Reise

Das GM-Score-System

Günter O. Reiter hat das GM-Score-System maßgeblich mitentwickelt und als Excel-Spezialist die Formeln entworfen, die aus den Eindrücken unserer Platztester Punkte werden lassen.

»Der hat ja nur 72 Punkte…« Bemerkungen wie diese hört die GOLF MAGAZIN-Redaktion immer wieder, seit wir 2005 unser Platzbewertungssystem GM-Score eingeführt haben. Und zumindest auf den ersten Blick sind derart leicht enttäuscht klingende Reaktionen auch irgendwie verständlich: Denn wenn der Maximalwert bei 100 Punkten liegt, dann sind 72 Zähler nicht mal drei Viertel davon.

Aber: Diese 100 Punkte sind ja der absolute Idealwert! Und bei unseren bislang fast 1.000 Golfplatztests – darunter auch viele berühmte Namen, die in diversen globalen Top-100-Rankings auftauchen – kam nicht ein einziger Parcours auch nur annähernd an diese Marke heran. Damit nicht genug, belegt ein genauer Blick in diese lange Liste, dass 72 Punkte sogar durchaus einen echten Spitzenplatz beschreiben.

Und genau deshalb liefern wir ab sofort im GOLF Magazin ein paar zusätzliche Informationen, damit all unsere Leser und User – ob Golfer oder Golfplatzbesitzer – die nackten Zahlen der Testergebnisse besser und schneller einordnen können. Dazu haben wir die kurze Erklärung des GM-Score-Systems, die seit jeher alle unsere Reisereportagen im Heft begleitet, jetzt mit einer prägnanten Legende ergänzt. Diese zeigt auf Anhieb, ob der Golfplatz zur Mittel-, Ober-, Spitzen- oder gar Weltklasse zählt. Sehen Sie hier die verschiedenen Einstufungen in der Übersicht:

Weltklasse

85 und mehr Punkte: Diese Kategorie bündelt so ziemlich alles, was im weltweiten Maßstab betrachtet richtig gut und (meist auch) teuer ist. Viele der oftmals weltberühmten Plätze zählen gewissermaßen zum Inventar der diversen Top-100-Ranglisten. Typische Beispiele dafür sind Royal County Down, mit 93 Punkten der bisher beste von GJ getestete Platz, Royal Portrush (90), Pebble Beach Golf Links (89), Valderrama (86) oder Kingsbarns (85). Deutschland spielt in dieser Liga nicht mit.

Spitzenklasse

70 bis 84 Punkte: Hier versammeln sich viele »hidden champions« aus dem In- und Ausland. So mancher 80er hat das Prädikat Weltklasse nur wegen einer Kleinigkeit verpasst, und alle 70er sind, wohlgemerkt, immer noch Top-Plätze. Internationale Beispiele sind etwa Carnoustie (84), Penha Longa (77) oder Alcanada (72). In Deutschland zählte GM bislang 43 Spitzenklasse-Kurse, die meisten Punkte verbuchten dabei WinstonLinks (83), Hamburger GC und Faldo Course Berlin (je 82).

Oberklasse

60 bis 69 Punkte: Auch in dieser Kategorie findet man immer noch richtig gute Golfplätze, die stets einen Besuch lohnen. Und: Das Greenfee ist oft erfreulich niedrig, das Preis-Leistungs-Verhältnis (GJ-Index) folglich sehr attraktiv. Einige Beispiele sind der Chateaux-Kurs von Golf du Médoc und North Berwick (beide 69), Els Club Dubai (65) oder Kärntner GC Dellach (60) im Ausland sowie der Schloss Course in Fleesensee und Feldafing (je 69), Achental (65) oder Bad Salzuflen (60) in Deutschland.

 

Mittelklasse

50 bis 59 Punkte: Keine Frage, auch auf den Plätzen dieser Gruppe kommt das Golfvergnügen nicht zu kurz. Denn meistens steht hier bei den Punktzahlen nur deshalb die Fünf vornedran, weil der sportliche Anspruch der Spielbahnen nicht besonders hoch ist. Doch für viele Golfer ist genau das ja gar kein Problem – denn sie suchen statt vieler Bunker und Wasserhindernisse eher eine entspannte Runde in gefahrlosem Gelände.

Bleibt abschließend lediglich noch die Frage, was mit den Golfplätzen ist, die im GJ-Score-System nur 49 oder noch weniger Punkte erhielten. Die vielleicht hilfreichste Antwort darauf: Wenn Sie gerade in der Gegend sind, können Sie natürlich auch hier an den Abschlag gehen. Aber wegen eines »40ers« eigens irgendwo hinzufahren, das muss nicht sein…

Und falls Sie sich nun fragen, wie das Bewertungssystem GJ-Score eigentlich funktioniert, dann klicken Sie einfach mal hier.  In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen dazu, angefangen bei den sechs Testkategorien über die Methodik und die Gewichtung bis hin zum GJ-Index, unserer einzigartigen Kennziffer für das Preis-Leistungs-Verhältnis von Golfplätzen.