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Ballesteros eröffnet Krebsforschungsstiftung

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Das Gesicht von Severiano Ballesteros ist gezeichnet, etwas eingefallen. Die Narben am Kopf sind noch deutlich zu sehen. Kein Wunder, nach vier schweren Gehirnoperationen, in denen dem spanischen Golfstar ein großer Tumor entfernt worden war. Es folgten sechs Chemotherapien. Neun Monate kämpfte „Seve“ um sein Leben. Er gewann. Nun will der 52-Jährige etwas zurückgeben.

Unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen stellte der fünfmalige Major-Gewinner, in seinen guten Jahren Dauerrivale des Anhauseners Bernhard Langer, am Donnerstag in Madrid der Öffentlichkeit seine Krebsforschungsstiftung vor. Mit den einfließenden Geldern sollen Krebsstudien finanziert werden, speziell die zur Bekämpfung von Gehirntumoren.

Unterstützung für Nachwuchs-Golfer

Aber auch für den Nachwuchs will sich Ballesteros einsetzen. Talentierte Golfer aus unterprivilegierten Verhältnissen sollen unterstützt werden. Denn der 89-malige Turniersieger, der 1999 in die World Golf Hall of Fame aufgenommen wurde, erinnert sich an die Probleme zu Beginn seiner eigenen Karriere: „Meine Anfänge als Caddy waren nicht leicht. Dann haben mir einige Bekannte geholfen. Golf hat mir alles gegeben. Nun will ich versuchen, Golfern zu helfen, die Hilfe nötig haben. Ich bin froh, dass ich das kann.“

Hilfe hatte Severiano Ballesteros in den letzten Monaten selbst bitter nötig. Der Moment, der sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes schlagartig veränderte, ereignete sich am 6. Oktober 2008 am Madrider Flughafen. Aus dem Nichts kollabierte der Spanier. Ein Eingriff reihte sich an den nächsten. Die Aussicht auf Rettung schwand zusehends.

Doch Severiano Ballesteros schlug dem Tod ein Schnippchen. „Es war wie ein Traum und am Anfang sehr schwer. Nach allem, was die Ärzte mir erzählt haben, ist es ein Wunder“, sagte Ballesteros nun beim ersten öffentlichen Auftritt in Madrid. Und scherzhaft fügte er an: „Die Ärzte haben mir gesagt, dass der Tumor so groß wie zwei Golfbälle war. Jetzt bin ich wohl ein besserer Mensch, denn die Ärzte haben das Böse aus mir herausgeholt.“

Auch körperlich wieder im Aufwind

Körperlich geht es mit Ballesteros immer weiter aufwärts. „Ich habe wieder angefangen, etwas Golf zu spielen. Ich kann wieder jeden Sport ausüben – Laufen, Schwimmen, Rudern und kurze Golfabschläge“, schilderte das Golf-Idol, das wegen seines eleganten Schwungs auch als leuchtendes Vorbild in Lehr-Videos herhält.

Neben seiner Stiftung hat sich Ballesteros auch noch andere Projekte vorgenommen. In Santander will er einen Golfplatz bauen, zudem will der dreimalige British-Open- und zweimalige US-Masters-Sieger ein eigenes Design für einen speziellen Schläger für lange Schläge aus dem Bunker entwickeln.