Norén und Saddier mit Kopf an Kopf Rennen
Was für ein spannendes Finale in London! Ryder-Cup-Co-Captain Alexander Norén und Adrien Saddier gaben es sich in der Finalrunde so richtig. Beide gingen bei strömendem Regen und 19 Schlägen unter Par auf die letzte Bahn im Wentworth Golf Club. Ein Playoff-Loch reichte dem erfahrenen Schweden, um gegen Saddier das Oberwasser zu behalten. Wentworth liegt Norén hervorragend: Schon 2017 konnte er das Turnier gewinnen, wobei er auch den Platzrekord von 62 Schlägen spielte. Es ist der zweite Saisonsieg des 43-Jährigen. 1,53 Millionen US-Dollar gehen damit auf sein Konto.
Auf die Frage, ob er für den Fall der Fälle, dass sich einer der Ryder-Cup-Spieler verletzt oder krank wird, seine Schläger mit nach New York nimmt, antwortete der Schwede, dass er nicht glaube, sich das über die gesamte Saison hinweg verdient zu haben. Mit zwei Siegen in den letzten drei Wochen hätte die Form auf alle Fälle gestimmt.
„Vielleicht trinke ich auf dem Flug ein bisschen Rotwein oder Bier. Schlafen werde ich auch. Es wird auf jeden Fall ein guter Flug“, sagte der Sieger auf der Pressekonferenz über den Abendflug nach New York.
Bitter: Adrien Saddier führte sowohl in Irland in der vergangenen Woche als auch in London nach 54 gespielten Löchern das Tableau an. Als Trostpreis gibt es für den Franzosen 990.000 US-Dollar und eine so gut wie sichere Tourkarte für die PGA Tour.
Rahm und McIlroy mit exzellenter Abschlussrunde
Die Zugpferde des europäischen Teams präsentierten sich am Finaltag der BMW PGA Championship in absoluter Topform. Jon Rahm spielte eine 66 (-6) und schaffte damit erneut den Sprung in die Top 10. In 15 seiner 19 Turnierstarts 2025 landete der Baske damit unter den besten Zehn. Auf einen Sieg wartet er in dieser Saison allerdings überraschenderweise noch.
„Ich denke, wir spielen alle gut genug, und wir sind ein starkes Team, das bereit ist für das, was uns in Bethpage erwartet – und hoffentlich kehren wir mit einem Sieg nach Hause zurück.“
Für Rory McIlroy reichte es sogar zu einer 65. In seiner neuen Wahlheimat hatte er zwar bereits in den ersten Runden eine Top-Platzierung verspielt, doch die starke Schlussrunde vor Bethpage dürfte für den Nordiren noch einmal ein kleiner Stimmungsaufheller gewesen sein. Am Sonntagabend geht es mit der gesamten Mannschaft nach New York, wo am Montag und Dienstag jeweils neun Löcher auf dem Bethpage Black geplant sind.
„Ich denke, wir kommen jetzt definitiv in Ryder-Cup-Stimmung. Am Dienstagabend hatten wir ein richtig gutes Teamdinner mit den Caddies, und auch die Ehefrauen und Partnerinnen waren dabei. Heute Abend machen wir uns dann auf den Weg nach New York zur Trainingsreise.“
Drei Ryder-Cup-Spieler in den Top 5
Mit einem durchaus beachtlichen Gesamtergebnis macht sich das Team von Luke Donald auf den Weg nach New York. Drei der elf Ryder-Cup-Spieler landeten westlich von London in den Top 5: Matt Fitzpatrick, Tyrrell Hatton und Viktor Hovland.
Auch Tonmmy Fleetwood konnte am Sonntag mit einer 67 nochmal Boden gutmachen. 21 Plätze sprang der Tour-Champion am Sonntag auf dem Leaderboard nach oben.
Si Woo Kim mit Turnier-Bestleistung
Für den Platzrekord hat es 2025 zwar nicht gereicht, eine beeindruckende 64 gab es jedoch dreimal zu sehen. Neben Tyrrell Hatton und Hideki Matsuyama schaffte das am letzten Tag der Südkoreaner Si Woo Kim. 26 Positionen. macht der PGA-Pro damit auf das Feld gut.
Paul auf Rang 54
Nach einem geteilten 18. Platz im Vorjahr sprang diesmal ein geteilter 54. Rang für Yannik Paul heraus. Als einziger Deutscher spielte er das Wochenende und verdiente sich damit knapp 30.000 US-Dollar. „Ich bin zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber es wird immer besser. Ich hatte diese Woche mein ganzes Team dabei, und wir hatten ein paar schöne Tage und gute Gespräche“, sagte Paul im Interview nach dem überstandenen Cut. Der Frankfurter hatte in dieser Saison bislang mit Rückenproblemen zu kämpfen.
Siems Disqualifikation
Schon am Donnerstagabend war das Turnier für Marcel Siem vorbei. Beim Stand von +6 spielte er auf der 18 versehentlich den falschen Ball zu Ende und bemerkte erst im Scoring-Bereich beim Unterschreiben der Scorekarte, dass etwas nicht stimmte. Daraufhin beendete der Referee seine BMW PGA Championship 2025.
Nachdem er seinen ersten Drive auf der 18. Spielbahn ins Aus befördert hatte, schlug er einen provisorischen Ball. Als ein Zuschauer den ursprünglichen Ball im Aus fand, hob er diesen auf und spielte seinen zweiten Ball zu Ende, obwohl er in diesem Fall einen weiteren Ball vom Tee hätte abschlagen müssen.
„Ich war gerade dabei, meine Karte zu unterschreiben, und habe plötzlich gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt. ‚Leute, ich glaube nicht, dass ich eine 6 gespielt habe, lasst uns einen Referee rufen‘“, sagte Siem. „Ich meinte: Junge, ich glaube, ich habe hier einen Fehler gemacht, oder? Ich hätte doch zurück zum 18. Tee gehen und meinen dritten Schlag spielen müssen, oder? Weil es ein Wasserhindernis war – und wenn ich den Ball für unspielbar erkläre, muss ich zurück, und ich darf nicht meinen provisorischen Ball weiterspielen“, erinnerte sich Siem.
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