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Wetten, dass …? Sportwetten werden immer populärer

Klappt es nicht mit dem eigenen Spiel auf dem Platz, versuchen sich einige mit dem Glück anderer Sportler – in Form von Sportwetten. Auch im Golfsektor erfreuen sich Wetten einer steigenden Beliebtheit. Zuletzt hatte ein Glücksspieler wieder ein glückliches Händchen und verwandelte eine Dollar in viel, viel, viel mehr.

Knapp 9 Mio. Euro Jahresumsatz in Deutschland

International bieten zahlreiche Wettfirmen eine große Anzahl von Sportwetten an und erreichen damit weltweit einen geschätzten Jahresumsatz zwischen 700 Milliarden und einer Billion US-Dollar. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) schätzt für 2019 in Deutschland die jährlichen Einsätze auf über 9,3 Milliarden Euro, was einen Anstieg um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet – wohlbemerkt in einem Jahr ohne Fußball-WM oder -EM. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich dabei auch Online-Wetten.

Sportwetten – von fester zu variabler Quote

Das Spektrum der Sportwetten ist groß: Es gibt feste Gewinnquoten beim Buchmacher. Beispielsweise können für ein Fußballspiel Spezialwetten abgeschlossen werden, wo dann auf Sieg, Unentschieden oder Niederlage gesetzt werden kann. Der Wettart sind meist keine Grenzen gesetzt. Für alle wettlustigen Golf-Fans sind vor allem große Turniere wie das Masters mit den Gewinnquoten interessant. Sie geben meist Aufschluss über mögliche Favoriten. Variable Quoten gibt es beim Totalisator, einem Verfahren zur Bestimmung der Gewinnhöhen wie beim Lotto, Toto oder dem Pferderennen. Dort berechnet sich, beim Eintreffen des Ergebnisses, der mögliche Gewinn aus der Quote. Bei Online-Wettbörsen können die User gegeneinander wetten.

Klassische Sportwetten

Klassische Sportarten für Sportwetten waren ursprünglich das Pferderennen oder Boxen. In Großbritannien sind Hundewetten sehr beliebt, in den USA werden auf Baseballspiele und American Football getippt und in der arabischen Welt sind Kamelwetten en vogue. Einem großen Zuwachs erfreuen sich die Fußballwetten auf europäische Spitzenligen – vom Pokalwettbewerb zum Länderspielt. Auch Golfwetten finden immer mehr Anhänger. Ähnlich wie beim Pferderennen, kann für ein Golfturnier ein Ergebnis als sogenanntes Each-Way platziert werden. Beispielsweise kann auf den anvisierten persönlichen Favoriten eine Top-5-, Top-10- oder Top-20-Platzierung gesetzt werden, der beste Spieler einer bestimmen Nationalität kann prognostiziert werden, etc.

Während der Runde den Ausgang tippen – die Livewette

Sogenannte Live-Wetten sind eine Erweiterung des traditionellen Wettangebots. Die Wette kann bis zum Beginn des Sportevents zuzüglich einer eventuellen Annahme-Karenzzeit platziert werden. Während des noch laufenden Spiels können hierbei auf unterschiedliche Ereignisse gewettet werden. Für den Wettwilligen ist es besonders reizvoll, verschiedene Wettmöglichkeiten zu haben und die kommenden Ereignisse anhand des gesehenen Ablaufs vermeintlich besser beurteilen zu können. Ereignen sich bei den Tour-Spielern mittelschwere Dramen wie ein verzogener Drive und ausgelassene Chancen beim Putten, kann die Wette entsprechend abgeändert werden. Der Reiz dieser Wettart liegt in der schnellen Abfolge der Wettmöglichkeiten und der vermeintlich besseren Beurteilung der kommenden Ereignisse anhand des gesehenen Ablaufs. So verändern sich bei Live-Wetten die Quoten Schlag um Schlag.

Tyrrell Hatton gewinnt die BMW PGA Championship in Wentworth (Foto: Getty Images)

Sportwetten – Freud und Leid

Unnötig zu betonen, dass das Sportwettgeschäft hier nicht propagiert werden soll, dennoch ereignete sich kürzlich eine erstaunliche Geschichte: Bei einer Wette für die BMW PGA Championship im ehrwürdigen Wentworth verwandelte jemand einen Dollar in sagenhafte 679.894,66 US-Dollar.

Diese Sportwette war im ganz großen Stil erfolgreich. Aus einem US-Dollar wurden knapp 700.000 Dollar. (Foto: Twitter)

Was für eine Quote, wenn man bedenkt, dass im Vergleich dazu der Sieger Tyrrell Hatton 974.457,00 Euro erhielt und dafür mit 19 unter Par Weltklasse-Golf zeigte. Wer glaubt, der unbekannte Glücksspieler hätte profan auf einen Sieg von Hatton gesetzt irrt. Da wäre der Gewinn bei weitem nicht so hoch gewesen. Stattdessen wurden bei dieser „20-Leg“-Live-Wette die Flightzusammenstellungen für den dritten Spieltag prognostiziert – und zwar nicht für ein paar Flights sondern für zehn Flights und somit auch die Platzierung von 20 Spielern.

Der unbekannte Glücksspieler setzte also nach dem ersten Spieltag einen Dollar, lehnte sich an Spieltag zwei entspannt zurück, ließ golfen und erntete dann die Früchte seiner Live-Wette. Er lag goldrichtig – oder eben golfrichtig.

Tiger Woods holte sich 2019 seinen fünften Masters-Sieg und bescherte einem Wettmutigen damit viel Geld. (Foto: Getty Images)T

Natürlich gab es früher schon imposanter Wettkönige. Unvergessen James Adducci, der beim vergangenen Masters auf Tiger Woods setzte und dafür satte 1,2 Millionen US-Dollar kassierte. Vom 12. bis zum 15. November ist dann wieder so weit. It’s Maters time. Und wir werden sehen, ob sich da wieder ein mutiger Wettkönig zum Millionär küren wird.