Golfregeln

Was ist „Backstopping“ – und warum kann es zum Problem werden?

Was ist Backstopping im Golf? Erfahre, wann das Liegenlassen eines Balls erlaubt ist – und wann eine Absprache zum Regelverstoß wird.

Was ist mit Backstopping gemeint?
Was ist mit Backstopping gemeint?

Immer wieder begegnet man im Golf Regelbegriffen, die zunächst sperrig klingen, aber klare Situationen im Turnieralltag betreffen. Einer davon ist „Backstopping“. Im Rahmen eines handicaprelevanten Zählspiels kam bei einem Leser die Frage auf, ob es verboten sei, den Ball in Nähe des Lochs liegen zu lassen – mit potenziellen Auswirkungen auf den Schlag eines Mitspielers. Unsere Antwort: Es kommt ganz darauf an, ob eine Absprache vorliegt oder nicht.

Was bedeutet Backstopping?

Unter „Backstopping“ versteht man die Spielsituation, wenn ein Spieler seinen Ball auf dem Grün nahe am Loch liegen lässt, ohne ihn zu markieren – und dadurch ein Mitspieler, der aus dem Fairway oder Rough kommt, davon profitieren könnte. Trifft der anfliegende Ball den liegenden Ball, kann dies den Flug oder die Richtung des Schlages verändern – was bei einem Turnier entscheidend sein kann.

„Wenn es keine Absprache zwischen den Spielern gab, den Ball liegen zu lassen, liegt kein Regelverstoß vor“, erklärt GM-Regel-Experte Thomas Lander mit Verweis auf Regel 15.3a. „Der Spieler auf dem Grün sollte dann aber ausreichend Zeit bekommen, den Ball zu markieren.“ Wird zu schnell gespielt und kommt es tatsächlich zum Kontakt, kann der Schlag auf Verlangen wiederholt werden, ohne dass eine Strafe verhängt wird. Der getroffene Ball wird dann einfach zurückgelegt.

Wann wird Backstopping zur Regelverletzung?

Problematisch wird die Situation dann, wenn eine Absprache stattgefunden hat – etwa durch eine flapsige Bemerkung wie „Lass den Ball ruhig liegen, der könnte mir helfen“. „Wenn der Spieler auf dem Grün dem Wunsch nachkommt, könnte dies als Absprache gewertet werden. Dann liegt ein klarer Regelverstoß vor, und es droht die Grundstrafe für beide Spieler“, so Lander weiter.

Die Grundstrafe bedeutet in der Regel zwei Strafschläge oder Lochverlust im Lochspiel. Zudem muss der Schlag wiederholt werden.

Fazit: Fairness und Vorsicht auf dem Grün

Backstopping ist nicht nur eine Frage des Regelwerks, sondern auch der sportlichen Fairness. Damit solche Situationen gar nicht erst entstehen, sollten Spieler:

  • ihren Ball rechtzeitig markieren, wenn ein Mitspieler aufspielt
  • klare Kommunikation auf dem Grün pflegen
  • auf zweideutige Aussagen oder Handlungen verzichten

„Wer seinen Ball nicht rechtzeitig markiert, riskiert Missverständnisse – und im schlimmsten Fall eine Strafe“, so Lander abschließend.

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