Deutschland

Nordrhein-Westfalen: 17 Plätze im Test

In Nordrhein-Westfalen finden sich großartige Plätze und freundliche Frohnaturen, die an Rhein, Ruhr und im Bergischen Land die Runden zu einem Vergnügen werden lassen. Wir haben uns auf den Weg gemacht und Ihnen 17 Golfanlagen und eine Currywurst mitgebracht.

Achim Matschiner
Golfclubs

GC Grevenmühle
GC Grevenmühle

Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, // ist es besser, viel besser als man glaubt. // Tief im Westen.
»Bochum« von Herbert Grönemeyer, 1985

Normalerweise lesen Sie in unseren Reisereportagen neben dem Thema Golf allerhand über die touristischen und gastronomischen Aspekte einer Destination. Im Falle von Nordrhein-Westfalen würde dies allerdings deutlich den Rahmen sprengen. Denn zu vielfältig und gespickt mit unterschiedlichen Regionen ist dieses Bundesland, um es auf den folgenden Seiten zusammenzufassen. Aus diesem Grund haben wir uns in dieser Ausgabe auf drei Ecken in NRW beschränkt: Wir waren für Sie links des Rheins im Raum Krefeld/Mönchengladbach unterwegs, zwischen Lippe und Emscher bei Gelsenkirchen und Recklinghausen sowie zwischen der Ruhr und dem Bergischen Land. Dabei haben wir viele fröhliche Zeitgenossen und tolle Golfanlagen kennengelernt. Reisen Sie uns doch einfach spontan nach oder kombinieren Sie die Plätze ganz nach Belieben. Das ist ein bisschen wie mit der Currywurst: Am Ende stehen Sie vor der Tafel am Büdchen und haben die freie Wahl aus einer langen Liste. Toll, oder?

Haus Oefte
Haus Oefte

Entspannte Frohnaturen

»Boah, toll! Es gibt Currywurst.« Afterwork-Golf im Hespertal bei Essen. Der Mann im feinen Tuch hatte vor dem Turnier seinen Bentley in den hinteren Reihen des Parkplatzes neben meinem Bulli abgestellt. Er rief mir lächelnd ein Hallo entgegen und unterhielt sich erstmal mit den Greenkeepern über den neuesten Stand der elektrischen Platzpflegetechnologien und verschwand fröhlich pfeifend auf den Platz. Es ist ein recht windiger Freitagnachmittag. Trotz Urlaubszeit und durchwachsenem Wetter findet sich eine große Zahl an Golfern im GC Essen-Heidhausen zum Wettspiel ein.

Nach der Runde strömen die Akteure ins Clubhaus. Ausgelassene Stimmung – gackern, lachen, glucksen. Niemand redet großartig über Scores. Die Begeisterung über die Currywurst überflügelt das Ergebnis. Dem Koch und seinem Team wird erstmal ein freudiges Dankeschön für die Essensidee entgegengeträllert, und die Siegerehrung ist schnell erledigt. Ich sitze etwas abseits an meinem Tisch, genieße die Königsberger Klopse und bin stiller Zeitzeuge einer warmherzigen Szenerie. Kurz darauf befinde ich mich mitten im Geschehen, weil es ja nicht angehen kann, dass ein Gast aus Bayern da allein in der Ecke hockt. Herzlich Willkommen in Nordrhein-Westfalen! Diese freundlichen Frohnaturen machen ihrem Ruf alle Ehre und liefern in Sachen Willkommenskultur wahrlich ab.

Schloss Myllendonk
Schloss Myllendonk

Ortswechsel

Wochentags in Stiepel, einem Stadtteil in Bochums Süden. Die späte Sonne taucht die Terrasse in warmes Licht. Am Nachbartisch schwelgen fünf Mitglieder des Bochumer GC in Erinnerungen an Tauch- und Surfabenteuer auf Bali. Der Damen-Nachmittag komplettiert noch kurz die Unterschriften auf den Scorekarten und liefert im Sekretariat ab. Abhaken und weiter. Eine Gruppenreise ins Chiemgau steht auf dem Plan. Mit diebischer Freude plant die Gruppe ihre touristischen Sidekicks der Tour – die Golfplätze spielen ganz offensichtlich eine nur untergeordnete Rolle. Sie seien ja fix, und außerdem ist es ja nur Golf. Das Erlebnis scheint das Ziel.

