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Klage gewonnen: 50 Millionen Dollar für Jack Nicklaus

Jack Nicklaus gegen Nicklaus Companies: In der Verleumdungsklage gegen sein ehemaliges Unternehmen ist nun ein Urteil gefallen. Die mittlerweile dem Milliardär Howard Milstein gehörende Firma muss dem „Golden Bear“ 50 Millionen US-Dollar zahlen.

SID
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Nicklaus
Sechsfacher Masters-Champion Jack Nicklaus bei einer Pressekonferenz zum Masters 2016

50 Millionen US-Dollar erhält der 18-fache Major-Champion Jack Nicklaus aus seiner Klage gegen sein ehemaliges Unternehmen. Das entschied eine Jury in Florida am Montag dieser Woche.

Die Palm Beach Post berichtete, dass die Jury zu dem Schluss kam, die Nicklaus Companies hätten aktiv an der Veröffentlichung falscher Behauptungen mitgewirkt, die den Ruf der Golfikone beschädigten und ihn „der Lächerlichkeit, dem Hass, dem Misstrauen oder der Verachtung“ aussetzten.

Schon vor einigen Monaten gab es ein gerichtliches Verfahren in Manhattan, bei dem es darum ging das Nicklaus seinen eigenen Namen nicht für Golfplatz-Designs und andere geschäftliche Zwecke verwenden dürfe. Die Bemühungen der Nicklaus Companies wurden zurückgewiesen und Nicklaus reichte die Gegenklage ein.

In seiner Klage behaupteten die Anwälte um den Golden Bear, die Beklagten hätten fälschlicherweise angedeutet, er habe ein Angebot über 750 Millionen Dollar erwogen, um das öffentliche Gesicht von LIV zu werden. Diese Erfindungen sollen dann gezielt an Medienorganisationen weitergegeben worden sein.

Die Anwälte legten Beweise vor, dass ein leitender Angestellter der Nicklaus Companies 2021 ein Treffen zwischen Nicklaus und Vertretern von Golf Saudi arrangiert hatte, um über den Entwurf eines Golfplatzes in Saudi-Arabien zu sprechen. Während dieses Treffens erfuhr Nicklaus, dass Golf Saudi ihn für eine Führungsrolle bei LIV Golf gewinnen wollte.
„Nicklaus zufolge hatte er keinerlei Interesse an dem Angebot und lehnte ab, weil er die PGA Tour als integralen Bestandteil seines Vermächtnisses betrachtete. Da die PGA eine Konkurrenzliga ablehnte, wollte er sich nicht beteiligen“, heißt es in den Gerichtsunterlagen.

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Jack Nicklaus 2008

Klageursprung 2007

Der Streit von Jack und seiner Ex-Firma geht zurück auf das Jahr 2007. Damals zahlten die Nicklaus Companies 145 Millionen Dollar für die exklusiven Rechte an seinen Golfplatzdesigns sowie sämtliche Marketing-, Werbe- und Markenrechten. Nicklaus trat 2017 aus dem Unternehmen aus. Dadurch wurde eine fünfjährige Wettbewerbssperre in Kraft gesetzt, die ihm untersagte, eigenständig Golfplätze zu entwerfen. Im Mai 2022 trat er auch aus dem Verwaltungsrat des Unternehmens zurück.

Kurz darauf reichten die Nicklaus Companies Klage gegen Nicklaus und sein Unternehmen GBI Investors ein. Unerlaubte Geschäftseinmischung, Vertragsbruch und Verletzung der Treuepflicht waren die aufgeführten Beschuldigungen. In der Klageschrift hieß es, Nicklaus habe systematisch Geschäftschancen vom Unternehmen abgezogen, um sich selbst zu bereichern.

Im Juli 2024 entschied ein Schiedsgericht in Florida schließlich, dass Jack nicht länger an das Wettbewerbsverbot gebunden sei. Seither hat er volle Freiheit, eigenständig Golfplätze zu entwerfen.

Das Vermögen von Jack Nicklaus wird auf insgesamt 400 Millionen US-Dollar geschätzt. Rund 9,1 Millionen US-Dollar davon stammen aus Preisgeldern.

Legendär: Jack Nicklaus bei seinem Masters-Sieg 1986
Legendär: Jack Nicklaus bei seinem Masters-Sieg 1986