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Basenfasten: Seien Sie nicht sauer!

Was hört man nicht alles über ungesunde Ernährung, Zusatz- und Mikronährstoffe, Umwelt- und Genussgifte. Eine Vielzahl an Fachleuten argumentiert mittlerweile, dass es Sinn mache, seinem Körper eine Auszeit zu gönnen. Wir leben im vollkommenen Überfluss, unser Körper sei aber gar nicht dafür gemacht, die Nahrung permanent eine Armlänge entfernt verfügbar zu haben. Das »Laufen und Suchen nach Nahrung« käme zu kurz. Das Resultat ist zunehmende Fettleibigkeit in den Industrienationen.

Basenfasten

Ähnlich verhält es sich mit den Nährstoffen der Lebensmittel, die durch malträtierte Böden und Massentierhaltung nicht mehr in ausreichendem Maße verfügbar sind. Durch den Einsatz von Antibiotika und chemischen Zusätzen in der Aufzucht ist unser Immunsystem ständig damit beschäftigt, Stoffe zu bekämpfen, die es vor Jahrmillionen noch nicht kannte. Die entgiftende Leber ist folglich dauerhaft überlastet.

Beschäftigt man sich eine Zeit lang damit, beginnt es Spaß zu machen, sich dem Thema bewusster zu nähern. Gerade als leicht hypochondrisch veranlagter Zeitgenosse möchte ich in meinem Körper genau »hinter die Kulissen« blicken. Ich gehöre tatsächlich zu den wenigen Männern, die den eigenen Körper häufiger zur Inspektion bringen als ihren Pkw. Basenfasten zählt zu den Dingen, die ich einem Ölwechsel gleichstellen würde. Einfach den ganzen alten Mist raus und anschließend frisches, hochwertiges Öl von oben wieder hineinkippen.

Was ist Basenfasten?

Das Basenfasten ist eine mildere Form des Fastens, bei der man eine Woche lang rein basische Lebensmittel zu sich nimmt. Dennoch kommt es zu einem gründlichen Reinigungs- und Entschlackungseffekt. Die basischen Mahlzeiten bestehen u.a. aus Gemüse, Kräutern, Salaten, Kartoffeln und Obst. Man sollte sich ausreichend bewegen und die Fastenwoche nicht in einer stressigen Zeit planen.

Welchen Effekt hatdas Basenfasten?

Die meisten Anwender nehmen das Basenfasten als Startschuss für eine bewusstere Ernährung. Genussgifte reduzieren, übermäßiges Essen einstellen und Bewegung intensivieren, sind die häufigsten Motivationsfaktoren. Durch die Entschlackung und Umstellung werden Stoffwechselabbauprodukte, belastende Säuren oder toxische Substanzen gelöst. Zellen regenerieren sich.

Für wen ist Basenfasten geeignet?

Grundsätzlich ist Basenfasten für jeden Menschen geeignet und kann von jedem Erwachsenen als reine Gesundheitsprävention durchgeführt werden. Chronisch kranke Menschen können stark vom Basenfasten profitieren, sollten sich dazu jedoch mit ihrem Arzt besprechen.

Wo liegt der Unterschied zum Heilfasten?
Heilfasten wird lediglich mit Säften und Brühe oder vereinzelt nur mit Wasser realisiert. Es erfordert eine viel höhere Willenskraft und einen funktionierenden Kreislauf. Das Heilfasten sollte nur in Begleitung eines Fastenarztes oder eines erfahrenen Fastenleiters durchgeführt werden.

Vorbereitung

Ich sollte bereits zwei Tage vor Beginn des Fastens auf Kaffee, Alkohol und fettige Speisen verzichten. Diese Übung fiel mir nicht sonderlich schwer, zumal ich kein süchtiger Kaffeetrinker bin. Ein Alkohol-Detox tat nach den vielen Corona-Lockdowns eh mal gut und als ausgewiesener Gemüse- und Obst-Fan bereitete mir der Start keine Schwierigkeiten.

