Henrik Stenson liebt seinen Sport

Es war das wohl unterhaltsamste Bogey in seiner bisherigen Golfkarriere. Nachdem der Schwede Henrik Stenson am dritten Loch seinen Ball vom Tee an den Rand eines Wasserhindernisses schlug, blieb dieser tief im Matsch stecken. Die einzige Möglichkeit, um einen Drop-Shot zu vermeiden: raus aus den Kleidern, rein in den Matsch. Gesagt, getan! Nachdem sich Stenson bereits dieses Jahr bei der Dubai Desert Classic in einer ähnlichen Situation seine Golfkleidung eingesaut hatte, sah er diesmal nur diesen einen Weg. Schließlich hatte er noch 15 Löcher zu gehen, und das bei regenlosen Bedingungen. Der gut gebaute Hyne mit leichtem Plauzenanatz zog sich aus und stieg schienbeintief in den Schlamm. „So, wie Gott mich geschaffen hat“, kommentierte Stenson später die kuriose Situation an Loch 3. Ob Gott Stenson allerdings wirklich mit Boxershort, Wedge und Handschuh geschaffen hat? Wohl eher nicht, und falls doch, würde dies zumindest sein begnadetes Talent für den Golfsport erklären.
Mickelson: „Ich glaube nicht, dass ich das getan hätte.“

Der Weltranglistensiebte fackelte nicht lange, befreite seinen Ball mit dem Wedge halbnackt aus dem Schlamm und rettete am Ende das Bogey. „Um einen Strafschlag zu vermeiden, kann man sich schon mal bis auf die Unterhose ausziehen“, rechtfertigte Stenson später seine unfreiwillige Strip-Show, welche an den Folgelöchern einen vermehrten Andrang weiblicher Zuschauer auslöste. Der geteilte Führende Phil Mickelson sagte später: „Ich glaube nicht, dass ich das getan hätte.“ Stenson selbst nahm die ganze Sache gelassen: „Ich glaube nicht, dass ich die Zuschauer geschockt habe, klar werden sich jetzt viele die Mäuler zerreißen, aber das stört mich nicht.“ Am Ende kam Stenson mit 68 bekleideten plus einem entkleidetem Schlag ins Clubhaus. Summa Summarum endetet der Tag für den Schweden mit 69 Schlägen (drei unter dem Platzstandard), Rang 17 und sauberen Golfkleidern. An seine spektakuläre Rettungsaktion wird man sich sicherlich noch lange zurückerinnern. (Job)