. Er ist ein weiteres Beispiel dafür, wie inflationär mit diesem Begriff auf dem amerikanischen Kontinent wie auch in Asien gespielt wird, ohne dass die typischen Charakteristika wie Bodentyp, Bebunkerung oder Dünen überhaupt vorhanden sind. Dyes Werk von 1974 ist ein schöner Parkland-Kurs, dessen superbreite Fairways sich überraschend verzeihlich entlang der Villen reicher Nord- und Lateinamerikaner winden, aber zu keinem Zeitpunkt einen Blick auf das hellblaue Meer zulassen. 

In den nächsten 25 Jahren entwickelte sich das anfangs nur Mitarbeitern des US-Mischkonzerns Gulf+Western vorbehaltene Resort immer weiter. Hier bauten sich US-Promis neben kolumbianischen Musiksternchen, argentinischen Geschäftsleuten und kanadischen Unternehmern riesige Luxusvillen, die aber kaum einen Blick auf die Nachbarn zulassen. Gigantische tropische Gärten mit Poolanlagen sorgen für die gewünschte Abgeschirmtheit. Hier rückt niemand dem anderen auch nur annähernd auf die Pelle. 

Dye Fore aus dem Jahr 2004

Das Haus wird in der Regel mit dem Elektro-Cart verlassen, um in das kleine Einkaufszentrum, zur Vorzeige-Marina, zum Poloplatz, Reitstall, Shooting-Center oder zu den Restaurants und Stränden zu fahren. Wer hier kein Eigentum besitzt – wie etwa der Urlauber aus Deutschland – kann im Luxushotel oder in den Golfvillas wohnen und die Infrastruktur mitbenutzen, wenngleich all dies seinen Preis hat.

Einen vollkommen anderen Charakter als The Links hat das vierte und jüngste Werk des legendären US-Architekten – der Dye Fore aus dem Jahr 2004. Hier gilt der alte Immobilienmaklerspruch: »Lage, Lage, Lage.« Die ersten Neun ziehen sich grandios und kaskadenartig einen Bergrücken herunter und wieder hinauf und glänzen mit Panoramablicken auf die Marina und den Ozean. Die Back-Nine liegen auf einem Hochplateau oberhalb des Río Chavón, der auf dem Weg zur Mündung in einer tiefen Schlucht brodelt. Viele Abschläge und noch mehr Grüns befinden sich spektakulär am steilen Rand und scheinen fast in die Fluten abzustürzen. 

Private Perle: La Romana Country Club

Das vierte Werk? Ja, in Casa de Campo gibt es noch den La Romana Country Club. Dessen 27 Löcher sind allerdings eine höchst private Perle, während die drei anderen Plätze auch außerhalb der Anlage wohnenden Greenfee-Spielern offenstehen. Ein GM-Tipp dazu: Wenn Sie brav beim Golfmanagement anfragen, werden Sie als Resortgast auch dieses 1990 eröffnete Dye-Layout spielen dürfen. Von einem Pflicht-Caddie begleitet, erleben Sie dann ein klassisches, wunderschönes Parkland-Design, das die nächsten vier Stunden immer wieder Ihre Augen verführen wird. Und der abschließende Drink im einzigartigen Clubhaus kann kaum stilvoller und exklusiver genossen werden.

Für den sportlichen Höhenflug auf Hispaniola stehen dagegen vor allem die drei Edelsteine, die Fazio, Nicklaus und Dye mit Corales, Punta Espada und Teeth of the Dog geschliffen haben. Allein dieses hochkarätige Trio belegt eindeutig, warum die Dominikanische Republik die bedeutendste Golfdestination in der Karibik ist.

Dominikanische Republik: Die Top-Plätze im GM-Score

Puntacana Resort & Club: La Cana Tortuga + Arrecife

Puntacana Resort & Club: La Cana
Puntacana Resort & Club: La Cana
  • La Cana (Tortuga & Arrecife)
  • 23000 Punta Cana, La Altagracia
  • Tel. 9 59 46 53, puntacana.com/golf
  • 18 Löcher, 6.252/5.266 Yards (H/D)
  • Par 72, CR 70,5/70,3, Slope 122/117
  • Greenfee*: ab 235 USD (Twilight: ab 175 USD)

