Tipps & Tricks

Treffmoment verstehen und verbessern

Golf-Pro Christian Neumaier erklärt, weshalb Ansprechposition und Treffmoment zwei völlig verschiedene Haltungen sind – und wie man mit dem richtigen Bewegungsverständnis den Ballkontakt deutlich verbessert.

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PGA-Pro Christian Neumaier erklärt die Unterschiede zwischen Ansprech- und Impact-Position
PGA-Pro Christian Neumaier erklärt die Unterschiede zwischen Ansprech- und Impact-Position

Wer seine Treffqualität verbessern möchte, sollte ein zentrales Missverständnis aus dem Weg räumen: Die Ansprechposition hat mit der tatsächlichen Haltung im Treffmoment wenig gemein. Das betont PGA-Coach Christian Neumaier in einem seiner Trainingsvideos – und erklärt, wie wichtig das „Vorlaufen“ einzelner Körperteile für einen sauberen, kraftvollen Ballkontakt ist.

Treffmoment ist kein statischer Zustand

Im Schwung passiert im Bruchteil einer Sekunde extrem viel. Im Moment des Ballkontakts ist der Körper – anders als beim Setup – nicht mehr neutral ausgerichtet, sondern bereits in Bewegung Richtung Ziel: Das Becken ist etwa 20 bis 30 Grad geöffnet, die Brust dreht mit. Die Arme und Hände folgen zeitlich verzögert und schlagen später ein – dieser zeitliche Versatz bringt Tempo und Struktur in den Schwung.

Besonders bei jungen, beweglichen Profis ist deutlich zu sehen, wie weit sich ihr Unterkörper bereits zum Ziel ausgerichtet hat, während die Arme noch zurückhängen. Dieser sogenannte „Vorsprung“ ist eine Schlüsselkomponente für einen effektiven, wiederholbaren Treffmoment.

Bewegung verstehen und gezielt imitieren

Christian Neumaier empfiehlt, die Treffhaltung gezielt zu imitieren – zum Beispiel vor dem Balltraining. Das schult das Bewegungsgefühl und bereitet den Körper auf den dynamischen Ablauf vor. Die Idee dahinter: Körperteile wie Beine, Hüfte und Brust dürfen und sollen „vorlaufen“, also aktiv Richtung Ziel rotieren. Arme und Hände werden durch diesen Impuls beschleunigt und schlagen später in den Ball ein – mit dem typischen, sauberen „Smack“-Gefühl.

Eine hilfreiche Übung: Einige Probeschwünge in Treffposition beginnen, die Schulterbewegung bewusst verzögern und gezielt aus dem Weg drehen – so entwickelt sich das richtige Timing für die reale Spielsituation.

Fazit

Nicht die statische Haltung am Ball entscheidet über den Schlag, sondern die dynamische Bewegung im Treffmoment. Wer versteht, wie sich die einzelnen Körperteile im richtigen Rhythmus zueinander bewegen, verbessert die Konstanz und Qualität seiner Ballkontakte deutlich. Der Schlüssel liegt im Zusammenspiel – nicht im Festhalten am Setup.

Mehr Tipps von Christian Neumaier? In seinem Videoportal Golf Lernen stehen für Mitglieder mehr als 350 Videos zur Verfügung, darunter der Videokurs „Das Bewegungssystem des Menschen im Golfsport“.