Tipps & Tricks

Die ideale Golfbewegung – mit Leichtigkeit zur Power

Golftrainer Christian Neumaier zeigt in seinem Trainingstipp, wie durch vorlaufende Körperteile, Trägheit und Kettenreaktionen ein lockerer, effizienter Schwung entsteht – für mehr Länge und Präzision.

CN

Christian Neumaier über ein Bewegungsprinzip, das alle guten Golfspieler benutzen.
Christian Neumaier über ein Bewegungsprinzip, das alle guten Golfspieler benutzen.

Die ideale Golfbewegung sieht mühelos aus – und das ist kein Zufall. Wer Tourspieler beobachtet, erkennt: Kraftvolle Schläge entstehen nicht durch Anspannung, sondern durch ein gut getaktetes Zusammenspiel der Körpersegmente. Golfprofi Christian Neumaier erklärt, wie diese Kettenreaktion funktioniert – und wie man sie trainiert.

Schwungdynamik: Alles beginnt von unten

Am Ende soll der Schlägerkopf mit maximaler Geschwindigkeit auf den Ball treffen. Doch dieser Impuls kommt nicht aus den Händen, sondern aus dem ganzen Körper – und zwar in einer klaren Reihenfolge: Zuerst aktivieren Beine und Becken die Bewegung. Diese Rotation überträgt sich auf den Brustkorb, dann auf Schultern und Arme und schließlich auf die Hände. Erst am Ende „schnappt“ das Handgelenk – eine reflektorische, elastische Bewegung, die dem Schläger die letzte Beschleunigung verleiht.

Kettenreaktion statt Muskelkraft

Entscheidend ist das Timing dieser Impulse. Die einzelnen Körperteile „laufen vor“ – das bedeutet: Der Unterkörper startet die Bewegung, der Oberkörper zieht nach, dann folgen Arme, Hände und Schlägerkopf. Die hinteren Körperteile verzögern leicht und holen im Treffmoment kraftvoll auf. So entsteht der Eindruck von mühelosem Schwung – eine Mischung aus Rhythmus, Trägheit und Elastizität.

Übungen für Gefühl und Timing

Um dieses Bewegungsmuster zu trainieren, empfiehlt Christian Neumaier kleine Schwungübungen mit bewusster Verzögerung:

  • Führen Sie kleine Pendelbewegungen aus, bei denen die Arme bewusst hinterherhängen.
  • Spüren Sie, wie Ihr Brustkorb dreht, während der Schläger „nachschwingt“.
  • Aktivieren Sie Ihr Becken oder Ihre Beine – und beobachten Sie, wie diese Impulse sich bis zur Hand fortsetzen.

Diese „Wippmomente“ machen den Unterschied. Wer sie erkennt und gezielt einsetzt, entwickelt automatisch einen konstanteren, flüssigeren Schwung – ganz ohne unnötige Anstrengung.

Fazit: Energie entsteht durch Reihenfolge

Nicht die Kraft entscheidet, sondern die richtige Reihenfolge: Unterkörper, Oberkörper, Arme, Hände, Schläger – das ist die ideale Kette für maximale Effizienz im Golfschwung. Wer diesen Bewegungsfluss versteht und gezielt übt, wird nicht nur konstanter, sondern auch lockerer und länger schlagen.

Mehr Tipps von Christian Neumaier? In seinem Videoportal Golf Lernen stehen für Mitglieder mehr als 350 Videos zur Verfügung, darunter der Videokurs „Das Bewegungssystem des Menschen im Golfsport“.