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Norman raus? Eigene Teams für Rory und Tiger?

Wie wird die Golfwelt nach der Fusion der PGA Tour mit dem saudischen Staatsfonds aussehen? Die vom Unterausschuss in Washington zusammengetragenen Informationen geben einen Einblick.

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Ron Price und Jimmy Dunne von der PGA Tour bei der Vereidigung
Ron Price und Jimmy Dunne von der PGA Tour bei der Vereidigung

Nun wird es spannend: Am 11. Juli begann die Anhörung über die anstehende Partnerschaft zwischen dem saudischen Staatsfonds PIF sowie der PGA und DP World Tour. Ron Price, COO der PGA Tour, und Vorstandsmitglied Jimmy Dunne wurden bei einer Anhörung eines Unterausschusses des Senats in Washington D.C. vereidigt, um über den geplanten Deal zu berichten.

In diesem Zusammenhang kamen einige interessante Details der Vereinbarung zwischen der PGA Tour und dem PIF ans Tageslicht. Das zeigen die vom Unterausschuss in einem einsehbaren Dokument zusammengetragenen Informationen.

So könnten die Tage von Greg Norman als Verantwortlicher von LIV Golf gezählt sein. Dies habe die PGA Tour als Bedingung gefordert, um dem Merger zuzustimmen. Ob alle Seiten dieser Forderung zugestimmt haben, ist allerdings nicht klar. Auch von einer möglichen zukünftigen Beraterrolle Normans ist die Rede. 

LIV-Teams für Rory und Tiger?

Bei einem Treffen in London im April 2023 hielten Vertreter von LIV Golf vor den PGA-Tour-Vorstandsmitgliedern Dunne und Ed Herlihy eine Präsentation mit dem Titel „Das Beste aus beiden Welten“. Darin schlugen die Verantwortlichen unter anderem vor, dass Tiger Woods und Rory McIlroy LIV-Teams besitzen und an mindestens zehn LIV-Events teilnehmen sollen. Auch ist die Rede von einem Treffen McIlroys mit PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan in Dubai im vergangenen November. 

Weiter ging es in der Präsentation um eine „World Golf Series“, ein zukünftiger Teamwettbewerb, bei dem die Elite der PGA Tour, LIV Golf und der LPGA Tour dabei sein und dessen Finale in Saudi-Arabien stattfinden soll. Zudem sollen in Zukunft zwei der sogenannten “Elevated Events” entweder von PIF oder der saudischen Ölgesellschaft Aramco gesponsert werden.

Es geht um Sportswashing

Price sprach während der Anhörung davon, dass der saudische Staatsfonds bereit sei, mehr als eine Milliarde Dollar in die neu gegründete Organisation „NewCo“ zu investieren. Die PGA Tour um Jay Monahan, der umstrittene Commissioner, soll das neue Unternehmen führen. Die LIV Golf League solle weiter bestehen – allerdings sei geplant, dass die Team-Events ausschließlich im Herbst ausgetragen werden.

„Bei der heutigen Anhörung geht es um viel mehr als nur um das Golfspiel.“

Richard Blumenthal, Vorsitzende des Unterausschusses

Der angekündigte Zusammenschluss und dessen Eckpunkte werden vom US-Senat und der Kartellabteilung des US-Justizministeriums genau unter die Lupe genommen. „Bei der heutigen Anhörung geht es um viel mehr als nur um das Golfspiel”, erklärte der Richard Blumenthal, Vorsitzender des Unterausschusses. “Es geht darum, wie ein brutales, repressives Regime Einfluss auf eine geschätzte amerikanische Institution kaufen – sie sogar übernehmen – kann, nur um sein öffentliches Image zu säubern. „Ein Regime, das Journalisten ermordet, Dissidenten inhaftiert und gefoltert, den Krieg im Jemen gefördert und andere terroristische Aktivitäten, einschließlich 9/11, unterstützt hat. Das nennt man Sportswashing.“

Weder Norman, Monahan noch Al-Rumayyan waren bei der Anhörung anwesend.