Ich hatte mich für ein fertiges Basenfasten-Paket von Charité-Arzt Prof. Dr. Andreas Michalsen und Dr. Nicolas Gros entschieden, beide Gründer des Unternehmens Salufast. Sie liefern ein Paket mit fertigen Tagesgerichten, man lädt die App herunter und begleitet sein eigenes Fasten dort. Herr Prof. Dr. Michalsen hat zu jedem Tag kleine Videos vorbereitet, die einem erklären, was am jeweiligen Tag im Körper passiert – das motiviert grandios! Die Mahlzeiten sind sehr klein, da man stets weit unter seinem kalorischen Grundumsatz bleiben sollte. Die Schmackhaftigkeit der Gerichte überrascht hingegen sehr, zudem ist alles bio-zertifiziert.

Basenfasten

Erfahrungsbericht Basenfasten-Woche

Tag 1

Gefühlt passiert das:

Zunächst einmal auf die Waage: 94,6 kg – ein Ergebnis der Corona-Schmankerl und für einen gesunden Body-Mass-Index locker drei Kilogramm zu viel… Der erste Tag ist der wahrscheinlich härteste der gesamten Prozedur! Man ist zwar direkt nach dem Genuss der kleinen Mahlzeiten satt, aber das Hungergefühl lauert ständig im ganzen Haus. Man giert regelrecht nach der Abendsuppe. Zudem hatte ich das Gefühl, ab mittags leicht zu frösteln und ein unterschwelliger Kopfschmerz signalisierte mir, dass ich dabei bin zu entgiften. Der erste Tag ist der Tag, an dem man »scramblen« muss, wie der Golfer sagen würde. Das fette Grün verfehlt, aber mit Chip-Putt werde ich das gesunde Par spielen.

Medizinisch passiert das:

Der Körper stellt sich um. Der Stoffwechsel merkt, dass keine Nahrung zugeführt wird, also beginnt er mit dem Abbau seiner Reserven. Da steht zunächst das Glykogen an, die Zucker- und Kohlenhydratreserve, die in der Leber und den Muskeln vorhanden ist. Das passiert relativ schnell, anschließend nimmt sich der Körper die Fette und einiges an nicht relevantem Eiweiß vor. Es geht turbulent zu – das spürt man.

Tag 2

Gefühlt passiert das:

Der Morgen startet in diesen sechs Tagen immer mit einer sehr kleinen Portion reichhaltigem Frühstück. Ich hätte nicht gedacht, dass dies am zweiten Tag schon fast meditativ wirkt. Der Tag hält viel Büroarbeit bereit und vergeht zum Glück wie im Flug. Ein leichter Kopfschmerz ist weiterhin vorhanden und das Hungergefühl schleicht weiterhin in abgeschwächter Form hinter mir her. Gegen den Hunger trinke ich regelmäßig ein großes Glas Wasser oder Kräutertee – es wirkt, aber mein Allgemeinzustand ist schwächlich müde. Motivation ziehe ich gegen Abend bei dem Blick auf die Waage: bereits ein Kilogramm weniger nach gerade einmal zwei Tagen!

Medizinisch passiert das:

Die Umstellung des Körpers ist zwar noch in der Startphase, aber sie nähert sich dem Ende. Der Glykogen-Speicher ist bereits abgebaut und der Körper ernährt sich ausschließlich von Fett. Die Autophagie, der Selbstreinigungsprozess der Zellen, ist in vollem Gange. Dabei werden defektive oder nicht mehr benötigte Zellbestandteile abgebaut und ver- wertet – es findet sozusagen ein Recycling der Körperzellen statt. Ein wichtiger Vorgang, bei dem fehlerhaft gefaltete Proteine und beschädigte Zellen aussortiert werden. Die anfängliche Gewebsentwässerung sorgt für den Verlust des einen Kilogramms.

Tag 3

Gefühlt passiert das:

Ich bin um 14.00 Uhr zu einer Runde Golf verabredet. Vor diesem Moment habe ich großen Respekt, denn nach einer Runde Golf könnte ich jedes Mal zwei Currywürste verdrücken… Die Runde läuft tatsächlich nicht so gut, denn mich verlässt gefühlt ein wenig die Kraft nach einigen Löchern, aber mental bin ich ausgesprochen fit. Auch keine Spur von Unterzuckerung oder hungrigem Zittern. Im Gegenteil: Ich genieße das Laufen an der frischen Luft. Nach der Golfrunde erspart mir mein Mitspieler netterweise das Clubhaus, um ihm nicht beim Biertrinken zuschauen zu müssen. Das Hungergefühl ist bereits erstaunlich stark reduziert!

