Welchen Golfball soll ich spielen?
Diese Frage stellen sich fast alle Freizeitgolfer früher oder später, wenn sie vor der großen Auswahl im Golfhandel stehen oder angesichts der unzähligen Angebote den Überblick verlieren. Die Vielzahl an Informationen, die die Hersteller auf den Verpackungen bereitstellen, kann schnell überwältigend sein. Oft bleibt unklar, welcher Ball am besten zum eigenen Spielstil passt.
Beim Kauf von Golfbällen gibt es neben dem Preis noch weitere entscheidende Faktoren. Jeder der führenden Hersteller bietet mittlerweile mindestens ein Premium-Produkt an. Für Golfer ist jedoch vor allem eines entscheidend: die Konstanz. Jeder Ball besitzt spezifische Eigenschaften wie Flugweite, Spinrate, Härte, die Anzahl der Schichten (Layers) und die Dimple-Struktur. Daher ist es nur logisch, dass Golfer, die ihr Spiel konstanter gestalten möchten, sich auf eine Sorte Ball festlegen sollten.
Die führenden Herstellermarken bieten eine breite Palette an Golfbällen an, die sich stark in ihrer Zusammensetzung, dem Aufwand an technologischer Forschung, den verwendeten Materialien und somit auch im Preis unterscheiden. Besonders Laien sollten darauf achten: Auch bei den Marktführern gibt es preisgünstigere Alternativen. Ist das Golfspiel dann auf einem etwas höheren Niveau, lohnt es sich, mehr Geld zu investieren. Auch wenn Spieler im mittleren und höheren Handicap-Bereich auch von den Vorteilen von Premium-Produkten profitieren.
Wie unterscheiden sich Premium-Bälle von etwas günstigeren Modellen?
Grundsätzlich liegt einer der wichtigsten Unterschiede im Material der Schale. Die etwas teureren Bälle bestehen aus einem Urethan-Mantel, der im Vergleich deutlich höhere Spin-Werte produziert. Besonders bei Pitch- oder Chip-Schlägen macht sich hier ein spürbarer Unterschied bemerkbar. Bei unseren Tests der neuen TaylorMade-Bälle kam heraus, dass die Premium-Kategorie (TP5 und TP5x) bei einem 50-Meter-Schlag bis zu 33 Prozent höhere Spin-Werte produzieren als der SpeedSoft-Ball mit Ionomerschale. Da hohe Spin-Werte im kurzen Spiel auch bessere Kontrolle bedeuten, liegt hier das wohl wichtigste Argument, sich etwas hochwertigere (und in der Folge auch teurere) Bälle zu gönnen. Die meisten Hersteller bieten natürlich auch Zwischenlösungen an.
Ballkunde: Welcher Golfball passt zu meinem Spiel?
In diesem Artikel stellen wir die Premium-Produkte der führenden Hersteller vor und verlinken zu jeder Variante auch eine günstigere Alternative der jeweiligen Marke (Preise können daher abweichen).
Titleist ProV1 und ProV1x 2025
Der Titleist ProV1 feiert Jubiläum. Knapp 25 Jahre ist es nun her, dass der erste der legendären Golfbälle vom Band auf den Kurs gerollt ist. 47 Tourspieler wechselten nach dem Invensys Classic in Las Vegas, das PGA-Turnier nach der Vorstellung des Balls, zum Pro V1. Seitdem wurde der Ball ganze sechs Mal öfter auf der Tour benutzt als Modelle der Konkurrenz (laut Titleist).
Nicht ohne Grund fällt die Ballwahl der meisten Profis auf den ProV1. Unzählige Testergebnisse sprechen für sich und die (ab 2025) 90 Jahre bestehende Forschung und Erfahrung der Gummispezialisten, Physikern, Chemikern und Golflehrern der Marke Titleist ist augenscheinlich unaufholbar. Längst sind die meisten Geheimnisse von Phil Young und Fred Bommer (Gründer von Titleist) bekannt und so ist es kein Wunder, dass Konkurrenten wie Callaway, Srixon oder auch TaylorMade ein Modell geschaffen haben, dass dem ProV1 auf die Pelle rückt. Fakt ist jedoch: Der ProV1 ist weiterhin die Nummer eins der Profis und überzeugt mit dem Allround-Paket aus Design, Leistung in Form von Länge, Spin und Schlaggefühl und absoluter Zuverlässigkeit.
