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Die (fast) vergessenen US PGA Champions

Eine Spielberechtigung auf Lebenszeit gibt es nicht nur beim Masters, sondern auch bei der PGA Championship. Einmal gewinnen ist dafür die Voraussetzung. Wer das geschafft hat, und wer immer noch mitspielt lesen Sie hier.

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John Daly bei der PGA Championship 1991

Martin Kaymer (2010)

Es war Kaymers erster von zwei Major-Siegen, als er Bubba Watson im Playoff der PGA Championship 2010 besiegte. Auf dem 72. Loch war Dustin Johnson noch in Führung, legte dann aber in einem nicht markierten „Bunker“ den Schläger auf den Sand und erhielt zwei Strafschläge, die ihn aus dem Titelrennen warfen. Eine harte Entscheidung zugunsten des Düsseldorfers.

Für Kaymer ist die PGA Championship nach diesem Jahr das letzte Major-Turnier, für das er eine Spielberechtigung hat. Es sei denn, und das wünschen wir uns alle, er schafft es, Top-Ergebnisse einzufahren und qualifiziert sich dadurch für die nächsten Jahre. Eine zweite Option für eine weitere Teilnahme wäre über die Qualifikationsturniere der US- und der The Open.

John Daly (1991)

Als neunter Alternativ-Spieler stand Daly auf der Entry-Liste der PGA Championship 1991. Als Ken Anderson ihn am Mittwochmorgen anrief und ihm mitteilte, dass er jetzt auf Nummer eins der Liste steht und nur noch ein Spieler absagen muss, setzte sich Daly in sein Auto und fuhr von Memphis nach Indiana. Laut Google Maps eine machbare Hürde von sieben Stunden, doch ganz gewiss nicht die beste Vorbereitung auf ein Major-Turnier. Das Schicksal nahm seinen Lauf: Nick Price sagte ab – und Daly war an der Reihe.

Ohne den Platz jemals gespielt zu haben und ohne Caddie stand John vor seinem ersten Auftritt bei einer PGA Championship. Der Caddie von Nick Price, Jeff Medlin, sprang ein und sagte nach der ersten Runde zu seiner Frau: „Ich weiß nie, welchen Schläger ich dem Jungen geben soll, er schlägt weiter als jeder andere, den ich je gesehen habe.“ Daly gewann das Turnier mit drei Schlägen Vorsprung.

Y.E. Yang (2009)

Der erste Major-Gewinner, der auf dem asiatischen Kontinent geboren wurde, war Yang Yong-eun. Erst mit 19 zum Golfsport gekommen und bereits fünf Jahre später ins Profilager gewechselt, spielte Yang zunächst auf der Japan Golf Tour und der Asian Tour. Für die PGA Championship, wo er in der Finalrunde keinen geringeren als Tiger Woods überholte, qualifizierte er sich über die Top 70 der Geldrangliste des Jahres.

Rich Beem (2002)

Der Gewinner der PGA Championship 2002, Rich Beem, verkaufte als junger Erwachsener Stereoanlagen und Mobiltelefone und arbeitete in einem Proshop in El Paso. Ab 1998 arbeitete er sich zügig zu einem Golfprofi heran. Auch er hatte für seinen Sieg Tiger Woods als Gegner. Ein Schlag trennten Woods und Beem im Hazeltine National GC in Chaska, Minnesota.

Jimmy Walker (2016)

Den Himmel fotografieren und Golf spielen. Das sind die Dinge, die Walker sehr gut kann. Schon mehrere Fotos von Walker wurden von der NASA als Astronomie-Fotos des Tages gekürt. Bei der PGA Championship 2016 lieferten sich die Nummer eins der Welt, Jason Day, und Jimmy ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Day spielte Eagle auf der 18 und zwang Jimmy somit zu einem Par, das er schaffte und sich so die Dauerkarte für die PGA Championship sicherte.

Nur kurze Zeit später wurde bei Walker nach einem Zeckenbiss eine Borreliose diagnostiziert, die ihn andauernd schwächt und das professionelle Golfspiel fast unmöglich macht. Auch er ist dieses Jahr in Kentucky mit am Start.