Noch genau zwei Wochen bis zum Ryder Cup – und die Tour gastiert im Wentworth Golf Club, wo vor mehr als 100.000 Zuschauern um neun Millionen US-Dollar Preisgeld gespielt wird. Elf der zwölf europäischen Spieler sind im Eliteclub vor den Toren Londons am Start – eine kleine Generalprobe für die Auserwählten von Luke Donald.
Matsuyama übernimmt die Führung
Was für ein Wentworth-Debüt für Hideki Matsuyama: Nur noch selten schlägt die aktuelle Nummer 16 der Welt in Europa ab. Sein letzter Titel auf der European Tour liegt bereits acht Jahre zurück. Mit einer starken Vorstellung an den ersten beiden Tagen eröffnet sich für ihn nun die Chance, das zu ändern – und damit nicht nur in den Gewinnerkreis zurückzukehren, sondern sich auch die doppelte Spielberechtigung für das kommende Jahr zu sichern.
Skandinavier auf Matsuyamas Fersen
Viktor Hovland setzte sich mit einer fehlerfreien Runde (66) vorerst an die Führung in Surrey. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so gut gechippt und geputtet habe. Auf diesem Kurs geht es viel darum, wo man den Tee-Shot platziert – nur den Driver so weit wie möglich zu hauen ist hier nicht genug.“ sagte der Norweger im Anschluss.
Am Abend wurde Hovland nur von seinen Teamkollegen Ludvig Åberg und Justin Rose eingeholt. Matsuyama liegt einen Schlag davor.
Das macht Mut
Nur einer der elf Ryder-Cup-Spieler im Feld der BMW PGA Championship verpasste den Sprung ins Wochenende. Bis zuletzt kämpfte der PGA-Tour-Champion, Tommy Fleetwood, um die Verlängerung seines Wentworth-Auftritts – sehr zur Freude des Londoner Publikums, das sich trotz widriger Wetterbedingungen zahlreich am 18. Grün versammelte.
Sorgen um Højgaard?
Obwohl Rasmus Højgaard die BMW PGA Championship mit drei Birdies beendete, landete der Däne im Leaderboard nur auf Rang 128. Vielleicht ein kleiner Grund zur Sorge mit Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen auf dem Bethpage Black. Doch so ist das nun einmal mit der Form im Golfsport: Der Südafrikaner Thriston Lawrence gewinnt in der Schweiz – und eine Woche später steht er nur auf Platz 138. Wegen solcher Schwankungen sollten sich Europa-Fans nicht gleich verrückt machen. Zwei zweite Plätze und ein 13. Rang von Højgaard in den vergangenen drei Wochen relativieren das Gesamtbild deutlich.
Top-Favorit McIlroy mit Achterbahnfahrt
Es ist das Turnier in seiner neuen Wahlheimat: Seit diesem Jahr steht das Haus der McIlroys direkt im Wentworth Golf Club. Nach drei Bogeys auf den Löchern drei bis fünf kämpfte sich McIlroy zurück, ehe er vor den vollen Tribünen an der 18 erneut zwei Schläge abgeben musste. Damit schwinden seine Titelchancen erheblich – inzwischen liegt er bereits neun Schläge hinter Spitzenreiter Matsuyama.
Alex Norén weiterhin in Form
Ryder-Cup-Co-Kapitän Alex Norén zeigt seinen Schützlingen in Wentworth, wie es geht. Der 43-Jährige liegt trotz zweier Strafschläge bei neun Schlägen unter Par auf dem geteilten sechsten Platz und bringt sich damit in eine starke Ausgangsposition für das Wochenende. Erst vor drei Wochen feierte der Schwede beim Betfred British Masters seinen insgesamt elften Titel auf der DP World Tour.
Titelverteidiger Horschel scheitert knapp
Nach lager Pause aufgrund einer Hüftoperation meldete sich Billy Horschel als Titelverteidiger zurück ins Tourgeschehen. So ganz konnte der Amerikaner jedoch noch nicht zu seinem Spiel finden. Der Eagle-Putt, den er auf der 18. Spielbahn für den Cut gebraucht hat, touchierte das Loch nur.
Deutsche Spieler glanzlos
Sechs deutsche Spieler sind für die BMW PGA Championship nach London gereist. Fünf Deutsche Spieler reisen schon vor dem Wochenende wieder ab. Autsch.
Als Einziger ist Yannik Paul noch im Rennen. Er startete im drittletzten Flight des Tages in seine zweite Runde. Wegen einbrechender Dunkelheit konnten die Spieler selbst entscheiden, ob sie die letzte Bahn noch beenden wollten. Paul verzichtete – das provisorische Flutlicht, das mit der Anzeigetafel errichtet wurde, reichte ihm für den zweiten Schlag nicht aus. Eine weise Entscheidung, denn für das Weiterkommen braucht er ein Birdie. Am Samstagmorgen setzt Paul seine Runde in trockenen Klamotten vom Fairway der 18 fort.