Für höheren Ballflug, mehr Spin und ein etwas härteres Schlaggefühl gibt es auch für 2025 eine neue Ausgabe des Titleist ProV1x. Erzielt werden die Unterschiede durch den Aufbau des Golfballs: Während der ProV1 aus drei Lagen inklusive eines festen Kerns besteht, weist der ProV1x ein vierlagiges System samt Doppelkern auf.
Titleist Pro V1 und Pro V1x: Was sind die Unterschiede?
Preis pro Dutzend: 65€
Farben: gelb, weiß
Schichten: ProV1 (3), ProV1x (4)
Varianten: ProV1, ProV1x
Info: www.titleist.de
Callaway Chrome Tour/Chrome Soft/ChromeTourX
Callaway ist hier etwas Besonderes gelungen! Nicht ohne Grund findet sich der Ball im Bag des zweimaligen Major-Siegers des Jahres 2024 Xander Schauffele wieder. Ob Länge, Spin oder Konstanz – in allen Metriken kann die Kugel aus Kalifornien mit den Spitzenbällen von Titleist mithalten.
Einen kleinen, aber feinen Bonus bietet das Design: Der optionale Triple Track-Druck erspart Golfenden das mitunter lästige Markieren des Golfballs. Dank der aufgedruckten Markierungen entfällt das Mitführen von Filzstift und Ballmarker. Der Ball kann ganz einfach an den drei Streifen ausgerichtet werden – ein Schritt, der insbesondere von Laien oft übergangen wird, jedoch für eine erfolgreiche Putting-Routine unverzichtbar sein kann. Für Freunde des schlichteren Designs sind die Bälle auch im komplett weißen oder gelben Design erhältlich.
Auch Callaway bietet verschiedene Varianten des Golfballs an. Der Chrome Soft verspricht maximale Kontrolle rund um die Grüns bei einem weicheren Schlaggefühl, während der Chrome Tour X darauf ausgelegt ist, die letzten Meter aus jedem Drive zu kitzeln.
Preis pro Dutzend: 65€
Farben: gelb, weiß
Schichten: 4
Varianten: Chrome Tour, Chrome Tour X, Chrome Soft (alle Varianten als Triple-Track, Triple-Track 360, TruTrack und ohne Aufdruck erhältlich)
Info: eu.callaway.com
Srixon Z-Star
Brooks Koepka, Keegan Bradley, Shane Lowry und Hideki Matsuyama – das sind wohl die bekanntesten Namen, die der japanischen Marke ihr Vertrauen schenken. Seit den 1930er Jahren beliefert Srixon Dunlop mit Golfbällen. Über die Jahrzehnten hat sich die Marke im Golfgeschäft etabliert und konnte auch 2024 wieder so manchen Sieg auf den Touren feiern.
2025 kam die neunte Generation der bekannten Ball-Linie heraus. Neu ist, dass ausgewählte Bauteile biomassebasierte Materialien enthält, ohne dabei die Leistung zu beeinträchtigen. So besteht die äußerste Schicht aus Urethan, das auf aus Mais extrahierten Biopolyol basiert. Das Material reduziert die Kohlendioxidemissionen während des Herstellungsprozesses im Vergleich zu herkömmlichen Materialien auf Erdölbasis. Der Z-Star – Premium-Modell im Portfolio der Japaner – bietet einen FastLayer-DG-Kern, der im Zentrum weich ist und von innen nach außen immer fester wird. Auch hier verhilft die Technologie zu starken Längen und weichem Gefühl im Treffmoment. Die Variante Srixon Z-Star XV hat die härteste Kompression und verspricht maximale Länge, der nun einen Hauch weichere Z-Star Diamond den höheren Spin.
Preis pro Dutzend: 59€
Farben: gelb, weiß, Divide (halb weiß/halb gelb)
Schichten: 3
Varianten: Z-Star, Z-Star XV, Z-Star Diamond
Info: eu.dunlopsports.com
TaylorMade TP5 und TP5x
Genau wie bei Callaway sind auch die Top-Modelle der Marke TaylorMade seit 2024 in einem Design erhältlich, das bei der Ausrichtung des Balls entscheidend helfen kann. Der etablierte TP5 ist einer der wenigen 5-Schicht-Bälle auf den Touren und wird unter anderem von Masters-Sieger Rory McIlroy, Collin Morikawa und Tommy Fleetwood gespielt.
