Saisonfinale: Castanea Resort Championship
Der große Traum vom Playing-Profi, den haben viele. Auf der Pro Golf Tour (PGT) – der dritten Stufe im europäischen Profigolf – versuchten dieses Jahr 2.250 Spieler aus 24 Nationen ihr Glück, um sich für die nächste »Stage«, die HotelPlanner Tour (ehemals Challenge Tour) zu qualifizieren. Nach 16 Turnieren, ausgetragen in neun Ländern, fand das große Tour-Finale – die Castanea Resort Championship – zum elften Mal in Folge im Castanea Golf Resort Adendorf bei Lüneburg statt.
Bräunig gewinnt Saisonfinale
Pünktlich zum Saisonende drehte Christian Bräunig richtig auf: Nach einer soliden 70 (-2) am völlig verregneten ersten Spieltag legte er eine sensationelle 66 (-6) am Sonntag nach und behielt auch am Finalmontag die Nerven und notierte eine 67 (-5). Die Bilanz von 13 unter Par (auch dank der zwei Eagles auf den Bahnen 6 und 10) reichte für den ersten Saisonsieg, einen angenehmen Vorsprung von drei Schlägen, den Siegercheck von 7.800 Euro und entsprechende 7.800 Punkten auf der Order of Merit. Ein zukunftsweisendes Ergebnis für den Spieler des GC Mannheim-Viernheim, der zwischenzeitlich so sehr mit seinem Spiel haderte, dass er sogar in Erwägung zog, seine aktive Karriere vorzeitig zu beenden.
Dabei spielte Bräunig die Castanea Resort Championship souverän ins Clubhaus und ließ sich auch von mitunter zornigem Regen nicht beirren: »Auf der 16 habe ich einen entscheidenden Schlag aus 195 Metern über das Wasser bei Regen und Wind gemacht«, erklärte Bräunig rückblickend sein »Course Management« auf dem letzten Par 5 der Runde. »Ich habe all meinen Mut zusammengenommen, den Ball aufs Grün gehauen und einen Zwei-Putt-Birdie gemacht. Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich es mir eigentlich nur noch selbst nehmen kann.« Ergebnisse Castanea Resort Championship.
PGT Order of Merit: Drei Deutsche für HotelPlanner Tour qualifiziert
Die nächsthöhere Liga im europäischen Profigolf ist die HotelPlanner Tour. Für die qualifizieren sich die Top 5 der Order of Merit der Pro Golf Tour. Dank seines Sieges konnte sich Christian Bräunig um zehn Ränge bis auf den dritten Platz nach oben arbeiten und spielt somit 2026 auf der nächsthöheren Tour. Daneben schafften es auch die zwei Deutschen Michael Hirmer und Linus Lang. Gewonnen hat die Order of Merit der Niederländer Lars van der Vight mit über tausend Punkten Vorsprung, gefolgt von Clement Guichard (FRA). Order of Merit Pro Golf Tour 2025.
Qualifying School der Pro Golf Tour
Am 9.&10. Oktober versuchten auf der Golfanlage Holledau und in Golf Fleesensee 178 Teilnehmer, sich eine möglichst gute Spielberechtigung für die Pro Golf Tour 2026 zu erspielen. Die jeweils besten zehn Spieler erhielten eine der begehrten Tour-Karten der Kategorie 5, für die Platzierten der Plätze 11 bis 30 gab es die Kategorie 8 und die Spielkategorie 10 erwarben sich die Spieler der Ränge 31 bis 45.
Q-School in Golf Fleesensee
In Golf Fleesensee legte der 23-jährige Frederik Eisenbeis (Marienburger GC) auf dem Engel & Völkers Course einen Start-Ziel-Sieg hin. Nach einer starken 66er-Auftaktrunde zeigte er am zweiten Spieltag mit zwei Bogeys zum Start zwar Nerven, unterzeichnete dann aber eine 71, die ihm zu alleinigen Sieg (-7) ausreichte. Den Platz kannte er bereits aus Jugendländerpokal-Zeiten ganz gut. »Die Pro Golf Tour ist ein gutes Sprungbrett für junge Golfer, um sich hochzuarbeiten«, sagt Eisenbeis und freut sich auf die bevorstehende Saison. Ergebnisse Q-School in Fleesensee.
Q-School in der GA Holledau
Auch auf der Golfanlage Holledau gab es einen Start-Ziel-Sieg: Der Franzose Guillaume Chevalier (-6) war als Führender in die Finalrunde gegangen und gewann mit einem Schlag Vorsprung vor Melvin Muller (NED) und dem Österreicher Moritz Russling (beide -5). Während in Golf Fleesensee sieben deutsche Spieler unter den Top 10 landeten, gelang es in GA Holledau nur einem Deutschen und einem Österreicher, die zukünftig auf der Pro Golf Tour aufteen werden. Ergebnisse Q-School Holledau.
Pro Golf Tour 2026 mit German Swing
Dieses Jahr gastierte die Pro Golf Tour nur insgesamt viermal in Deutschland – einschließlich des feierlichen Tour-Finals in Adendorf und der beiden Q-School-Events. Neben dem Event im Öschberghof soll kommende Saison die Präsenz in Deutschland verstärkt werden: Der »German Swing« feiert kommendes Jahr mit gleich drei neuen, aufeinanderfolgenden Events, die im Juni stattfinden werden, Premiere. Ermöglicht werden die Premieren durch den VcG, die Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e.V. »Wir freuen uns sehr, mit unserem Engagement auf der Pro Golf Tour einen weiteren wichtigen Beitrag zur Förderung des Nachwuchsprofigolfsports in Deutschland leisten zu können«, sagt Marco Paeke, VcG-Geschäftsführer. Das Preisgeld wird bei jeweils 40.000 Euro liegen, die Gespräche mit den interessierten Clubs dauern noch an und werden spätestens mit Veröffentlichung des Turnierkalenders der Pro Golf Tour bekanntgegeben.