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Für Langer kann es nur einen geben: Tiger Woods

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Für Bernhard Langer kann es am Sonntag nur einen Sieger geben. „Mein Favorit ist Tiger Woods. Er ist ausgeruht und sicherlich hungrig auf den nächsten Sieg. Ich erwarte Tiger gesund und fit und wahrscheinlich besser denn je“, sagte der zweimalige Gewinner aus Anhausen vor der 73. Auflage des US Masters in der „Kathedrale des Golf“ in Augusta/Georgia.

An einen eigenen dritten Triumph nach 1985 und 1993 verschwendet Bernhard Langer keinen ernsthaften Gedanken mehr, „dafür ist der Platz inzwischen zu lang. Meine reellen Chancen sind gering.“ Dafür drückt der 51-Jährige, der den Golfsport in Deutschland mit seinen Erfolgen beim ersten Major-Turnier des Jahres salonfähig gemacht hat, seinem potenziellen Nachfolger Martin Kaymer aus Mettmann die Daumen. „Ich traue Martin viel zu“, sagt Langer über den Newcomer, der bei seinem Augusta-Debüt 2008 nur um einen Schlag am Cut gescheitert war. Langer schlägt dagegen an der berühmten Magnolia Lane bereits zum 27. Mal seit 1981 auf.

Langer traut Kaymer in den nächsten fünf Jahren Sieg zu

In der Weltrangliste hat sich der 24-Jährige Rheinländer Kaymer konstant unter die Top 30 gespielt, belegt derzeit den 20. Platz. „Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Sieg für ihn in den nächsten fünf Jahren möglich ist. Das wäre großartig – auch für unseren Sport in Deutschland“, erklärt Langer, wohl wissend, dass Golf hierzulande nur über große Erfolge der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden kann.

Kaymer wird zunächst einmal seinen Respekt vor dem Par-72-Kurs ablegen müssen. Im Vorjahr hatte der einstige Hobby-Kicker noch gestöhnt: „Das ist der allerschwerste Platz, den ich je gesehen habe. Die Grüns sind unglaublich.“ Kaymer geht am Donnerstag gemeinsam mit dem zweimaligen Champion Jose Maria Olazabal aus Spanien (1994 und 1999) auf die Runde, während sich Langer nicht zuletzt wegen seines Spielpartners Greg Norman (Australien) eines erhöhten Zuschauerzuspruches sicher sein dürfte.

Woods meldete sich nach Knie-OP mit 66. Turniersieg zurück

Für Tiger Woods ist das Alltag. Wo der Weltranglistenerste auch auftaucht, die Massen folgen ihm wie einem Messias. Für den Golfsport hat er diese Rolle längst eingenommen. Als der Kalifornier nach seinem US-Open-Triumph 2008 am linken Knie operiert worden war und mehr als acht Monate pausieren musste, sank das Interesse am Golf vor allen Dingen bei TV-Übertragungen von Turnieren der US-Tour drastisch ab.

Ende Februar war Woods wieder in den Turnierzirkus zurückgekehrt, Ende März feierte er in Orlando seinen 66. Erfolg auf der US-Tour und sandte damit rechtzeitig vor dem US Masters das Signal an die Konkurrenz aus: Der Tiger ist zurück. Viermal hat Woods in Augusta gewonnen, zuletzt allerdings 2005. Nun scheint die Zeit reif für Sieg Nummer fünf. Es wäre sein 15. Major-Triumph insgesamt.

„Wenn ich mir die drei Turniere seit meiner Rückkehr anschaue, bin ich bei jedem besser geworden. Und das war genau das, was ich vor Augusta auch wollte“, sagte der 33-Jährige, „ich habe vorher nur auf der Driving Range trainiert und viel zuhause geputtet.“ Die Sicherheit in den Schlägen braucht Woods ebenso wie die Konkurrenz, um auf dem schweren Platz zu bestehen. Mit 6807 Metern ist Augusta der zweitlängste Major-Platz aller Zeiten. Titelverteidiger ist der der 29 Jahre alte Südafrikaner Trevor Immelman, insgesamt sind 96 Spieler am Start.