Bei der Entwicklung der neuen TP5-Serie legte TaylorMade besonderen Wert auf den Klang beim Treffmoment – ein Detail, das spürbar zur Gesamtperformance beiträgt. Im Zentrum steht dabei der neu gestaltete Speed Wrapped Core, der in Kombination mit bewährten Technologien wie dem Speed-Layer-System und dem aerodynamisch optimierten Dimple-Design das 5-Schichten-Modell noch vielseitiger macht. Kein Wunder, dass der Ball bei Top-Spielern wie Nelly Korda und Rory McIlroy längst etabliert ist. Laut Hersteller erzeugt der TP5 etwas mehr Spin im kurzen Spiel, während der etwas härtere TP5x vor allem bei langen Schlägen mit Eisen und Hölzern seine Stärken ausspielt.
TP5 und TP5x – Das sind die Unterschiede
Preis pro Dutzend: 63 Euro
Farben: gelb, weiß
Schichten: 5
Varianten: TP5, TP5x, TP5 Stripe, TP5x Stripe, Tp5 pixTM, TP5x pixTM
Info: de.taylormadegolf.eu
Wilson Staff Model
Wilson Golf stellt seit vielen Jahrzehnten erstklassige Golfbälle her. Seit 1914 produzieren die Amerikaner nicht nur Tennisequipment, sondern sind auch im Golf eine der historischen Größen. Mit dem „Staff-Model“ bietet Wilson ein Modell aus vier Lagen mit einer leistungsfähigen und dünnen Urethanschicht als Überzug. Präzision, Geschwindigkeit und Konsistenz standen bei der Entwicklung im Fokus.
Mit einem leistungstarken Kern mit mittlerer Kompression fühlt sich der Staff Model beim Abschlag großartig an und sorgt für maximale Energieübertragung.
Preis pro Dutzend: 55 Euro
Farben: weiß, gelb
Schichten: 4
Varianten: Model R
Info: www.wilson.com
Bridgestone Tour B
Wenn man an die legendärsten Szenen von Tiger Woods denkt, führt kein Weg am Chip-In auf der 16. Bahn des Masters 2005 vorbei. Die Kamera fängt den Nike-Ball ein, der nur eine Viertelumdrehung vor dem Loch zum Stehen kommt – in Großaufnahme. Der Ball fällt. Eine eindrucksvollere Werbung hätte kein Drehbuchautor erschaffen können. Seit 2016 stellt Nike keine Golfprodukte mehr her (abgesehen von Kleidung), und Tiger musste neue Wege gehen.
Nach ordentlicher Testphase fiel die Entscheidung auf den Bridgestone B330S. Ein Ball, der vor allem dem Kurzspiel von Woods zugeschnitten ist. „Der Golfball reagiert genau so, wie ich ihn spielen möchte.“ sagte Tiger zu seiner Wahl. Bis heute vertrauen auch Jason Day, Matt Kuchar und Fred Couples auf den Reifenhersteller aus Japan.
Die neuesten Modelle der B-Serie kommen mit einer speziellen „Reactiv-Beschichtung“, die für mehr Speed und Spin sorgen soll. „Das Bridgestone-Team ist so beeindruckend. Jedes Jahr werden sie besser und innovativer. Mit dem neuen Reactiv-Coating haben sie etwas Besonderes an der Hand.“ sagt Matt Kuchar über die Ballmarke seines Vertrauens.
Preis pro Dutzend:
Farben: gelb, weiß
Schichten: 3
Varianten: Tour B RXS, Tour B RX, Tour B XS, Tour B X
Info: www.bridgestonegolf.com
Mizuno Pro S/Pro X
Auch Mizuno will mit den neuen Pro Bällen seine Marktanteile im umkämpften Premium-Segment erhöhen. Die Erfolgsformel der 2025 präsentierten Pro-Modelle lautet: Fortschrittliche Aerodynamik, erhöhte Geschwindigkeit und maximale Kontrolle im kurzen Spiel.
Der Mizuno Pro S richtet sich an Golfer, die besonderen Wert auf ein weiches Schlaggefühl legen. Dank einer neu entwickelten Kompressionsstruktur und einer enorm dünnen Urethan-Außenschicht reduziert der Ball den Spin beim Schlag mit dem Driver – ohne dabei Einbußen bei Kontrolle und Präzision rund ums Grün hinzunehmen. Der Mizuno Pro X fühlt sich etwas härter an, hat eine etwas höhere Flugkurve und liefert beim Schlag vom Tee höhere Spin-Werte als sein Schwestermodell.
Preis pro Dutzend: 55€
Farben: weiß
Schichten: 3
Varianten: Pro X
Info: www.mizunogolf.com