Golfregeln

Die besten Spielformen im Golf: Varianten, Regeln, Besonderheiten

Welche Spielformen gibt es im Golf? Ein Überblick über die beliebtesten Varianten – mit Regeln, Tipps und Einsatzmöglichkeiten.

Spielformen beim Golf
Spielformen beim Golf

Golf ist nicht gleich Golf. Wer die Sportart auf Turnierebene oder im Freundeskreis regelmäßig spielt, begegnet schnell einer Vielzahl an Formaten – manche klassisch, andere kreativ. Spielformen strukturieren nicht nur das Spielgeschehen, sondern prägen auch Taktik, Teamgeist und Nervenkitzel. Ob im Clubturnier, auf Reisen oder bei geselligen Runden: Die richtige Spielform entscheidet häufig über das Spielgefühl.

Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten und beliebtesten Golf-Spielformen, ergänzt um ihre Besonderheiten, Regeln und geeignete Einsatzbereiche.

Zählspiel (Stroke Play)

Das Zählspiel ist die klassische Spielform im Golf und Grundlage vieler Wettkampfformate – etwa auf der PGA Tour. Jeder Schlag wird gezählt, das Gesamtergebnis ergibt sich aus der Addition aller Schläge über 18 Löcher. Die Spieler mit der niedrigsten Schlagzahl gewinnen.

Geeignet für: Turniere, Handicaprelevante Runden
Varianten: Brutto (ohne Vorgabe), Netto (mit Vorgabe)

Lochspiel (Match Play)

Im Lochspiel wird Loch für Loch gegeneinander gespielt. Wer ein Loch mit weniger Schlägen gewinnt, bekommt einen Punkt. Die Gesamtzahl der Schläge ist zweitrangig. Steht es beispielsweise „2&1“, bedeutet das: zwei Löcher Vorsprung bei noch einem zu spielenden Loch.

Geeignet für: Duelle, Team-Wettkämpfe
Taktisch geprägt: Mutige Spielweise kann belohnt werden

Vierball (Fourball)

Zwei Spieler bilden ein Team, jeder spielt seinen eigenen Ball. Gewertet wird das bessere Ergebnis pro Loch. Diese Form kommt häufig im Ryder Cup oder bei Freizeitturnieren zum Einsatz.

Form: Brutto oder Netto möglich
Vorteil: Risikofreudigeres Spiel, da Partnerergebnis absichert

Vierer mit Auswahldrive (Greensome)

Beide Spieler schlagen ab, das Team entscheidet sich für den besseren Drive. Von dort wird im Wechsel weitergespielt. Taktik und Strategie beim Abschlag sind entscheidend.

Reiz: Kombination aus Teamspiel und individuellem Risiko
Häufig gespielt bei: Einladungsturnieren, Club-Events

Klassischer Vierer (Foursome)

Zwei Spieler schlagen abwechselnd – auch beim Abschlag auf den Löchern. Ein Ball, zwei Spieler, viel Vertrauen. Diese Spielform verlangt eingespieltes Teamwork.

Herausforderung: Kein Platz für Ego-Fehler
Tipp: Vorher Abstimmung, wer auf geraden/ungeraden Löchern abschlägt

Scramble (Texas Scramble)

Alle Spieler schlagen ab, der beste Ball wird ausgewählt, von dort spielen alle weiter – bis der Ball im Loch ist. Gespielt wird meist in 2er- bis 4er-Teams.

Ideal für: Turniere mit gemischten Spielstärken
Spaßfaktor: Hoch – weil Fehler sofort ausgeglichen werden können

Chapman-Vierer

Ein Hybrid aus Auswahldrive und klassischem Vierer: Beide Spieler schlagen ab, spielen den Ball des Partners weiter, danach wird einer der beiden Bälle ausgewählt und im Wechsel ins Loch gespielt.

Abwechslungsreich: Erfordert Koordination und Absprache
Oft gewählt bei: Freundschaftsrunden mit sportlichem Anspruch

Stableford

Hier wird nicht jeder Schlag gezählt, sondern Punkte vergeben: 2 Punkte für Netto-Par, 3 für Birdie, 1 für Bogey etc. Eine ideale Spielform, um Tempo und Spielfluss zu wahren – vor allem bei Anfängern oder in gemischten Gruppen.

Gut fürs Tempo: Ball kann irgendwann aufgehoben werden
Beliebt bei: Clubturnieren, offenen Wettkämpfen

Die passende Spielform macht den Unterschied. Ob ambitioniertes Zählspiel, teamorientierter Vierer oder spaßorientierter Scramble – die Auswahl an Golf-Spielformen bietet für jede Runde und jedes Niveau das passende Format. Wer variantenreich spielt, schärft nicht nur das taktische Verständnis, sondern entdeckt neue Facetten seines Spiels. Die Wahl der Spielform sollte sich daher stets an der Zusammensetzung der Gruppe, dem Anlass und dem gewünschten Spielfluss orientieren.