Nach seinem furiosen Endspurt beim US-Turnier in Norton kann Golf-Superstar Tiger Woods wohl endgültig für seine sechste Ryder-Cup-Teilnahme planen. Der Kalifornier schob sich mit drei Birdies auf den letzten vier Löchern noch auf den elften Platz vor, verteidigte seine Führung in der Weltrangliste erfolgreich und empfahl sich damit auch beim US-Kapitän Corey Pavin für eine der vier Wildcards des US-Teams.
Pavin wollte am Dienstag verkünden, welche vier Akteure in den Genuss eines „Freifahrtscheines“ kommen. Der traditionelle Vergleich zwischen Titelverteidiger USA und Europa findet vom 1. bis 3. Oktober im walisischen Newport statt. Woods gilt nach seiner Vorstellung in Norton als sichere Option, weitere Kandidaten sind Stewart Cink und Zach Johnson. Das Rennen um die vierte Wildcard gilt jedoch als völlig offen.
Hoffman gibt Visitenkarte ab
Das beste Empfehlungsschreiben gab auf dem TPC Boston Charlie Hoffman ab. Der 33-Jährige katapultierte sich mit einer 62er-Runde an die Spitze und wurde für seinen zweiten Erfolg auf der US-Tour mit einem Scheck über 1,35 Millionen Dollar belohnt. Mit 262 Schlägen hatte der langhaarige Kalifornier fünf Schläge Vorsprung auf das australische Duo Geoff Ogilvy und Jason Day sowie den Engländer Luke Donald.
Tiger Woods spielte zum Abschluss eine 68, hatte mit 274 Schlägen zwölf Schläge Rückstand auf Hoffman und sagte anschließend: „Den letzten Ryder Cup habe ich verletzt verpasst, nun wäre es schön, wieder dabei zu sein. Ich habe es bisher immer genossen, mit meinen Teamkameraden gegen die Europäer zu spielen.“ Zudem durfte sich Woods freuen, weiter die Nummer eins zu sein. Denn sein Rivale Phil Mickelson hatte den nächsten „Matchball“ vergeben. Der zweimalige US-Masterssieger hätte in Norton unter die Top 3 kommen müssen, fiel allerdings am Schlusstag mit einer 76er-Runde auf den 25. Platz zurück.
Pavin hält sich zurück
Corey Pavin dürfte einen Verzicht auf Tiger Woods nach den aktuellen Entwicklungen nur schwer erklären können, ließ sich aber unmittelbar nach Turnierende nicht aus der Reserve locken. „Nur eines ist sicher: Ich würde am liebsten die besten 20 Spieler mitnehmen, aber unglücklicherweise kann ich das nicht“, sagte der ehemalige US-Open-Sieger, „die Vergabe der vier Wildcards ist sehr, sehr wichtig. Das werden für mich harte Stunden in der Nacht.“
Sicher qualifiziert für das US-Team waren über die Rangliste bereits folgende acht Spieler: Phil Mickelson, Hunter Mahan, Bubba Watson, Jim Furyk, Steve Stricker, Dustin Johnson, Jeff Overton und Matt Kuchar. Die zwölf europäischen Kontrahenten heißen: Martin Kaymer (Mettmann), Lee Westwood, Luke Donald, Ian Poulter, Ross Fisher (alle England), Rory McIlroy, Graeme McDowell (beide Nordirland), Francesco Molinari, Edoardo Molinari (beide Italien), Miguel Angel Jimenez (Spanien), Peter Hanson (Schweden) und Padraig Harrington (Irland).