La Cana war die erste Anlage in der Karibik, in der Paspalumgras verwendet wurde, das problemlos mit Salzwasser bewässert werden kann. Der im Jahr 2001 von P. B. Dye geplante Kurs besteht aus drei Schleifen, die täglich neu kombiniert werden. Da die Hacienda-Halbrunde nicht das Meer berührt, ist die von Golf Magazin gewählte Kombination empfehlenswerter. Auf der Tortuga-Schleife sticht Loch 5, ein kurzes Par 3, hervor, dessen Grün als Halbinsel in den Ozean hineinragt und eine perfekte Schlägerwahl verlangt. Zwei Bahnen später warten – mit dem Fairway und der Grünformation – zwei grüne Inseln, die vollständig von einem riesigen Wastebunker umgeben sind. Und auf der Arrecife-Neun sind es vor allem die beiden Schlusslöcher, die den Gast begeistern: Sie ziehen sich am Strand entlang und lassen das in der untergehenden Sonne glitzernde, kühles Bier oder einen Cocktail versprechende Clubhaus immer näher kommen.

La Cana (Tortuga & Arrecife)

La Cana (Tortuga & Arrecife): 68

Index:

Anspruch: 10

Zustand: 9

Design: 21

Kulisse: 13

Service: 15

Bonus: 0

Puntacana Resort & Club: Corales

Puntacana Resort: Corales Golf Club
Puntacana Resort: Corales Golf Club
  • Corales
  • 23000 Punta Cana, La Altagracia
  • Tel. 9 59 46 53, puntacana.com/golf
  • 18 Löcher, 6.533/5.123 Yards (H/D)
  • Par 72, CR 71,1/70,5, Slope 122/125
  • Greenfee: ab 395 USD

Der PGA-Tour-Platz beginnt mit verzeihlichen, aber taktisch interessanten Inlandbahnen, bis Loch 7 Richtung Meer führt. Es folgt ein spektakuläres Par 4, bei dem es gleich zweimal über den Ozean geht, bevor die Hinrunde mit einem erneuten Überqueren des hellblauen Wassers auf ein kleines, nierenförmiges Grün endet, das scheinbar von den Klippen herabstürzt. Auch auf den Back Nine ist es das Schlusstrio, das zwischen Staunen und Ehrfurcht bewegt. Gerade in dieser Schlusssequenz hat man an den Klippenrändern des Fairways das Gefühl, auf einem riesigen Flugzeugträger zu spielen, der von der manchmal aufbrausenden karibischen See umgeben ist. Loch 16 öffnet erneut den Blick auf das Meer, bevor am letzten Par 3 sage und schreibe zehn Abschläge warten – fünf parallel und fünf frontal zum Wasser. Die 18 schließlich ist ein klassisches Risk-and-Reward-Loch um eine sichelförmige Bucht, bei dem von fast jedem Tee ein heroischer Carry-Schlag möglich ist. Die Profis hatten hier übrigens 300 Yards über Wasser und Felsen zu überwinden, um dann gerade einmal 20 Yards Landezone zur Verfügung zu haben. 

Puntacana Resort & Club: Corales

Puntacana Resort & Club: Corales: 82

Index:

Anspruch: 14

Zustand: 10

Design: 23

Kulisse: 16

Service: 15

Bonus: 4


Punta Espada Golf Club

Punta Espada Golf Club
Punta Espada Golf Club
  • Punta Espada Golf Club
  • 23000 Punta Cana, Cap Cana
  • Tel. 6 88 55 87, golfpuntaespada.com
  • 18 Löcher, 6.314/5.052 Yards (H/D)
  • Par 72, CR 72,4/71,4, Slope 133/128
  • Greenfee**: ab 395 USD (Twilight: 295 USD)

Schon die beiden hoch gelegenen Abschläge der ersten beiden Löcher zeigen – einem Paukenschlag gleich – sattgrüne, perfekt manikürte Fairways, umrahmt von riesigen, schneeweißen Wastebunkern, die mit dem hellblauen Wasser kokettieren, mit vereinzelten Palmen, Felsen und Strand. Die Hälfte der Bahnen scheint mit dem Ozean zu verschmelzen, die Grüns scheinen ins Meer zu fallen. Ultraschnelle, stark ondulierte Puttflächen sorgen für atemberaubende Spielsituationen. Wenn die Schatten länger und die Farben satter werden, werden Sie insbesondere die Passage der Löcher 12, 13 und 16 bis 18 entlang der Klippen nicht mehr aus Ihrem Golfgedächtnis löschen. Der Pflegezustand ist schlichtweg perfekt und kann für jede Spitzenanlage der Welt als Vorbild gelten. Das mag auch daran liegen, dass hier im Schnitt kaum mehr als 20 Personen am Tag über den Platz gehen. Während unserer Testrunde haben wir selbst am Ende noch keinen anderen Golfer in diesem Paradies gesehen – für heute gehörte uns der Platz allein – zumindest dieses eine Mal im Leben. 

