Tommy Fleetwood, oft als der beste Spieler ohne PGA-Tour-Sieg betitelt, hat es im 164. Anlauf endlich geschafft: Der 34-jährige Engländer gewann das prestigeträchtige Saisonfinale in Atlanta – und sicherte sich damit zugleich den FedExCup 2025 samt zehn Millionen Dollar Preisgeld. Es war der emotionale Höhepunkt einer Karriere, die bisher erstaunlicherweise noch keinen Sieg auf der PGA Tour beinhaltete.
Fleetwood hatte mit einer 68er-Schlussrunde und einem Gesamtergebnis von 18 unter Par einen Drei-Schläge-Vorsprung auf die US-Amerikaner Patrick Cantlay und Russell Henley herausgespielt. Gemeinsam mit Cantlay in Führung liegend, profitierte er früh von Fehlern seines Kontrahenten: Während der Amerikaner mit Bogey und Doppel-Bogey ins Finale startete, spielte der Engländer Birdie an der 2 und baute früh Druck auf.
Doch der Weg ins Ziel war – wie so oft in seiner Karriere – kein Spaziergang. Am zehnten Loch schrumpfte die Führung nach einem Bogey auf nur einen Schlag. Doch anders als bei den bitteren Fast-Siegen zuvor – etwa bei der Travelers Championship oder zuletzt bei der FedEx St. Jude Championship – zeigte Fleetwood diesmal spät Nervenstärke. Zwei Birdies an der 12 und 13 verschafften ihm wieder Luft. Der Schlagverlust an der 14 ließ ihn nicht aus der Spur geraten. Auf den letzten Löchern brachte er den Vorsprung souverän ins Clubhaus.
Lücke in der Vita geschlossen
„Wenn man so oft knapp scheitert, fühlt sich selbst eine Drei-Schläge-Führung am Schluss nicht sicher an“, schmunzelte Fleetwood. „Aber ich habe heute an mich geglaubt – auch in schwierigen Phasen. Und ich bin einfach nur dankbar für die Unterstützung. Was die Fans mir gegeben haben, ist unbeschreiblich.“ Der Moment, als er nach dem letzten Putt seinen Caddie Ian Finnis und seinen Stiefsohn Oscar umarmte, war sinnbildlich für den emotionalen Wert dieses Sieges.
Fleetwood ist nach Justin Rose (2018) erst der zweite Engländer, der den FedExCup gewinnen konnte. Im Laufe seiner Karriere hatte er auf der PGA Tour bereits sechs zweite Plätze und mehr als 30 Top-5-Ergebnisse gesammelt – darunter sogar Silber bei den Olympischen Spielen. Dass ausgerechnet dieser eine große Sieg nun mit dem lukrativsten Titel der Tour zusammenfällt, verleiht seinem Erfolg eine besondere Note.
Mit diesem Triumph schließt Fleetwood nicht nur sportlich eine Lücke in seiner Vita – er befreit sich auch von dem Ballast der vielen verpassten Chancen. „Ich habe so oft gesagt, dass ich ein PGA-Tour-Sieger bin – jetzt ist es wirklich Realität“, erklärte er.