So langsam verabschiedet sich die Sonne, und die Nähe zum Kemnader See sorgt für spürbare Abkühlung. Hoodies werden übergezogen, manche tauschen die Shorts gegen Jogginghosen ein. Ein recht erheiternder und zudem progressiver Anblick für einen Golfclub. Gechillt geht’s zu. Hat etwas mehr von Südafrika oder Massachusetts. Andere Welt – entspannte Welt. Und ehe ich mich umschaue, bin ich wieder mittendrin. Ein »Sie« gibt es ebenso wenig wie Berührungsängste. Es wird ein unterhaltsamer Abend in gedämpftem Licht und mit schönen Gesprächen über Gott und die Welt. Golf ist eher eine Randnotiz. Was freue ich mich auf die Runde am folgenden Morgen bei Sonnenaufgang!

Golfpark Meerbusch
Golfpark Meerbusch

In dieser Gangart zieht sich das gesellige Clubleben bei unserem Besuch weiter quer durch Nordrhein-Westfalen. Überall fühlt man sich willkommen, begegnet stets Menschen, die nicht alles allzu ernst zu nehmen scheinen. Herrlich entspannt eben.

Großes Golf

Beim Thema Golf kommt der Besucher ebenfalls prächtig auf seine Kosten. Die Greenfees hauen einen nicht unbedingt vom Hocker, Startzeiten sind inzwischen auf allen namhaften Anlagen online buchbar, und der Service lässt nichts zu wünschen übrig. Was einen allerdings vom Hocker hauen kann, sind einerseits die hiesigen Golfplätze und andererseits die Clubhäuser.

Bei Letzteren finden sich Schlösser und Herrenhäuser, historische Gutshöfe und Fachwerkhäuser à la Bergisches Land, schnörkellose Objekte im Stile der 1920er Jahre sowie elegante und unaufdringliche Bauten der neueren Zeit. So zum Beispiel im Essener GC Haus Oefte, dessen Zufahrtsportal direkt an der Uferstraße an der Ruhr in einem hügeligen Waldgebiet liegt. Das Gebäude ist ein wahrer Augenschmaus, und schreitet man auf Bahn 9 dem Haus entgegen, kann man schon mal das Gefühl bekommen, eher auf der Britischen Insel als im Ruhrgebiet zu sein. Die Schlösser Myllendonk und Westerholt spielen ebenfalls in dieser Liga. Die alten Wassergräben zeugen von früheren Zeiten und sind in beiden Fällen auch perfekt in die Golfplätze integriert.

GC Bergisch Land
GC Bergisch Land

Im Dienste der Majestät

Im Krefelder GC wurde der Wettbewerbsentwurf von Mies van der Rohe einst zwar nicht zum Sieger gekürt, aber bei diesem Clubhaus erwartet man, dass Sean Connery im frühen Dienste ihrer Majestät jeden Moment mit Golfgepäck auf die Terrasse schreitet. Einen Steinwurf weiter nördlich steht dann auch schon das nächste Highlight im Revier: die Mühle zu Elfrath. Das historische Gebäude mit seinen Flügeln und seinem Seitengebäude macht wahrlich Eindruck. Nicht ganz so imposant, aber nicht minder schön, sind Gutshöfe wie der Röttgenhof im Golfpark Meerbusch und Haus Leythe im gleichnamigen Golfclub bei Gelsenkirchen. Sehr elegant und wundervoll gepflegt, bilden diese Anwesen die Zentren der Clubs. Auch der GC Grevenmühle schmückt sich mit einem beeindruckenden Clubhaus, das man beim ersten Besuch nicht so erwarten würde. Die Architektur ist großartig, und beim Betreten des Hauses spürt man spontan eines: Ruhe und Ausgeglichenheit.

Doch kommen wir zu den Golfplätzen. Die machen in NRW mal so richtig Spaß. Seien es die Plaisir-Kurse, die sportlichen Kracher oder die Traditionsanlagen. Die meisten Clubs konnten große Namen wie Harradine, Morrison, von Limburger oder Hawtree für das Design und/oder die Überarbeitung gewinnen. Und natürlich finden sich auch jüngere Top-Architekten wie Preißmann, Städler, Grohs oder Althaus darunter. Was alle Plätze eint, ist großartiges Golfvergnügen, viel Spielspaß und ein tolles Naturerlebnis – und von diesen gibt es an Rhein und Ruhr reichlich.

Bochumer GC
Bochumer GC

Facettenreiches Nordrhein-Westfalen

Der Level der Golfanlagen ist bestens. Nicht umsonst liegen einige der Plätze in nationalen und internationalen Rankings für Deutschland auf den vorderen Rängen. Da Nordrhein-Westfalen topografisch wie botanisch extrem facettenreich ist, sind auch die Kurse entsprechend. Während die Landschaft bei Lippe und Emscher und links des Rheins eher eben bis wellig oder leicht hügelig ist, verfügen Ruhrtal und das Bergische Land mitunter über deutliche Höhendifferenzen. Will heißen: Eine Runde Golf auf Schloss Myllendonk oder im Krefelder GC lässt sich getrost als »Walk in the Park« bezeichnen. Anders sieht es im »alpinen« Teil im Süden der Ruhr aus. Laut einem (inoffiziellen) Ranking legt man an positiven Höhenmetern beispielsweise folgende Distanzen zurück: 283 Meter in Gut Frielinghausen, 251 Meter im GC Bergisch-Land und 242 Meter im GC Essen-Heidhausen. Somit findet hier jeder nach seiner Fasson und Vorliebe ein Golfpaket, das einfach gut passt.