Punta Espada Golf Club

Punta Espada Golf Club: 87

Index:

Anspruch: 15

Zustand: 12

Design: 23

Kulisse: 19

Service: 15

Bonus: 3


Casa de Campo: Teeth of the Dog

Casa de Campo: Teeth of the Dog
Casa de Campo: Teeth of the Dog
  • Teeth of the Dog
  • 22000 La Romana, Higüey Highway
  • Tel. 5 23 81 15, casadecampo.com.do
  • 18 Löcher, 6.449/5.798 Yards (H/D)
  • Par 72, CR 72,7/73,9, Slope 135/131
  • Greenfee*: ab 400 US (Resort-Gäste: ab 350 USD)

Auch wenn es auf diesem weltberühmten Kurs kein schwaches Loch gibt, verdienen die beiden Passagen am Wasser besondere Erwähnung. Sieben spektakuläre Bahnen, darunter drei äußerst anspruchsvolle Par 3, liegen direkt am Ozean. Doch auch der Rest ist beileibe kein »Füllwerk«: Die Parkland-Bahnen sind genauso »Dye-abolical« wie ihre Pendants in TPC Sawgrass, auf Kiawah Island oder in Whistling Straits. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen im Jahr 2025 erhielt der Platz eine behutsame, aber spürbare Modernisierung. Mehrere Abschläge wurden neu ausgerichtet, um bessere Sichtachsen und variablere Anspielwinkel zu schaffen, und die Grüns erhielten ein neues, schnelleres Rasensystem mit verbesserter Drainage. Besonders an den Bahnen 7 und 16 wurden die Bunkerlinien neu modelliert, um den strategischen Reiz dieser ohnehin legendären Par-3-Löcher (5, 7 und 16) weiter zu verstärken. Sensationelle Spielbahnen, die jeder ambitionierte Golfer einmal in seinem Leben spielen möchte. Nebenan brodelt das warme, hellblaue Wasser, das zusammen mit der grandiosen Bebunkerung jede Abweichung in Richtung Meer gnadenlos bestraft. Hier an der Uferfront, wo die Tee-Box manchmal schon zu schwanken scheint, ist auch an den eher kurzen Par 4 selten Länge, dafür äußerste Präzision gefragt. Wer hier in Anbetracht der atemberaubenden Szenerie zu lange ins Schwärmen gerät, wird Demut lernen – spätestens dann, wenn die im Zuge des Umbaus noch schnelleren und gleichmäßigeren Grüns den Putt fast ins Wasser rollen lassen. Das Ergebnis: ein Platz, der Tradition bewahrt und zugleich moderner, fairer und faszinierender denn je spielt. Was für ein bildschönes Monster! 

Casa de Campo: Teeth of the Dog

Casa de Campo: Teeth of the Dog: 88

Index:

Anspruch: 18

Zustand: 11

Design: 23

Kulisse: 19

Service: 15

Bonus: 2

Casa de Campo: Dye Fore Marina & Chavón

Casa de Campo: Dye Fore
Casa de Campo: Dye Fore
  • Dye Fore (Marina & Chavon)
  • 22000 La Romana, Higüey Highway
  • Tel. 5 23 81 15, casadecampo.com.do
  • 18 Löcher, 6.520/5.225 Yards (H/D)
  • Par 72, 71,0/70,7, Slope 125/117
  • Greenfee*: ab 375 USD (Resort-Gäste: ab 325 USD)

Auch der jüngste Kurs hat am östlichen Rand des Resorts ein eigenes Clubhaus erhalten – samt Amphitheater, Designschule und Kirche –, hoch über der Schlucht des Río Chavón gelegen. Wenn sich nach zwei Bahnen auf der Kombination Marina & Chavón die fast surreale Stimmung des Ausgangspunkts verflüchtigt hat, folgt sofort das nächste Highlight. Die Bahnen 3 bis 5 stürzen sich in weiten Schwüngen parallel zum Fluss hinab in Richtung Marina, wo die Luxusjachten silbern in der Sonne glitzern. Nicht minder imposant sind die zweiten Neun oben auf dem Plateau mit Blick auf den Urwald und den reißenden Strom. Fünf Grüns liegen – Vogelnestern gleich – fast am Rande des Abhangs, die kurz gemähten Flächen nur durch Felsen, Büsche oder einen Bunker vom Absturz geschützt. Die Gefälle auf den Fairways verlangen noch mehr Vorsicht bei Abschlag und Annäherung, um Ballverluste zu vermeiden. 

