Wenn gleich vier deutsche Tour-Spieler in das norddeutsche Provinzstädtchen Winsen reisen, ist etwas im Busch. Max Kieffer, Freddy Schott, Max Schmitt und Nick Bachem waren extra für das feierliche Pre-Opening Anfang Mai nach Green Eagle Golf Courses gekommen, um den Süd-West-Course einschließlich gigantischer, 350-Meter langer »The Range« zu eröffnen.
Das »Green Monster« hat jetzt einen »kleinen Bruder«, der dem so populären Nord Course in nichts nachsteht. Mit einer aktuellen Gesamtlänge von 5.655 Metern (von Schwarz/Gelb) ist der neue Kurs im Vergleich zum mehrfachen DP-World-Tour-Schauplatz Nord Course zwar 400 Meter kürzer, aber nicht minder furchteinflößend. Michael Blesch, der »Macher« von Green Eagle, erschafft hier ein neues Monster, einen Stadium Course, der momentan noch zur Hälfte aus dem ehemaligen und ebenfalls neu gebauten 18-Löcher-Süd-Platz besteht (mit dessen Bahnen 1-9).
80.000 Quadratmeter Rollrasen
Viel Wasser, extrem raffiniert verteidigte Grüns – und das typische Merkmal von Green Eagle: Naturtribünen, aufgeschüttete und begrünte Hügel mit einer Höhe von bis zu zehn Metern, die strategisch platziert den erhofften Zuschauermassen interessante Weitblicke auf gleich mehrere Bahnen eröffnen sollen. »Rund 800.000 Kubikmeter Erde« wurden bewegt und »80.000 Quadratmeter Rollrasen verlegt«, resümiert Blesch. Eine Rasenaussaat war bei der Dürre nicht möglich, dennoch konnte der Zeitplan eingehalten werden.
Der finale Platz, der sich bereits seit Jahren für die Ryder-Cup-Bewerbung 2035 immer wieder ins Gespräch bringt, wird im Sommer 2026 fertig sein. »Dann wird es keinen einzigen Krümel mehr geben, der nicht dort ist, wo er hingehört«, prophezeit Blesch. Dann gibt es auf Green Eagle 54 Löcher – 18 Nord, 18 West und neun Süd.
Bagger-Held am Werk
Abwechslungsreich und sportlich eine echte Herausforderung ist beispielsweise die Bahn West 13, ein Par 4 – mit bis zu 418 Metern (von Gelb 361 Meter, Rot 323 Meter) nicht nur für Longhitter eine Herausforderung und die zweitschwerste Bahn des aktuellen Routings. Das von Wasser flankierte Fairway zieht sich als schmaler Schlauch bis zum erhöhten Grün, das von noch mehr Wasser und Sand verteidigt wird. Sollte die Fahne mal rechts stehen, ist eine Grüntiefe von sieben Metern eine echte Ansage.
Michael Blesch lässt auch andere kreativ werden: So ist Bernhard Legrand seit 16 Jahren als Shaper am Design der Plätze beteiligt. Dass sein Spitzname »Bagger-Held« verdient ist, bewies der spontane Grün-Entwurf auf West 15 – ein Signature-Green in Form eines »Eagle«. Nun gilt abzuwarten, ob das Groß-Event 2035 in zehn Jahren tatsächlich nach Green Eagle kommt.
Mit dem Amundi German Masters steht erst mal ein »kleineres« Event auf dem Nord Course an – und währenddessen gibt es interessante »Watch & Play«-Angebote, bei denen der neue Platz bespielt werden kann.
Info: greeneagle.de