Golfurlaub in NRW?

Das Bundesland verfügt über rund 158 Golfanlagen und somit nur knapp zwei Handvoll weniger als Bayern. Dementsprechend ist auch die Dichte groß. In manchen Ecken von Nordrhein-Westfalen fällt man quasi einfach nur um und ist schon im nächsten Club. Umso interessanter ist NRW auch als golferische Urlaubsdestination. Genau ebendiese kurzen Wege sind in Kombination mit einer wunschgemäßen Unterkunft perfekt für eine hochwertige Golfwoche in deutschen Gefilden.

So liegen beispielsweise die Golfclubs Elfrather Mühle, Krefeld, Schloss Myllendonk und Meerbusch maximal 20 Kilometer Luftlinie westlich vom Düsseldorfer Stadtzentrum entfernt. Auf der Ostseite finden sich in gleicher Distanz mitunter die Anlagen Düsseldorfer GC, Hubbelrath, Grevenmühle, Hösel, Haus Oefte oder Essen-Heidhausen. Wählt man »Das Vesper« in Sprockhövel-Wuppertal als Basislager, liegen zwei Plätze direkt vor der Haustür und Clubs wie Bochum oder Bergisch-Land sind keine 15 Kilometer weit weg. Auch im »nördlicheren« Ruhrgebiet ist es kaum anders. Zwischen Schloss Westerholt und dem Haus Leythe liegen gerade mal drei Kilometer Luft und zum GC Castrop-Rauxel sind es rund 30 Minuten Fahrtzeit.

Wenn Sie jetzt neben Lust am Golfsport in Nordrhein-Westfalen auch noch Appetit auf eine Currywurst haben: Im Fritten-Eck in Witten-Herbede am Kemnader See sind die Dinger echt zu empfehlen. Gut, die Frikandellen sind auch klasse. Und vielleicht kommen Sie ja gerade von gegenüber und haben eine Runde im Bochumer GC hinter sich. Aber auch andernorts werden Sie sicher ein köstliches Exemplar dieser Leckerei finden. Wir wünschen ein schönes Spiel!

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Golfen am Niederrhein – Golfclub Schloss Myllendonk

Schloss Myllendonk
Schloss Myllendonk

Schon die Zufahrt zum GC Schloss Myllendonk in Korschenbroich lässt Großes hoffen – und man wird nicht enttäuscht. Der 18-Löcher-Kurs wurde 1965 von Donald Harradine angelegt und verbindet Golftradition mit herrschaftlichem Ambiente. Zwischen 2010 und 2012 modernisierte Christoph Städler den Platz umfassend – neue Spielbahnen und überarbeitete Bunkerlandschaften prägen seither das Design. Der Parklandkurs liegt auf ebenem, gepflegtem Gelände im Landschaftsschutzgebiet. Alte Alleen, Teiche und Wasserläufe gliedern die Bahnführung naturnah und bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten – Nutrias, Wildgänse, Reiher und vieles mehr. Über 50 Bunker und teils schmale Fairways erfordern präzises Spiel. Auffällig sind die stark modellierten Grüns und der klassische Routing-Stil. Neben der Bahn 18, einem Par 5 mit Blick auf das namensgebende Wasserschloss, das als dramatischer Schlusspunkt sowohl landschaftlich als auch spielerisch überzeugt, sind die Löcher 2 und 7 weitere Highlights. Das Clubhaus befindet sich in einem Seitenflügel der Schlossanlage und liefert einen stilvollen Hort der Ruhe.