Casa de Campo: Dye Fore Marina & Chavón

Casa de Campo: Dye Fore Marina & Chavón: 75

Index:

Anspruch: 13

Zustand: 9

Design: 23

Kulisse: 15

Service: 15

Bonus: 0

Casa de Campo: The Links

Casa de Campo: The Links
Casa de Campo: The Links
  • The Links
  • 22000 La Romana, Higüey Highway
  • Tel. 5 23 81 15, casadecampo.com.do
  • 18 Löcher, 6.264/5.508 Yards (H/D)
  • Par 71, CR 69,8/71,7, Slope 123/124
  • Greenfee*: ab 300 USD (Resort-Gäste: ab 250 USD)

Hier werden Sie wahrscheinlich den niedrigsten Score Ihrer Reise spielen. Denn dies ist eindeutig der einfachste, fehlertoleranteste, aber auch unspektakulärste der vier Plätze von Casa de Campo. Für eine überschaubare Herausforderung, damit die Runde nicht zum Selbstläufer wird, sorgen riesige Wastebunker und die im Resort üblichen ultraschnellen Grüns. Auf The Links können auch Anfänger und Durchschnittsgolfer einmal ein Pete-Dye-Design genießen, ohne an den Aufgaben zu verzweifeln. Die erste Halbrunde ist wasserlos, und auch sonst werden Sie angesichts der weiten Fairways Schwierigkeiten haben, überhaupt einen Ball zu verlieren. Erst ab Bahn 12 sorgen drei Seen dafür, dass man beim heutigen »Siesta-Trott« etwas aufmerksamer wird. Besonders die beiden Par-3-Löcher verlangen etwas mehr Präzision, da die schnellen Puttflächen mit Wasser, Bunkern und Palmen verteidigt werden. 

Casa de Campo: The Links

Casa de Campo: The Links: 64

Index:

Anspruch: 12

Zustand: 9

Design: 19

Kulisse: 9

Service: 15

Bonus: 0


Casa de Campo: La Romana Country Club

Casa de Campo: La Romana Country Club
Casa de Campo: La Romana Country Club
  • La Romana CC (Front & Back Nine)
  • 22000 La Romana, Higüey Highway
  • Tel. 5 23 81 15, casadecampo.com.do
  • 18 Löcher, 6.592/5.265 Yards (H/D)
  • Par 72, CR 73,2/75,4, Slope 131/131
  • Greenfee*: 365 USD (nur für Resort-Gästeund auf Anfrage)

Es ist wirklich schwer, auf diesem halbprivaten Kurs bestimmte Bahnen hervorzuheben. Das wunderschöne Layout schmeichelt vom Anfang bis zum Ende den Sinnen; Flora und Fauna sorgen für ein einmaliges, exotisches Urlaubsflair, und die schwül-tropische Stimmung rundet das Ganze perfekt ab. Der Pflegezustand ist exzellent, die spielerischen Herausforderungen sind größer als auf The Links, aber längst nicht so fordernd wie die des Teeth of the Dog. Der Abschlag bleibt – mit Ausnahme der Par-3-Bahnen – fast immer der einfachste Schlag. Bei der Annäherung jedoch vermehren sich die Schweißtropfen auf der Stirn, da die meist erhöhten, pfeilschnellen und stark ondulierten Grüns von tiefen Bunkern umgeben sind und die Schneisen zur Fahne kaum Abweichungen erlauben. Wer gefühlvolle kurze Pitches und kreative Chips beherrscht, wird diese Herausforderung genießen. Zur Belohnung wartet beim Clubhaus ein eigener Pool. 