Medizinisch passiert das:

Die Autophagie arbeitet auf Hochtouren, die Entgiftung ist abgeschlossen. Der Körper drosselt die Energie und senkt ein wenig die Betriebstemperatur. Das kann dazu führen, dass man hin und wieder ein wenig fröstelt. Die Leber stellt Ketone als »Ersatz-Brennstoff« zur Verfügung, das Glückshormon Serotonin wird verstärkt produziert und man sagt, dass jetzt der »Genuss des Fastens« startet.

Tag 4

Gefühlt passiert das:

Der Tag beginnt wie immer mit einem kleinen »Fruchtkick-Frühstück«. Ich habe Lust auf Sport und mache ein wenig Fitness. Der Blick auf die Waage verrät minus zweieinhalb Kilogramm. Faszinierend und positiver Nebeneffekt, denn meine Hauptmotivation ist nicht der Gewichtsverlust. Am allermeisten macht sich aber ein positives Körper- und Geistgefühl breit, das meine bessere Hälfte am Abend zu der Frage verleitet, was denn nur mit mir los sei! Kennen Sie die alte Werbung der TUI, bei der ein Mann im Pool plantscht, seine Frau unter der Sonnenbrille durchschaut und ihn fragt: »Geht es dir gut? Du meckerst ja gar nicht!« So ähnlich wie der Bursche im Pool scheine ich drauf zu sein… Der Tag fühlt sich heute überschwänglich gut an!

Medizinisch passiert das:

Im Körper passiert nichts spektakulär Neues. Fett wird abgebaut und gleichzeitig werden Glückshormone im Überfluss produziert. Die Kreativität und die Sinne werden vermehrt angeregt.

Tag 5

Gefühlt passiert das:

Mittlerweile schleicht sich Routine ein. Es ist, als hätte ich niemals etwas anderes zu mir genommen. Die Stimmung ist sensationell gut. Das ist für mich das größte Mysterium, zumal ich schon immer sportlich war und mich auch ziemlich bewusst ernähre (außer auf Reisen). Aber weshalb ist die Laune, die geistige Einstellung zum Arbeitspensum und die Lust auf Bewegung so gestiegen? Ich hinterfrage nicht, sondern nehme es einfach mit. Golferisch würde man sagen: Ich fühle mich wie nach einem »Birdie-Eagle-Finish« auf der 17 und 18.

Medizinisch passiert das:

Der Körper läuft jetzt wie ein Uhrwerk auf seinem neuen Sparprogramm. Er produziert neue Stammzellen, sprich es findet eine klassische Zellverjüngung im Knochenmark statt. Die Autophagie hat ihr Maximum erreicht.

Tag 6

Da ich nur fünf Tage gefastet habe, ist heute der Tag der Abrechnung: Die Waage sagt minus 3,2 kg! Das finde ich Wahnsinn. Der Körper bunkert anscheinend wirklich viel für »schwere Zeiten« und entrümpelt, sobald man ihm keinen unnötigen Quatsch zuführt. Genial.

Ich werde dieses Programm ab sofort definitiv zweimal pro Jahr einbauen und Teile davon in meine tägliche Ernährung übernehmen. Wer dieses Gefühl nach Tag 3 einmal hatte, versteht den Begriff »körperliche Wohlfühlzone« besser. Und für alle Männer: Es fühlt sich an, als bringt man seinen 4-Zylinder zum Ölwechsel und stellt beim Abholen fest, dass die Werkstatt kostenlos einen 8-Zylinder eingebaut hat.

Salufast

Das Programm ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung aus klinischer Forschung und Praxis und wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Michalsen entwickelt.

Als Professor der Charité Berlin und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin & Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin forscht, lehrt und behandelt Prof. Michalsen mit den Schwerpunkten der Ernährungsmedizin, des Heilfastens und der Mind-Body-Medizin.

Die Fastenbox ist nach aktuellen wissenschaftlichen Kenntnissen zusammengestellt. Die diätetisch abgestimmten Mahlzeiten enthalten eine Auswahl wichtiger pflanzlicher Inhalts- und Wirkstoffe, damit man gut versorgt und einfach durch seine Fastenwoche kommt.

Mehr Infos gibts hier!