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PGA Tour: „Designated Events“ als geschlossene Gesellschaft?

Die PGA Tour verkündet einige Neuerungen für die kommende Saison. Unter anderem soll es bei den lukrativen Designated Events ein deutlich kleineres Feld und keinen mehr Cut geben. Die Reaktionen sind gemischt.

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PGA Commissioner Jay Monahan und Rory McIlroy
PGA Commissioner Jay Monahan und Rory McIlroy

Es bewegt sich was in Ponte Vedra Beach. Der Turnierkalender der PGA Tour wird sich im kommenden Jahr verändern. Seit längerem ist bekannt, dass sich die Saison ab 2024 wieder über das Kalenderjahr ziehen wird. Nun gab die Tour um Commissioner Jay Monahan in einer Presseerklärung weitere Veränderungen bekannt. Das Stichwort: “Designated Events”.

In der kommenden Saison wird es acht statt bisher neun dieser “Designated Events” geben, die aktuell ein Preisgeld von jeweils 20 Millionen Dollar an die Teilnerhmer ausschütten. Das WGC-Match Play fällt weg. Neu ist: Die Felder werden aus nur noch 70-78 Spielern bestehen, die um hohe Preisgelder und FedExCup-Punkte spielen. Einen Cut wird es nicht mehr geben. Diese acht speziellen Turniere werden zusätzlich zu den Majors, der Players und den drei FedExCup Playoffs (alle weiterhin mit Cut und alter Größe des Teilnehmerfeldes) stattfinden. 

Wer darf mitspielen?

Turniere ohne Cut sind nichts Neues auf der PGA Tour. Ein ähnliches Konzept hatten zuletzt die Turniere der WGC-Serie, die in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt aus dem Kalender verschwanden. Auch die Playoff-Turniere, der KJ Cup oder die Zozo Championship garantieren den Teilnehmern Preisgeld und vier Runden.

Wer bei den Designated Events dabei sein darf? Der Mitteilung zufolge zufolge werden die Felder aus den Top 50 des FedExCup der vergangenen Saison, den zehn besten Spieler der aktuellen FedExCup-Rangliste (die nicht bereits qualifiziert sind) und fünf weiteren Spieler, die sich über Top-Leistungen bei den regulären Turniere in die elitären Felder spielen können, bestehen. Ebenfalls dabei: die Top 30 der Weltrangliste und ein Kontingent an Einladungen für die Sponsoren. Eine Teilnahmepflicht für die Top-Spieler an den “Designated Events” wie in diesem Jahr wird es nicht mehr geben. 

„Diese kleineren Felder werden unseren Fans nicht nur zu wichtigen Zeitpunkten während der Saison erstklassige Turniere bieten, sondern auch die Qualität der Full-Field-Events erhöhen“, so Monahan. „Alles in einem bietet dieser Ansatz einen Turnierplan, der für Fans, Spieler und Sponsoren gleichermaßen kohärent, überzeugend, konsequent und klar ist.“

Jeder soll eine faire Chance bekommen, und ich denke, das ist mit dieser Struktur gelungen

Rory McIlroy

„Designated Events“ der PGA Tour: Reaktionen gemischt

„Jeder soll eine faire Chance bekommen, und ich denke, das ist mit dieser Struktur gelungen“, erklärte Rory McIlroy im Vorfeld des Arnold Palmer Invitational. „Es gibt Möglichkeiten, sich ins Feld zu spielen. Es geht darum, die besten Spieler gegen die formstärksten Spieler antreten zu lassen. Ich denke, das ergibt ein wirklich überzeugendes Produkt. Wenn man zwei oder drei Wochen lang gut spielt, ist man in einem Designated Event. Wenn du dann weiter gut spielst, bleibst du dabei.“

Einige Kritiker sehen das anders. Von einer  geschlossenen Gesellschaft auf der Tour ist die Rede. Kevin Chappell, aktuell die Nummer 191 im FedExCup, äußerte sich in den sozialen Medien wie folgt: “Die Karotte vor der Nase ist größer geworden, aber aber ist auch ein großes Stück weiter entfernt von den meisten Profi-Golfern. Ich glaube, es wird zu kürzeren, aber lukrativen Karrieren wie im Tennis führen.”

Höhnischen Applaus für die Neuerungen bekam die Tour vom Twitter-Account von LIV Golf. “Nachahmung ist die beste Form der Schmeichelei. Herzlichen Glückwunsch, PGA Tour. Willkommen in der Zukunft.“, heißt es in einem Tweet. 

Die Präsenz der vom saudischen Staatsfond finanzierte LIV Golf League gilt als Auslöser für die vielen Änderungen der Tour.