La Romana CC : 75

Index:

Anspruch: 19

Zustand: 11

Design: 22

Kulisse: 9

Service: 14

Bonus: 0

Der Golf Magazin-Platztest

Alle Platzdaten – Länge, Course-Rating- und Slope- bzw. SSS-Werte – beziehen sich immer auf die Abschläge Gelb und Rot (oder auf die entsprechenden Tees bei anderer Farbgebung, wie etwa in den USA). Der Maximalwert für GM-Score beträgt 100 Punkte, die Höchstwerte für die einzelnen Kriterien stehen rechts in der Tabelle. GM-Score-Klassen: Weltklasse (85 und mehr Punkte); Spitzenklasse (70-84 Punkte); Oberklasse (60-69 Punkte); Mittelklasse (50-59 Punkte). Weitere Informationen und anschauliche Beispiele für die Score-Klassen finden Sie hier…

Weitere Top-Plätze: Cocotal und PGA Oceans’s 4

Cocotal Golf Country Club
Cocotal Golf Country Club


Wer es etwas entspannter, aber nicht minder reizvoll mag, findet im Cocotal Golf & Country Club in Punta Cana einen idealen Mix aus Spielspaß und tropischem Ambiente. Der vom mehrfachen spanischen Meister Pepe Gancedo entworfene 27-Löcher-Platz führt über sanft modelliertes Gelände mit kleinen Seen, Palmenhainen und abwechslungsreichen Bahnen, ohne jemals die Spielfreude zu verlieren. Nach einer teilweisen Neugestaltung 2025 präsentieren sich Fairways und Grüns in deutlich verbessertem Zustand – mit modernerer Bewässerung und neu angelegten Abschlägen für Einsteiger. Ein einladender, fairer und zugleich fordernder Platz für Spielerinnen und Spieler aller Handicapklassen.

PGA Ocean’s 4
PGA Ocean’s 4

An der Südostküste, zwischen San Pedro de Macorís und La Romana, liegt mit PGA Ocean’s 4 einer der jüngsten und zugleich spannendsten Golfplätze des Landes. Der 2017 eröffnete Kurs ist der erste in der Dominikanischen Republik, der in Kooperation mit der PGA of America entstand. Vier spektakuläre Löcher führen direkt am Ozean entlang, wo sich Wellen und Fairways zu einer dramatischen Kulisse vereinen. Im Zuge der Umbaumaßnahmen im Jahr 2025 wurden mehrere Bunker neu modelliert und die Grünkomplexe aerifiziert, um das Spieltempo zu optimieren. Zudem erhielt der Küstenabschnitt eine erosionssichere Befestigung, wodurch die Bahnen 15 bis 18 noch beeindruckender wirken. Die Anlage überzeugt durch Abwechslung: breite Fairways, knifflige Doglegs, schnelle Grüns und karibisches Panorama. Ein besonderes Highlight bleibt der separate 9-Löcher-Executive-Kurs, der nun auch mit energieeffizienter LED-Flutlichtanlage für entspannte Abendrunden unter tropischem Sternenhimmel bespielt werden kann.


Golf-Reiseführer: Dominikanische Republik

Unterkünfte

Nach einem Tag auf den spektakulären Fairways der Dominikanischen Republik erwarten Reisende Unterkünfte mit Stil, Atmosphäre und karibischer Gelassenheit. Die Resorts des Landes ergänzen das Golferlebnis perfekt und bieten Entspannung auf höchstem Niveau.

Die Region Cap Cana rund um die Golfplätze Corales, La Cana und Punta Espada überzeugt mit luxuriösen Übernachtungsmöglichkeiten. Das Eden Roc at Cap Cana, Mitglied von Relais & Châteaux, steht für Eleganz und Exklusivität  – ohne Prunk. Inmitten tropischer Vegetation, nur wenige Minuten vom Abschlag des Punta Espada Course entfernt, vereint das Boutique-Resort mediterrane Raffinesse mit karibischem Flair. Exzellenter Service, erstklassige Küche und private Poolvillen schaffen einen Rückzugsort der Extraklasse.

Nur wenige Minuten entfernt liegt das Dreams Cap Cana Resort & Spa, das moderne Eleganz und karibische Leichtigkeit verbindet. Großzügige Zimmer, exzellente Restaurants und eine weitläufige Poollandschaft sorgen für entspannte Ferientage – ideal für Familien, Paare und Gruppen.

Das benachbarte Hyatt Zilara Cap Cana ist eine Adults-only-Oase, die Ruhe, Genuss und Service vereint. Mit direkter Strandlage, Gourmetrestaurants und großzügigen Pools ist es der perfekte Ort für Paare, die nach der Golfrunde stilvolle Erholung suchen.

Etwas weiter nördlich erstreckt sich die Region Bávaro mit exklusiven Unterkünften und traumhaften Stränden. Hier liegt das Paradisus Palma Real, dessen hauseigener Cocotal Golf & Country Club ideale Bedingungen für Golfer bietet. Das elegante Hotel im kolonialen Stil verzaubert mit tropischen Gärten, großzügigen Zimmern, weitläufigen Pools, einem exzellenten Spa und bemerkenswerter Kulinarik – ein perfekter Balanceakt zwischen Golf und karibischem Lebensgefühl.