Schloss Myllendonk

Golfclub Schloss Myllendonk: 73

Index: 1,77/-

Anspruch: 15

Zustand: 10

Design: 22

Kulisse: 15

Service: 11

Bonus: 0

Golfpark Meerbusch

Golfpark Meerbusch
Golfpark Meerbusch

Was für eine florale Pracht! Vom Einfahrtsportal, über den Parkplatz, entlang der Range und rund um den Golfplatz. Westlich von Düsseldorf in flacher, niederrheinischer Landschaft gelegen, kombiniert die Anlage moderne Golfarchitektur mit Nähe zur Natur. Im Golfpark Meerbusch war wiederum Donald Harradine planerisch aktiv. Weite Fairways, sanfte Modellierungen und ein offenes Layout prägen den Platz. Vier große Wasserhindernisse, zahlreiche Bunker und gezielt platzierte Baumgruppen schaffen strategische Herausforderungen. Klimatisch und aufgrund der intensiven Pflegemaßnahmen ist der Platz ganzjährig bespielbar. Flora und Fauna profitieren von extensiv gepflegten Randzonen, in denen sich Wildblumen und Vögel wohlfühlen. Zudem wurden hier vorstandsseitig unzählige Hortensien und einige Sequoia-Bäume gepflanzt. Die großen Teiche an den Bahnen 7, 9, 10, 11 und 17 sind optisch wie spieltechnisch geradezu traumhaft. Der historische Röttgenhof – aus Klinkerstein gemauert – dient als Clubhaus mit großzügiger Terrasse und bietet einen entspannten Blick ins Grüne.

Golfpark Meerbusch

Golfpark Meerbusch: 75

Index: 1,82/-

Anspruch: 15

Zustand: 12

Design: 21

Kulisse: 12

Service: 15

Bonus: 0

G&CC Elfrather Mühle

GC Elfrather Mühle
GC Elfrather Mühle

Im Norden Krefelds steht sicherlich eines der spektakulärsten Clubhäuser in Deutschland – die namensgebende Elfrather Mühle, die ins Jahr 1823 zurückdatiert. Der 1996 eröffnete Golf & Country Club wurde vom renommierten Architekten Ron Kirby gestaltet. Die Anlage liegt in flacher, offener Niederrheinlandschaft, mit leicht ondulierten Fairways und relativ wenig Baumbestand. Zehn Spielbahnen werden von Wasserhindernissen begleitet, knapp 70 Bunker fordern strategisches Spiel. Der Showdown auf dem Platz: Die Bahnen 16 bis 18 sind golferisch ein wahrer Schmaus – der perfekte Abschluss einer mitunter recht sportlichen Runde. Die gepflegte Anlage bietet Lebensraum für Wasservögel und Kleintiere; heimische Bepflanzung ergänzt das sportliche Design mit natürlichem Flair. Das Paket an der Elfrather Mühle ist ein feines. Golf, Ambiente, Gastronomie. Hier lässt sich ein Golftag aushalten.

G&CC Elfrather Mühle: 77

Index: 2,13/2,72

Anspruch: 15

Zustand: 11

Design: 22

Kulisse: 12

Service: 15

Bonus: 2

Krefelder GC

Krefelder GC
Krefelder GC

Plaisir-Golf vom Feinsten. Der Krefelder Golf Club, gegründet 1930, zählt zu den ältesten Clubs Deutschlands. Die Anlage wurde von Karl Hoffmann und Bernhard von Limburger entworfen. Der Platz liegt in einer ehemaligen Rheinschleife und fügt sich harmonisch in die flache, parkähnliche Topografie des Niederrheins ein. Alter Baumbestand, artenreiche Flora und zahlreiche Vögel prägen das naturverbundene Golferlebnis. Spieltechnisch überzeugt der Kurs durch enge Fairways, kleine, leicht erhöhte Grüns und strategisch platzierte Bunker. Die Bahn 9 mit einem frontal gelegenen Wasserhindernis und die Bahn 15, ein langes Par 5 mit raffiniertem Dogleg, möchten wir an dieser Stelle hervorheben. Trotz fehlender Höhenmeter verlangt der Kurs taktisches Spiel und präzises Course Management. In Sachen Clubhaus sei ein architektonischer Sidekick erlaubt: Bauhaus-Legende Mies van der Rohe nahm mit einem Entwurf an einem Wettbewerb für das Gebäude teil. Es wurde allerdings nichts daraus.

Krefelder GC: 70

Index: 1,70/-

Anspruch: 13

Zustand: 10

Design: 17

Kulisse: 15

Service: 11

Bonus: 4

An der Ruhr und im Bergischen Land – Essener GC Haus Oefte

Der Essener GC Haus Oefte wurde 1959 gegründet und zählt zu den traditionsreichsten Anlagen im Ruhrgebiet. Dr. Bernhard von Limburger gestaltete den Platz zunächst mit neun Löchern – 1976 wurde auf 18 Löcher erweitert. Der Parklandkurs liegt eingebettet in die geschützte Auenlandschaft der Ruhr – mit hügeligem Gelände, dichtem Mischwald und altem Baumbestand. Die ersten Neun führen durch enge Waldschneisen und verlangen wahrlich präzises Spiel. Sei es an Bahn 2 mit dem Graben in der Mulde zwischen Fairway und Grün, an der geradezu alpin anmutenden Bahn 8 oder dem krönenden Abschluss an Loch 9 – hier ist das gesamte Spielrepertoire notwendig.

