News

Scheffler und die große Sinnfrage

Scottie Scheffler spricht vor der Open Championship 2025 in Royal Portrush überraschend offen über Sinnsuche, flüchtigen Erfolg – und die Grenzen des Profi-Golfs.

Getty

Scottie Scheffler
Scottie Scheffler

Vor dem Start der Open Championship 2025 in Royal Portrush hat Scottie Scheffler auf der Pressekonferenz für einen seltenen Moment der Nachdenklichkeit im Profisport gesorgt. Nachdem er über die Besonderheiten von Linksgolf, seine Form oder Vorbereitung gesprochen hatte, wandte sich der Weltranglistenerste einem anderen Thema zu: dem Sinn von Erfolg – und der Leere danach.

„Ich habe mein ganzes Leben dafür gearbeitet, gut in Golf zu sein, um irgendwann ein Turnier wie die Byron Nelson Championship (Schefflers Heimturnier in Texas, d. Red.) gewinnen zu können“, sagte er. „Und dann gewinnst du, umarmst deine Familie, feierst ein paar Minuten – und überlegst, was es zum Abendessen gibt.“ Das Leben gehe weiter. Für einen der dominantesten Golfer der Gegenwart – Masters-Sieger, PGA-Champion, die Nummer eins – ist diese Erkenntnis mehr als ein kurzer Gedanke.

Scheffler erklärte offen, wie wenig nachhaltig ihn Siege erfüllen: „Es ist erfüllend im Sinne von Leistung, aber nicht im tiefsten Herzen. Man arbeitet so hart für etwas, das so flüchtig ist“, sagte er. Wenn der Erfolg komme, sei er beglückend – aber nur für einen kurzen Moment. Danach gehe es weiter.

„… dann wäre das mein letzter Tag auf der Tour.“

Der Amerikaner machte deutlich, dass er das Spiel liebt. Das Training. Den Wettbewerb. Aber er stelle ebenfalls klar: „Wenn Golf jemals meine Beziehung zu meiner Frau oder meinem Sohn belasten würde, wäre das mein letzter Tag auf der Tour.“ Familie sei seine Priorität. Und obwohl er mit Dankbarkeit und Stolz auf seine Karriere blicke, sei sie nicht der Ort, an dem er Erfüllung suche.

Diese offenen Worte, vorgetragen mit ruhiger Stimme und einem leichten Lächeln waren faszinierend ehrlich. „Ich liebe es, diesen Sport auszuüben. Aber es ist nicht das, was mich erfüllt. Es ist nicht das, was mich ausmacht.“

Golf könne Freude machen, erklärte er weiter. Aber wer hier nach dauerhaftem innerem Frieden oder Sinn suche, werde enttäuscht.