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Zwei Profis, ein Ziel: Der Ryder Cup in New York

Ende September wird der Ryder Cup im Bethpage State Park bei New York ausgetragen. Mit Sepp Straka (AUT) und Stephan Jäger (GER) sind zwei deutschsprachige Pros auf der Liste von Captain Luke Donald.

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LET: Tristan Jones, Mark Runnacles

Sepp Straka und Stephan Jäger - Kandidaten für Bethpage Black?

Bernhard Langer, Martin Kaymer, Bernd Wiesberger und Sepp Straka sind nicht nur Golf-Profis, sie waren alle im Ryder Cup aktiv – und bis auf Wiesberger haben sie den auch alle gewonnen. Was sie zudem eint: Deutsch ist ihre Muttersprache. 2025 könnte es noch eine Steigerung geben. Mit seiner Konstanz und den vielen Top-Resultaten ist Stephan Jäger in den engeren Kandidatenkreis gerückt. »Stephan habe ich auf dem Radar«, bestätigte Kapitän Luke Donald beim Dinner der European Tour während des Masters gegenüber GM. Neben dem Leader Rory McIlroy und den üblichen Verdächtigen stehen Pros wie Aaron Rai (ENG) und sogar David Puig (ESP) – ein Spanier, der bei LIV Golf seinen Unterhalt verdient – unter Beobachtung. Dass sich der europäische Kommandoführer gerne eines überraschenden Schachzugs bedient, bewies er 2023 in Rom mit der Nominierung von Ludvig Åberg (SWE).

Sieger in Kalifornien: Sepp Straka
Der erste von zwei Siegen 2025. Sepp Straka gewinnt das American Express

Ryder Cup 2025 – Wunschgedanke oder reale Chance?

Jägers Berufung ist weit weg von einer Utopie. Er hat sich auf der PGA Tour über die letzten Jahre etabliert, wird in der Weltrangliste in den Top 50 geführt und ist damit der zwölftbeste Europäer und darf bei allen Top-Events antreten. Bei den Majors gibt es nicht nur die meisten Punkte, Donald schaut ganz genau hin, wie sich seine Schützlinge unter Druck schlagen. Mit dem Kapitän sei Jäger seit drei Jahren im Austausch, und es scheint Signale gegeben zu haben, sich in den kommenden Monaten besonders ins Zeug zu legen, damit es Ende September mit Europa in den Big Apple geht.

Weitere Punkte, die für den 35-Jährigen sprechen, sind sein Charakter, seine ursprüngliche Herkunft und die Wahlheimat. Ein cooler Mann aus Bayern mit schneller Auffassungsgabe, der unbeirrbar seinen Weg geht und im Gespräch durchaus provoziert. Seit 2007 lebt er in Chattanooga und ist mittlerweile komplett amerikanisiert. Ihn dürfte der Hexenkessel Bethpage kaum aus der Ruhe bringen. Die Muttersprache hat, wenig verwunderlich bei den vielen Jahren über dem Teich, gelitten. Man kann die amerikanische Färbung im bayerischen Dialekt deutlich vernehmen.

»Ziel Nummer eins«

Das ist bei seinem Kollegen Straka, in Wien geboren, nicht anders. Der 32-Jährige residiert in Birmingham, Alabama, spielte im Team der University of Georgia und hat sich zum besten österreichischen Golfer überhaupt gemausert. Straka sieht sich golferisch als gelungenes Produkt von »österreichischem Kader- und amerikanischem College-System«. Er ist Jäger aber einen deutlichen Schritt voraus: In Rom war der 1,90-Meter-Hüne 2023 bereits dabei, und er ist auf dem Sprung in die Top 10 der Welt (das vorzeitige Aus in Augusta war ein zu verschmerzender Ausrutscher). Seine Chancen, erneut für Europa zu spielen, sind riesig. »Der Ryder Cup ist ganz klar das Ziel Nummer eins in dieser Saison, New York wird wahnsinnig emotional«, erklärt Straka.

Und wo soll die Reise sonst noch hingehen? Er überlegt etwas länger: »Golf ist ein ständiger Prozess, den es gilt, auszuführen und sich weiter zu entwickeln.« Wenn’s läuft, endet so was in Siegen. Vielleicht gemeinsam Ende September mit Stephan Jäger in Bethpage. Zwei deutschsprachige Pros beim Ryder Cup, das wäre allein schon eine tolle Sache.

Alle Infos zum Ryder Cup 2025 finden sie hier.
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