Paul Dyer

Schwungprobleme mit Paul Dyer: Schluss mit dem Slice

Slice

In der fünfteiligen Trainingsserie entmystifiziert Paul Dyer Schwungprobleme wie Yips, Socket und Co. In diesem zweiten Teil der Serie geht es um die wohl ärgerlichste Bogenlampe, die Golfer haben können – den Slice.  

T | Paul Dyer  
F | Stefan von Stengel 

Vor über 300 Jahren fanden in Pendle, meinem englischen Geburtsort, die noch bis heute bekannten »Hexenprozesse« statt. Deswegen bin ich wohl auch mit mythologischen Geschichten rund um Hexerei und Zauberei groß geworden. Tatsächlich lässt sich pädagogisch einiges auf den Golfsport übertragen.  

Jeder Golfer kennt es und hat gute und weniger gute Tage während einer Runde. An den weniger guten ist man schier verzweifelt, trifft den Ball permanent dünn, hackt in den Boden, zuckt vorm Treffmoment oder sliced wiederholt den Abschlag ins Aus. Dann erscheint alles ausweglos. Doch es gibt für jedes noch so vertrackte Schwungproblem eine Lösung – und dafür bedarf es keiner Hexerei!  

Der Slice 

Bestimmt wissen alle, wie diese Flugbahn verläuft, dennoch ist es hier noch einmal erklärt: Ein Slice ist eine außerplanmäßig, außergewöhnlich große Kurve (bei Rechtshändern nach rechts, bei Linkshändern nach links), für die es verschiedene Gründe gibt. 

Eine Kurve, viele Ursachen 

Da heutzutage viele Details über den Golfschwung bekannt sind, ist es eigentlich überflüssig, einen Artikel über eine Slice-Kur zu schreiben – ebenso wie wir keine Faxe mehr verschicken, muss es auch diese Kurve nicht mehr geben. Trotzdem ist dies einer der meist gegoogelten Golfbegriffe. 

Vielen kennen einen der Faktoren, die einen Slice hervorrufen. Insgesamt gibt es aber zweieinhalb Gründe! Viele glauben, dieser krumme Ballflug entsteht, wenn auf der Schwungbahn der Ball von außen nach innen getroffen wird. Doch so ein Treffmoment muss nicht unbedingt einen Slice produzieren. Es wird nur dann gesliced, wenn die Schlagfläche nicht »square« zur Schwungrichtung steht. Square bedeutet übrigens, dass die Schlagfläche im 90 Grad-Winkel zur Ziellinie steht. 

Slice

Ist die Schlagfläche offen, kann der Ball nach rechts drehen – beim Schwung eines Rechtshänders, auf den wir uns in diesem Artikel exemplarisch beziehen. Ein möglicher Fehler könnte beim Verlauf der Schwungbahn liegen, doch fast immer ist der Grund für den Slice die Schlagfläche. Aus meiner Teaching-Praxis weiß ich, dass aus diesem Irrglauben heraus ganz viele Spieler versuchen, von innen an den Ball zu kommen. Bleibt dabei jedoch die Schlagflächenposition unverändert, bleibt auch der Slice bestehen. 

Um den Slice zu vermeiden bedarf es keine Hexerei. In der neuen Ausgabe #5/2023 erklärt Paul Dyer die Ursachen für die ungewollte Flugkurve und stellt Ihnen seine universelle Anti-Slice-Formel vor. Hier können Sie weiterlesen!