Haus Oefte
Haus Oefte

Die hinteren Neun sind zwar offener gestaltet, aber nicht minder anspruchsvoll. Charakteristisch sind kleine, ondulierte Grüns, gut platzierte Bunker und natürliche Hindernisse. Neben den Löchern 13 und 14, die malerisch an der Ruhr entlanglaufen, bieten die drei Abschlusslöcher 16 bis 18 noch ein paar Leckerbissen. Das Clubhaus im neugotischen Schloss Oefte verleiht der Anlage ein besonderes Flair. Auch in diesem Club vereint sich historisches Ambiente mit feinem Golf. Flora und Fauna sind durch das umliegende Naturschutzgebiet vielfältig – ein Ort, an dem Golf und Natur harmonieren.

Essener GC Haus Oefte: 77

Index: 1,87/-

Anspruch: 15

Zustand: 10

Design: 22

Kulisse: 15

Service: 15

Bonus: 0

Bochumer GC

Oberhalb des Kemnader Stausees in einem Grüngürtel liegt die Anlage des Bochumer GC. Der Platz fügt sich harmonisch in alte Flussterrassen, die vor 400.000 Jahren von der Ruhr geprägt wurden. Die hügelige Topografie mit Höhenunterschieden bis zu 50 Meter bietet landschaftlich reizvolle Ausblicke auf das Bochumer Ruhrtal und fordert Spielgeschick und gute Kondition. Bei Unterhaltungen mit diversen Mitgliedern über den Platz zeichnete sich zwar ein Faible für die Bahnen 10 bis 18 ab, aber dieser Parcours ist ein großartiges Gesamtpaket.

Bochumer GC
Bochumer GC

Die Grün-Kombi der Bahnen 1 und 7 mit dem tollen Teich in der Verteidigung und das knackige Loch 5 stechen auf der ersten Halbrunde hervor. Auf der zweiten Hälfte kann das Par 3 der Bahn 11 mitunter respekteinflößend sein. Und ab Bahn 13 liegen die Mitglieder völlig richtig – die Ausblicke auf das Ruhrtal und die abwechslungsreichen Bahnen mit ihren teilweise nach Stadium-Course anmutenden Grünaufbauten sind toll. Das Clubhaus fügt sich perfekt in das bestehende Ensemble aus zwei alten Fachwerkhäusern ein. Mit seiner Kombination aus sportlicher Herausforderung und landschaftlicher Schönheit ist der Bochumer GC sicherlich ein echtes Golf-Highlight an der Ruhr.

Bochumer GC: 75

Index: 2,11/-

Anspruch: 13

Zustand: 10

Design: 21

Kulisse: 16

Service: 15

Bonus: 0

GC Essen-Heidhausen

Trailrunning-Wunderkind Courtney Dauwalter hätte mit diesem Platz ihre wahre Freude. Wenn sie denn Golf spielen würde. Die sportlichen Herausforderungen auf diesen 18 Löchern sind nicht nur aus golferischer Sicht zu betrachten: Hier werden Höhenmeter absolviert! Das bekommt man schon bei den Eröffnungsbahnen zu spüren. Die knappen 50 Meter, die an Bahn 1 bergab gespielt werden, muss man an Bahn 2 wieder komplett nach oben. Und so geht es munter weiter. Ein paar Highlights dieses Platzes? Ganz klar das Quintett Nummer 12 bis 16. Das bergauf laufende Par 3 mit seinen drei Grünbunkern ist in diesem Fünf-Gang-Menü das Amuse-Gueule. Auf den folgenden vier Bahnen heißt es: Bälle strategisch platzieren, Schräglagen kalkulieren, Wasser mental und spielerisch ausblenden und einfach die Schönheit des Tals entlang des Rosenbachs mit seiner Flora und Fauna genießen. Der ursprüngliche Platz Hespertal wurde 1970 von Donald Harradine entworfen und 2010 durch Christoph Städler modernisiert.

GC Essen-Heidhausen

GC Essen-Heidhausen: 70

Index: 1,94/-

Anspruch: 15

Zustand: 10

Design: 22

Kulisse: 15

Service: 8

Bonus: 0

GC Hösel

Der 1984 eröffnete Südkurs des GC Hösel wurde von den Architekten Dieter Zimmermann und Simon Gidman gestaltet. Das Areal mit seinen 36 Löchern liegt in der leicht hügeligen Vorbergzone des Niederbergischen Landes und kombiniert offene Spielbahnen mit altem Baumbestand, die vom hier ansässigen Hirschgetier für gelegentliche Wildwechsel genutzt werden. Immer wieder weite Ausblicke bietet die abwechslungsreiche Topografie, während gut platzierte Bunker und mehrere Teiche das Spiel strategisch fordern. Besonders hervorzuheben ist Bahn 13, ein Par 3 mit Wasser links und zwei tiefen Bunkern vor dem Grün.

