Können Sie sich noch an die Mode der extrem schweren Putter erinnern, die vor etwa fünfzehn Jahren begann und dann, wie es Moden eben an sich haben, auch schnell wieder verschwand?
Klar, dass Relikte dieses Trends noch bei mir in der Garage stehen. Zum Glück.
Wie jede Saison sage ich mir, dass ich doch in diesem Jahr endlich mal die ästhetisch anspruchsvollen Scotty-Cameron-Modelle oder ähnliche Blade-Schönheiten hervorholen müsse. Aber nach einer deprimierenden Stunde auf dem Putting-Grün greife ich dann doch wieder zu Mallet-Modellen zurück. Denn mit meinen Yips-Griffeln entwickeln diese federleichten Blades gerade bei kurzen Putts ein schwer erträgliches Eigenleben.
Aber auch mit meinen recht verlässlichen Mallets ging in diesem Jahr der Saisonauftakt schief.
Was nun?
Also zurück in die Garage. Ich wühlte in den hintersten, staubigsten Ecken herum und fand den »Easy Putter«, ein wahres Monstrum und selbst unter den schweren Puttern dieser Welt ein absolutes Superschwergewicht. (Und auch noch Made in Germany – ich hatte ihn vor sieben oder acht Jahren schon einmal auf dieser Seite vorgestellt.)
Ich hatte wenig Hoffnung, aber siehe da: Bei kurzen Putts war er unmöglich aus der Spur zu bekommen, selbst die gefürchteten Anderthalb-Meter-Putts, die den Unterschied zwischen einer guten und einer mäßigen Runde machen können, fielen überdurchschnittlich oft.
Gutes Gefühl – auch bei langen Putts
»Ja, aber bei langen Putts fehlt dir dann das Gefühl«, sagten damals viele, die den schweren Puttern skeptisch gegenüberstanden. Ich habe das Gegenteil festgestellt: Weil er so schwer ist, kann man ihn ganz locker greifen und bekommt dafür viel Gefühl für die Distanz; er darf einem nur nicht auf den Fuß fallen.
Falls Sie noch irgendwo einen besonders schweren Putter stehen haben – geben Sie ihm eine Chance. Der »Easy Putter« wird leider nicht mehr produziert, aber vielleicht haben Sie auf den entsprechenden Seiten (Golfbidder, Ebay) Glück.
Klar, meine Putt-Vorlieben kommen und gehen wie die Mode. Aber ich hantiere schon zwei Wochen mit dem Ungetüm. Dieses Mal könnte aus dem Vorsaison-Flirt was Ernstes werden.
Und wenn der »Easy Putter« auch nicht mehr klappt, muss ich 2026 wohl mit einem Ziegelstein an einem Stahlrohr putten.