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Gary Player

  • Land Südafrika
  • Geboren 01.11.1935
  • Körpergröße 1,91 cm
  • Gewicht 95 Kg
  • Profi seit 1953
  • Webseite https://garyplayer.com/

Das Leben von Gary Player ist geprägt von dem eisernen Willen, der Beste zu sein und stets Erfolg zu haben. Bereits in jungen Jahren wuchs er als zäher Bursche in Johannesburg heran. Er verlor seine Mutter Muriel an Krebs, als er gerade einmal acht Jahre alt war, wuchs anschließend bei seinem Vater Harry auf. Gary war schon als Junge ein begeisterter Allround-Sportler: Fußball, Cricket, Rugby und Schwimmen gehörten zu seinem Alltag.
Vater Harry, Grubenleiter in den Goldminen von Johannesburg, war ein leidenschaftlicher Golfer und spielte so oft es seine Zeit zuließ. Eines Tages überredete er seinen damals knapp 15-jährigen Sohn, ihn zu begleiten. Gleich in seiner ersten Runde spielte Gary die ersten drei Löcher Par – und war sofort vom Golfvirus infiziert. Sein Bruder Ian schnitzte ihm den ersten Golfschläger aus einem Stück Holz.

„Ich wollte der
beste Golfer der Welt werden“

Gary Player setzte alles daran, auch in diesem für ihn neuen Umfeld ganz schell nach oben zu kommen. „Ich wollte der beste Golfer der Welt werden, aber ich war klein, und ich wusste, dass ich gesünder essen, härter trainieren und schneller laufen musste als meine Kontrahenten, wenn ich gewinnen wollte“, erinnert sich der 1,68 Meter große Player. „Ernährung, Gesundheit und Fitness haben in meinem Leben eine große Rolle gespielt. Ich habe schon sehr früh darauf geachtet, was ich esse.“ Strikt hält sich der Sportler an seinen auf Pflanzen basierenden Diätplan. „Ich habe härter trainiert als irgendjemand zuvor in meinem Alter. Nicht nur im Golf, sondern auch, um meinen Körper zu stählen und geistige Höchstleistung erbringen zu können“, sagt der Südafrikaner. Bis heute führt der Südafrikaner ein asketisches Leben und gilt als Vorreiter des athletischen Golfsports.  Der Pro, der den damals jungen Gary unter seine Fittiche nahm, war Jock Verwey. Mit dessen Kindern Bob und Vivienne spielte Gary regelmäßig Golf und bekam kostenfreie Trainerstunden. Im Alter von fast 18 Jahren und nur drei Jahre, nachdem er seinen ersten Schläger in der Hand hielt, entschied sich Gary, Pro zu werden – sehr zum Unwillen seines Vaters, der ihn lieber als Student an der Universität gesehen hätte. „Mein Vater war es, der mir einschärfte, dass ich eine Marke kreieren müsse, um erfolgreich zu sein“, sagt Player. „Deshalb habe ich mir den ‚Black Knight‘, den ,schwarzen Ritter‘, ausgedacht, und ab damals nur noch schwarze Golfkleidung getragen.“ Wenn er tatsächlich mal eine andere Farbe wählt, dann ist es ein komplett weißes Outfit. Gleich im zweiten Jahr als Profigolfer gewann Player sein erstes Turnier auf der PGA Tour, die Kentucky Derby Open. Damals bekam er  2.700 Dollar Preisgeld. Noch im selben Jahr heiratete Player seine ehemalige Golfpartnerin Vivienne Verwey. Sie haben sechs gemeinsame Kinder.

Spaß am Sport: Mit Ehefrau Vivienne saß Gary Player im vergangenen Jahr beim Endspiel der Tennis-Damen in Wimbledon auf der Tribüne.

Im folgenden Jahr, 1959, gewann Gary Player mit der Open Championship sein erstes Major. Schon vorher hatte Gary den australischen Pro Norman Guy Von Nida kennengelernt, der das immense Talent des Südafrikaners sofort erkannte. Er prägte den jungen Golfer und lehrte ihn die Kunst des Bunkerspiels. Seitdem galt Gary Player als einer der besten Sandspieler der Welt. Von Nida war es auch, der Gary Player auf die Idee brachte, Pferde zu züchten: „Er sagte zu mir: Du kannst mehr Geld mit der Pferdezucht verdienen als auf dem Golfplatz.“ Auf der 1.430 Hektar großen Farm in der Karoo (ein Landstrich auf halber Strecke zwischen Johannesburg und Kapstadt), die er 1975 erwarb, baute sich Player einen 9-Löcher-Kurs und züchtete mit Leidenschaft Rennpferde. Doch er wäre nicht Gary Player, wenn ihm sein unermesslicher Ehrgeiz nicht auch hier Erfolg gebracht hätte. Mehr als 2.000 Siegerpferde entstammen seiner Zucht. „Ich weiß nicht, was spannender ist“, fragte er sich einmal vor Jahren, „das Golfspiel oder das Züchten von Pferden?“

Über 25 Millionen Kilometer ist der Ausnahmegolfer in seinem Leben um die Welt geflogen, so viel wie kein anderer Athlet, egal aus welcher Sportart, zuvor. Über 160 Turniere gewann er, darunter neun Major. Von 1955 bis 1982 holte er in jedem Jahr mindestens einen internationalen Sieg. Der Südafrikaner ist der einzige Golfer des 20. Jahrhunderts, der die Open in drei verschiedenen Dekaden für sich entscheiden konnte. In Muirfield 1959 holte er seinen ersten Open Titel – mit gerade einmal 23 Jahren. Zehn Jahre später gewann er die Open zum zweiten Mal in Carnoustie. Der dritte Open-Titel kam im Alter von 38 Jahren 1974 in Royal Lytham & St. Annes hinzu. 1998 brach Player den Rekord von Sam Snead, als er beim US Masters als bislang ältester Spieler – mit 62 Jahren – den Cut schaffte. 2009, mit 73, trat Player ein letztes Mal im offiziellen Feld des Masters an – es war seine 52. Teilnahme. Seitdem gehört er mit Jack Nicklaus zu den Ehrenstartern des Majorturniers in Augusta. Seit 1985 spielte Gary Player als Senior auf der Champions Tour, gewann im selben Jahr sein erstes Turnier, hielt sich bis 1990 unter den Top 10 der Geldrangliste und holte in den USA insgesamt sechs Senior-Majors. Mit den drei Senior Open-Titeln aus Großbritannien kommt Player auf insgesamt neun Majors bei den über 50-Jährigen. Das war lange der Rekord, den ihm Bernhard Langer erst 2018 entriss (er hat jetzt zehn).

1974 gewinnt Gary Player die Open im Royal Lytham & St. Annes Golfclub.

Gary Player ist dem Golfsport immer noch intensiv verbunden. Über 30 Bücher hat er als Autor und Co-Autor geschrieben. Mit Wohltätigkeits-Turnieren, unter anderem für die deutsche Privatbank Berenberg, sammelt(e) Player Millionen für karitative Zwecke. Als Chef von Gary Player Design baute er rund 400 Golfplätze in 38 Ländern und auf fünf Kontinenten.

Im höheren Alter tritt Player nun etwas kürzer. Deshalb verkaufte er 2016 schweren Herzens seine Farm. „Der Ort ist ein Paradies“, betont er, „und ich möchte mich nicht zur Ruhe setzen, bevor ich 90 bin! Ein bißchen Vorbereitung darauf kann aber nicht schaden.“