GC Hösel
GC Hösel

Auch Bahn 14, ein Dogleg-Par-4 mit Hanglage und Waldkante, verlangt taktisches Spiel. Die gepflegten Grüns sind meist leicht erhöht und gut verteidigt. Und auf dem Weg zum modernen Clubhaus mit seiner großen Terrasse, das Blick auf die Schlussbahnen bietet, liefert die Bahn 18 einen großartigen Showdown auf der Runde. Der Südkurs vereint sportliche Herausforderung, ruhige Lage und naturnahes Ambiente – ein Klassiker im Westen Deutschlands. Apropos Sport: In der DGL ist die Mannschaft des GC Hösel bundesweit seit Jahren eine stehende Größe.

GC Hösel

GC Hösel: 76

Index: 1,84/-

Anspruch: 16

Zustand: 10

Design: 20

Kulisse: 15

Service: 15

Bonus: 0

GC Bergisch Land-Wuppertal

Der GC Bergisch Land-Wuppertal zählt zu den traditionsreichsten Plätzen der Republik. Die ersten Bahnen entwarf John S. F. Morrison 1928, ergänzt durch Bernhard von Limburger 1963. Die 18 Löcher verlaufen harmonisch durch das recht hügelige, waldreiche Gelände des Bergischen Landes. Zahlreiche Höhenunterschiede und Hanglagen fordern strategisches Spiel und präzise Schläge. Architektonisch überzeugt der Platz durch teils tief liegende Bunker, geschickt platzierte Wasserhindernisse sowie klassisch gestaltete Grüns mit starker Ondulierung.

GC Bergisch Land
GC Bergisch Land

Besonders herausragend sind aus unserer Sicht Bahn 7, ein anspruchsvolles Par 4 mit reichlich Wasser im Graben vor dem gut verteidigten Grün, und Bahn 13, ein spektakuläres Par 5 bergab mit grandiosem Ausblick und taktischer Raffinesse. Doch auch Loch 17, ein wahrlich langes Par 3, und Loch 18 haben es in sich. Letzteres, weil hier nicht nur eine ordentliche Portion Wasser ins Spiel kommt, sondern weil beim Anspielen des Grüns auch der Baumbestand eine Rolle spielen kann.

GC Bergisch Land-Wuppertal: 76

Index: 1,97/-

Anspruch: 16

Zustand: 11

Design: 23

Kulisse: 13

Service: 12

Bonus: 1

GC Grevenmühle

GC Grevenmühle
GC Grevenmühle

Der 18-Löcher-Platz mit seinem 107 Hektar großen Areal liegt harmonisch in die hügelige Landschaft des Bergischen Landes integriert. Charakteristisch ist die naturnahe Gestaltung mit Streuobstwiesen, Biotopen und heimischem Baumbestand. Die fairen, aber fordernden Bahnen verlaufen durch abwechslungsreich modelliertes Gelände mit Schräglagen, engen Schneisen und offenem Weitblick. Golfarchitektonisch bietet der Platz einige Bunker, reichlich Wasser und stark bewegte Grüns. Wie zum Beispiel an Bahn 18: ein spektakuläres Par 4 mit einem blinden Abschlag in eine Senke und einem Wasserhindernis vor dem Grün – ein taktischer Höhepunkt zum Abschluss. Auch Bahn 6, ein langes Par 5 mit Dogleg und schmalem Fairway, zählt zu den spielerischen Highlights. Der Club legt besonderen Wert auf Umweltverträglichkeit und wurde mehrfach ökologisch zertifiziert – ein Golfplatz, der Natur und Sport auf hohem Niveau verbindet

GC Grevenmühle: 73

Index: 1,77/-

Anspruch: 15

Zustand: 10

Design: 23

Kulisse: 13

Service: 12

Bonus: 0

Düsseldorfer GC

Düsseldorfer GC
Düsseldorfer GC

Das hügelige Umfeld des ehemaligen Ritterguts Rommeljans prägt das klassische Parklanddesign mit seinem alten Baumbestand, abwechslungsreichen Höhenprofilen und strategisch platzierten Bunkern. Die Grüns sind schnell, onduliert und gut verteidigt. Wasserhindernisse kommen punktuell zum Einsatz, etwa an Bahn 15, einem spektakulären Par 3 über einen Teich mit Springbrunnen. Die vorderen Neun bieten breitere Fairways, während es auf der zweiten Hälfte enger und anspruchsvoller wird. Besonders hervorzuheben sind Bahn 14, die mit ihrer Hanglage präzise Schläge einfordert – oder die Bahn 16, ein lang zu spielendes Par 5 auf schmalem Geläuf. Das Clubhaus mit neu gestalteter Terrasse bietet einen Blick auf das 18. Grün. Der Club engagiert sich aktiv im Natur- und Artenschutz: Eisvögel, Turmfalken und Mäusebussarde finden hier geschützte Lebensräume.