Südwestlich von Punta Cana liegt La Romana, bekannt für ihre exklusiven Golfanlagen und Hotels. Das legendäre Casa de Campo Resort & Villas zählt zu den edelsten Adressen der Karibik. Elegante Hotelzimmer und Villen – teils mit privatem Pool – , eine Marina, ein Beach Club und das Künstlerdorf Altos de Chavón mit Kopfsteinpflaster, Boutiquen und Amphitheater schaffen eine Atmosphäre von Eleganz und Authentizität.

Ebenfalls in La Romana lädt das zur Hyatt-Gruppe gehörende Dreams La Romana Resort & Spa Familien und Paare zu einem stilvollen Aufenthalt mit Wasserpark, Spitzenküche und vielfältigem Freizeitangebot ein. Für Erwachsene bietet das benachbarte Secrets La Romana Resort & Spa exklusive Ruhe mit Day Spa, Gourmetrestaurants und abgeschiedenem Strand – eine Oase für romantische Stunden.

Anreise

Je nach Saison bieten Condor und Eurowings wöchentlich mehrere Direktflüge von Düsseldorf, Frankfurt am Main, Köln/Bonn und München nach Punta Cana an. Condor fliegt zudem mehrmals pro Woche ab Frankfurt nach Santo Domingo; von dort aus benötigt man rund eine Autostunde bis Casa de Campo.

Drei Fragen an… Frank Rainieri

Frank Elías Rainieri (rechts)
Frank Elías Rainieri (rechts)


Frank Rainieri (o.r.) ist ein dominikanischer Unternehmer und Visionär, der als Pionier des nachhaltigen Tourismus in der Dominikanischen Republik gilt. Seine Lebensphilosophie basiert auf der Überzeugung, dass wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen müssen. Er sieht den Tourismus nicht nur als wirtschaftlichen Motor, sondern auch als Mittel zur Förderung des kulturellen Austauschs und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region.

Herr Rainieri, Sie haben das Leben mit einer Treppe verglichen. Was steckt für Sie hinter diesem Bild?

Das Leben verläuft in Etappen, wie Stufen auf einer Treppe. Man muss sie Schritt für Schritt nehmen, mit Geduld und Ausdauer. Jede Stufe bringt neue Herausforderungen, aber auch neue Chancen. Doch irgendwann geht es nicht mehr nur um äußeren Erfolg. Auf einer dieser Stufen beginnt man, nach innerer Erfüllung zu suchen – nach Sinn, nicht nur nach materiellen Ergebnissen. Das bedeutet, etwas aufzubauen, das wirklich Bestand hat, sowohl für einen selbst als auch für die Gemeinschaft. Das ist der wahre Erfolg.

In Ihren Erzählungen spürt man stark den Gedanken der Verbindung zwischen Menschen. Warum ist Ihnen das so wichtig?

Die wichtigste Aufgabe ist es, Brücken zwischen Einheimischen und Besuchern zu schlagen. Es geht nicht nur darum, schöne Hotels zu bauen, sondern Orte zu schaffen, an denen sich Menschen begegnen, verstehen und willkommen fühlen. Wenn man an einen Ort reist und kein Lächeln sieht, wenn Besucher nicht den Wunsch verspüren, zurückzukehren, dann fehlt etwas Grundlegendes. In der Dominikanischen Republik ist es anders: Unsere Menschen öffnen ihre Herzen – unser Lächeln, unsere Offenheit ist unsere größte Stärke. Das Schönste ist, wenn aus einer Reise eine Lebensgeschichte wird.

Was bedeutet für Sie nachhaltiger Erfolg? Wie verbinden Sie wirt­schaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung?

Für mich gehen wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung Hand in Hand. Erfolg heißt für mich nicht nur, Hotels zu bauen oder Zahlen zu feiern. Erfolg bedeutet, Zukunft zu gestalten – Schulen zu errichten, Arbeitsplätze zu schaffen und Hoffnung zu geben. Es geht darum, das Leben anderer Menschen positiv zu beeinflussen und etwas aufzubauen, das Generationen überdauert. Deshalb investieren wir in Bildung, Gesundheitsversorgung und die lokale Gemeinschaft. Diese Form des respektvollen, langfristigen Wachstums ist es, die mich antreibt. Mein Traum war nie nur Tourismus – mein Traum war immer, Zukunft
zu gestalten.

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