Man weiß ja nie, ob die Ankündigung auch wirklich in die Tat umgesetzt wird. Donald Trump hat schon vor einiger Zeit gesagt, dass er, der Golffan und New Yorker, sich die Zeit nehmen und beim Ryder Cup höchstpersönlich vorbeisehen werde. Am Mittwoch wurde das Szenario schon konkreter. In einem Rundschreiben informierte die PGA of America als Veranstalter des Ryder Cup nicht nur über Trumps Besuch am Freitag, sondern auch über alles, was zu unterlassen ist – und das ist viel. Die Sicherheitskontrollen werden zum einen verschärft und zudem ist es untersagt, Klappstühle, E-Zigaretten, Pyrotechnik, größere Getränkebecher aus Metall/Hartplastik, Golf-Regenschirme, Range Finder, Laptops/Tablets auf dem Bethpage Black Course dabei zu haben.
In New York haben sie Erfahrung, wenn Trump bei einem Sport-Event auftaucht. Das jüngste Beispiel war das US Open-Tennisfinale. Es herrschte Ausnahmezustand, sehr zum Ärger vieler Besucher. Das Endspiel lief und sie durften erst mit erheblicher Verzögerung ihre Plätze einnehmen. Nicht gerade schön, wenn man für das Ticket teils weit über 1.000 US-Dollar bezahlen musste. Und jetzt also der Auftritt in Bethpage. Ob Trump mit dem Helikopter (Marine One) einfliegt oder mit einem Autokonvoi kommt, bleibt geheim. Bekannt ist nur: Gegen 11.30 Uhr Ortszeit wird der Präsident erwartet – perfekt, um noch über Golf zu fachsimpeln, bevor die Nachmittagspartien starten. Ursprünglich wollte er schon zum Auftakt morgens kommen, aber das haben ihm die Sicherheitskräfte samt Secret Service ausgeredet. Und so stehen, wie es sein sollte, die Akteure im Mittelpunkt.
Eine Tennisarena wie Flushing Meadows für den Besuch eines Politikers entsprechend abzusichern, ist eine Herausforderung, nur ist das Handling einfach im Gegensatz zu einem Golfclub. Das Gelände rund um Bethpage ist mit 1.400 Hektar riesig, 50.000 Menschen strömen auf das Areal, und mit dem Attentat auf Charlie Kirk ist das Risiko gestiegen, dass der Ryder Cup von jemandem ins Visier genommen wird. „Wir planen, als gäbe es Bedrohungen. Wir haben mehrere Sicherheitsschichten, die jemand überwinden müsste, der Chaos und Schaden anrichten will“, konnte BBC Sport Major Stephen Udice von der New York State Police, dem Einsatzleiter des Ryder Cups, entlocken. Udice verfügt über eine Einsatzzentrale unweit von Bethpage. Die Anzahl der Polizisten verrät er nicht, aber es wurden mehrere Hundert aus dem Norden des Bundesstaates New York nach Long Island abgestellt. Ein Team ist permanent damit beschäftigt, die sozialen Medien nach möglichen Bedrohungen zu durchsuchen. Da die zu sichernde Fläche so groß ist, sind Drohnen, Hubschrauber, chemische, biologische und radiologische Einheiten sowie zahlreiche Sprengstoffspürhunde im Einsatz. Udice: „Wir versuchen, die Unterbrechungen für die Zuschauer so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig den Präsidenten zu schützen.“
Die Spieler lässt das Thema Präsidentenbesuch eher kalt – sie wissen, dass er Golf liebt und kommen mit ihm bestens klar.