Düsseldorfer GC: 73

Index: 1,42/-

Anspruch: 15

Zustand: 11

Design: 23

Kulisse: 15

Service: 9

Bonus: 0

GC Hubbelrath

Golf Club Hubbelrath
Golf Club Hubbelrath

Der Ostplatz des GC Hubbelrath, entworfen von Bernhard von Limburger, zählt zu den renommiertesten Parklandplätzen Deutschlands. Mit einer Länge von knapp 6.300 Metern von den Champion-Tees bietet der Platz sportliche Herausforderungen für sämtliche Spielstärken. Die Hügellandschaft des Bergischen Landes prägt das Design mit anspruchsvollen Doglegs, schnellen Grüns und strategisch platzierten Bunkern. Acht Teiche und der Hasenbeckbach, der mehrere Fairways kreuzt, setzen zusätzliche Akzente. Optisch sehr spannend ist die Bahn 7, ein Par 3 mit viel Wasser links und leicht frontal. Und die 18, ein langes Par 4 mit welligem Fairway und erhöhtem Grün, liefert ein schönes Finale auf diesem Meisterschaftsplatz. Das Clubhaus am höchsten Punkt Düsseldorfs bietet von der Terrasse einen tollen Panoramablick. Der Ostplatz ist mehrfacher Austragungsort internationaler Turniere und verbindet sportlichen Anspruch mit ökologischer Verantwortung. Die Hälfte der Fläche ist naturnah gestaltet und bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

GC Hubbelrath: 78

Index: 1,68/-

Anspruch: 16

Zustand: 10

Design: 21

Kulisse: 15

Service: 12

Bonus: 4

GC Gut Frielinghausen

Gut Frielinghausen
Gut Frielinghausen

Der 1970 von Hans Georg Vesper entworfene Golfplatz des GC Gut Frielinghausen in Sprockhövel bietet ein sportlich forderndes, aber absolut faires Golferlebnis. Eingebettet in die hügelige Landschaft des Felderbachtals, zeichnet sich der Kurs durch markante Höhenunterschiede, Schräglagen und enge Waldschneisen aus. Strategisch platzierte Bunker und ondulierte Grüns verlangen präzises Spiel. Irgendwie putzig in Sachen Länge (124 Meter von den gelben Tees), aber optisch reizvoll, ist Bahn 9 mit einem frontalen Doppelteich vor dem Grün. Eine der Highlight-Bahnen ist die knackige 18, deren Fairway rechts von einem langgezogenen Teich und einer Ausgrenze über die gesamte Länge begleitet wird. Das Clubhaus, Teil des Golfhotels Vesper, bietet eine stilvolle Sonnenterrasse und Blick auf die umliegenden Spielbahnen. Auch diese Anlage legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und wurde mit dem »Ökoprofit«-Zertifikat ausgezeichnet.

Gut Frielinghausen

GC Gut Frielinghausen: 63

Index: 1,65/-

Anspruch: 10

Zustand: 11

Design: 17

Kulisse: 13

Service: 12

Bonus: 0

GC Felderbach

GC Felderbach
GC Felderbach

Der jüngere Bruder des GC Gut Frielinghausen, der 1996 eröffnete Platz des GC Felderbach in Sprockhövel, wurde ebenfalls von Hans Georg Vesper entworfen und erstreckt sich über 80 Hektar. Auch hier ist das Design von zahlreichen Schräglagen und Höhendifferenzen geprägt. Bei gutem Wetter reichen Panoramablicke bis nach Bochum und Dortmund. Renaturierte Bachläufe und geschützte Biotope bilden reizvolle Elemente in diesem durchweg fairen Golfpark. Eine der stärksten Bahnen auf diesem Platz ist die Nummer fünf: ein Doppel-Dogleg bergauf, links wie rechts mit Ausgrenzen und einem kniffligen Schlag ins Grün. Und trotz der geringen Länge und niedriger Schwierigkeit ist die Bahn 11 doch spielerisch ein Genuss.

