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The Open Championship 2025: Scottie Scheffler auf dem Golfzenit

In einer eindrucksvollen Machtdemonstration zeigt Scottie Scheffler einmal mehr, warum er die unumstrittene Nummer eins der Golfwelt ist. Mit vier Schlägen Vorsprung sichert er sich seinen vierten Major-Titel innerhalb von vier Jahren.

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Scottie Scheffler mit Sohn Bennett und der Claret Jug auf dem 18. Grün der 153. Open Championship

Scheffler gewinnt auch in Nordirland

Er hat es wieder getan: Scottie Scheffler gewinnt mit der Open Championship bereits sein zweites Major in dieser Saison – und das vierte in nur vier Jahren. Mit vier Schlägen Vorsprung auf Flight-Partner und Überraschungskandidat Haotong Li geriet die Finalrunde zur Formsache. Die Nummer eins der Welt spielt aktuell in einer eigenen Liga. Hochverdient geht die Claret Jug in die Hände des 29-jährigen Amerikaners. 3,1 Millionen Preisgeld gehen auf das Konto Schefflers. Als vierter Spieler überhaupt knackt er damit die 90-Millionen-Dollar-Marke.

Verrückt: Zwischen Tiger Woods’ erstem und viertem Major-Titel lagen genau 1.197 Tage – genau so viele wie bei Scottie Scheffler.

Während Scheffler in den vergangenen Jahren immer wieder auf den Grüns zu kämpfen hatte, ist er seit dem Umstieg auf einen Mallet-Putter kaum noch zu bremsen. Unglaubliche 8,5 Schläge gewann er allein mit dem Putter gegenüber dem restlichen Feld.

„Er kümmert sich nicht darum, ein Superstar zu sein. Er überragt das Spiel nicht so wie Tiger. Er zieht kein Publikum jenseits der Golfwelt an. Er will all die Dinge nicht machen, die viele von uns – eher im Corporate-Bereich – tun. Er möchte einfach Abstand vom Spiel gewinnen und beides trennen. Denn ich weiß, dass er irgendwann das Gefühl hatte, es sei zu viel, dass er sein Golfsein mit ins Privatleben schleppte. Wann genau er die Kurve kriegte, weiß ich nicht – aber er hat Hobbys, verbringt viel Zeit mit seiner Familie, sie unternehmen ständig etwas zusammen. Ich glaube, es ist einfach seine ganz eigene Persönlichkeit, sehr anders als die anderer Superstars, die man in der modernen Ära – vielleicht sogar in irgendeinem Sport – erlebt hat. Ich glaube nicht, dass irgendjemand wie er ist.“ sagte Jordan Spieth bezüglich Schefflers Dominanz.

Rory McIlroy, beflügelt vom heimischen Publikum, konnte nicht mehr entscheidend aufholen und beendete das Turnier auf dem geteilten siebten Platz. Zweiter wurde – wie schon bei der PGA Championship – Harris English. Der US-Amerikaner Chris Gotterup bestätigte nach seinem Sieg bei der Genesis Scottish Open in der Vorwoche seine starke Form und wurde Dritter.

Zum Endergebnis.

Leonard dreht die zeit zurück

Justin Leonard gewann die Open Championship 1997, ist aktuell die Nummer 4689 der Welt und eigentlich auf der Senior Tour unterwegs – und doch kehrt er einmal im Jahr zur Open Championship zurück. In diesem Jahr sogar mit Erfolg: Er schaffte seinen ersten Major-Cut seit der US Open 2014. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich hierher gekommen bin und so gut gespielt habe“, sagte Leonard.

Justin Leonard an Tee Nummer 6 im Royal Portrush Golf Club

Trotzdem war er nicht der älteste Spieler, der in diesem Jahr auch am Wochenende noch abschlug. Phil Mickelson ist sogar zwei Jahre älter (55) – und seit Freitag der Spieler mit den zweitmeisten geschafften Major-Cuts überhaupt. Mit 103 gespielten Wochenenden überholte er Fred Couples. Nur Jack Nicklaus liegt mit 131 noch vor dem Lefty.

DeChambeau trotz 78 in Top 10

Wären Bryson DeChambeaus erste 18 Bahnen nicht derart aus dem Ruder gelaufen, hätte der Finaltag in Nordirland wohl deutlich mehr Spannung geboten. Nach seiner 78 am Donnerstag hatte der US-Open-Sieger von 2024 jedenfalls nichts mehr zu verlieren. Aufgeben? Kommt für den Publikumsliebling ohnehin nicht in Frage. Und so kämpfte sich DeChambeau zunächst ins Wochenende – und dann mit zwei tadellosen Runden in Folge sogar noch in die Top 10. Hut ab!

Zurückgekämpft: Trotz einer 78 an Tag 1 der Open Championship, schaffte es Bryson DeChambeau noch in die Top 10

Matti Schmid auf Rang 69

Für Matti Schmid war die Open Championship im Royal Portrush seine vierte Major-Teilnahme – und zum zweiten Mal nach 2021 schaffte es der Regensburger ins Wochenende. Eine solide Vorstellung, wäre da nicht der Moving Day gewesen: Die dritte Runde kostete ihm jede Chance auf eine bessere Platzierung. Am Ende stand Platz 69.

Sepp Straka spielte eine fehlerfreie Schlussrunde mit 18 Pars – am Ende reicht das für den geteilten 52. Platz.