Tipps & Tricks

Warum ständiges „Ball-Anschauen“ keine gute Idee ist

Golftrainer Christian Neumaier warnt vor dem klassischen Tipp „Ball anschauen“. Warum zu viel Fokus auf den Ball zu schlechter Haltung, weniger Beweglichkeit und getoppten Schlägen führt – und wie es besser geht.

Ball anschauen? Kopf unten lassen? Christian Neumaier erklärt die Probleme dieser gut gemeinten Tipps
Ball anschauen? Kopf unten lassen? Christian Neumaier erklärt die Probleme dieser gut gemeinten Tipps

Viele Amateurgolfer kennen das Problem: Ein getoppter Schlag, und der erste Tipp lautet fast immer: „Du musst mehr auf den Ball schauen!“ Was gut gemeint ist, kann auf Dauer zu mehr Fehlern führen – denn wer sich zu stark auf den Ball fixiert, verliert schnell die richtige Körperhaltung.

Der Denkfehler beim „Ball anschauen“: Natürlich soll der Blick beim Schwung auf den Ball gerichtet bleiben. Doch viele Spieler übertreiben es – und „schrumpfen“ förmlich in ihrer Haltung. Der Kopf sinkt zu stark ab, die Augen starren auf den Ball, der Oberkörper fällt nach vorne, und mit jeder Wiederholung wird die Position unbeweglicher.

Das Ergebnis:

  • Der Bewegungsfreiraum geht verloren
  • Die Arme können nicht mehr frei ausholen
  • Der Treffmoment wird ungenau
  • Der Ball wird getoppt – und der Teufelskreis beginnt von vorn

Die Lösung: Aufrecht bleiben – mit entspanntem Blick

PGA-Pro Christian Neumaier empfiehlt, sich bewusst aufrecht zu halten. Denn: Wer oben bleibt, behält die Beweglichkeit im Rumpf und gibt den Armen mehr Raum. Die Augen können den Ball problemlos erfassen – auch ohne starren Blick oder starre Haltung.

Der entscheidende Tipp lautet: „Zielen Sie mit den Augen nach unten, aber bleiben Sie oben! So kann sich der Körper natürlich bewegen. Die Arme haben Platz für eine freie Schwungbahn, der Schläger kommt automatisch besser an den Ball – und die Treffqualität steigt.

Übungstipp für die Praxis

Stellen Sie sich aufrecht über den Ball. Achten Sie darauf, dass Sie nicht mit dem Kopf „in den Ball hineinfallen“. Spüren Sie, wie viel mehr Bewegungsfreiheit Sie im Oberkörper und in den Armen haben. Machen Sie ein paar Probeschwünge – locker, mit weiten Armbewegungen. Und beobachten Sie, wie viel leichter Sie den Ball in die Luft bekommen – ganz ohne krampfhaften Blick.

Fazit
Wer aufrecht bleibt, dem Körper Raum gibt und den Ball nicht „anstarrt“, verbessert seine Dynamik – und trifft deutlich besser.

Mehr Tipps von Christian Neumaier? In seinem Videoportal Golf Lernen stehen für Mitglieder mehr als 350 Videos zur Verfügung, darunter der Videokurs „Das Bewegungssystem des Menschen im Golfsport“.