GC Felderbach

GC Felderbach: 69

Index: 1,80/-

Anspruch: 12

Zustand: 11

Design: 21

Kulisse: 13

Service: 12

Bonus: 0

Im nördlichen Ruhrgebiet – GC Schloss Westerholt

Schloss Westerholt
Schloss Westerholt

Der GC Schloss Westerholt in Herten bietet auf 75 Hektar einen Kurs inmitten eines ehemaligen Schlossparks mit altem Laubwaldbestand, Alleen und Biotopen. Der Platz wurde 1993 eröffnet und ab 2011 unter Leitung von Christoph Städler modernisiert. Sein minimalistisches Design setzt auf leicht erhöhte Grüns mit schmalen Zugängen und geschickt platzierten Bunkern. Die Topografie ist sanft gewellt, mit zehn Teichen, die an neun Bahnen ins Spiel kommen. Besonders herausfordernd sind die Löcher 10, ein Par 3 über den »Taubenteich«, und 13 mit erhöhtem Grün, flankiert von Wasser und Bunker. Am Ende der Runde liefert der Platz mit Bahn 18 dann nochmal richtig ab. Ein knackiges Par 5 mit über 500 Metern Länge und einem sehr ansehnlichen, von Wasser verteidigten Grün. Die Anlage ist Teil eines Biotopverbunds mit 16 Hektar Wasserflächen, 15 Hektar Extensiv- und Streuobstwiesen. Das Clubhaus befindet sich in den historischen Nebengebäuden des Schlosses und beherbergt das Restaurant Pferdestall.

GC Schloss Westerholt: 73

Index: 2,36/-

Anspruch: 14

Zustand: 10

Design: 22

Kulisse: 15

Service: 12

Bonus: 0

Gelsenkirchener GC Haus Leythe

Gelsenkirchener GC Haus Leythe
Gelsenkirchener GC Haus Leythe

Der Gelsenkirchener GC Haus Leythe liegt eingebettet in der sanft gewellten »Münsterländer Parklandschaft«. Charakteristisch sind Kopfweiden, Feuchtwiesen und die Baumkulisse entlang des Knabenbachs, die nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch spielerisch fordern. Wasserhindernisse grüßen an einigen Löchern, Busch- sowie Strauchbegrenzungen verteidigen die Grüns wirkungsvoll und machen den Kurs zu einer Herausforderung für Strategen. Die Bahnen 1 und 17 vereinen sich an einem üppigen Teich fast zu einem Doppelgrün und machen spieltechnisch trotz der mittleren Handicaps echt was her. Spektakulär ist aber auch die mit Hcp 1 geführte Bahn 3: ein knackiges, eigentlich kurzes Dogleg mit einigen Hindernissen, die aber das Rating rechtfertigen. Die Grüns sind großzügig dimensioniert und bieten mit ihrer Qualität anspruchsvolles Putten. Das Clubhaus, ein ehemaliges Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, kombiniert historischen Charme mit modernem Komfort. Ergänzt durch einen Neubau mit Gastronomie, dient es heute zudem als Verwaltungsgebäude des Golfclubs Haus Leythe.

Gelsenkirchener GC Haus Leythe: 69

Index: 1,96/-

Anspruch: 10

Zustand: 10

Design: 22

Kulisse: 13

Service: 14

Bonus: 0

GC Castrop-Rauxel

Ein großer Spaß für Bergziegen ist der GC Castrop-Rauxel. Der Club bietet mit seinen drei Neuner-Schleifen Barbachtal (A), Frohlinde (B) und Wollental (C) eine abwechslungsreiche 27-Löcher-Anlage. Die hügelige Topografie ermöglicht weite Ausblicke über das östliche Ruhrgebiet – mitunter kann man den Signal Iduna Park in Dortmund sehen. Die Anlage entstammt ursprünglich der Feder von Karl F. Grohs und wurde später durch Uli Katthöfer und Christoph Städler weiterentwickelt. Die Spielbahnen zeichnen sich durch strategisch platzierte Bunker, Wasserhindernisse und kleine, gut verteidigte Grüns aus.

GC Castrop-Rauxel
GC Castrop-Rauxel

Nicht nur die teilweise intensiven Höhenunterschiede, sondern auch die intelligent platzierten Hindernisse machen die von uns gespielte Schleife A+C zu einem sportlichen Erlebnis. Die Leckerbissen auf dem Platz Frohlinde sind eindeutig die Bahnen 6 und 9 – Barbachtal glänzt mit seiner 2 und dem Abschluss auf der 9. Nach der Runde sitzt es sich im Clubhaus vortrefflich auf der chilligen Terrasse, und man hat einen tollen Blick über den Platz Wollental.
PS: Beim Wochentags-Greenfee handelt es sich übrigens um ein Tages-Greenfee – Golf unlimited!

GC Castrop-Rauxel: 73

Index: 2,36/-

Anspruch: 15

Zustand: 10

Design: 21

Kulisse: 13

Service: 14

Bonus: 0