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Ein Tag im Biohacking Center | GOLF MEDICO

Auf dem Weg der besten Version meiner selbst

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Philipp Horak für BIOGENA
Philipp Horak für BIOGENA

In einer Welt, in der Gesundheit und Wohlbefinden immer mehr an Bedeutung gewinnen, hebt das »Biogena Plaza« das Konzept von Gesundheit und Wohlbefinden auf eine neue Stufe. Mein Besuch im Wiener Biohacking Center war eine Reise in die Zukunft der persönlichen Gesundheitsvorsorge und Prävention.

Ein Ort ganzheitlicher Gesundheit

Direkt neben der imposanten Wiener Staatsoper hat das österreichische Gesundheitsunternehmen Biogena das außergewöhnliche »Biogena Plaza« geschaffen. Das einzigartige Konzept verbindet modernste Diagnostik und Mikronährstoffberatung mit erstklassiger funktioneller Medizin, exklusiven »Medical Wellness«-Angeboten und einem innovativen 24/7-Store für eine schnelle Versorgung mit fehlenden Mikronährstoffen auch nach Ladenschluss.

Das »Biogena Plaza« ist ein Day Spa für Medical Wellness, das weit über das herkömmliche Angebot hinausgeht. Hier wird Gesundheit ganzheitlich betrachtet, mit einem starken Fokus auf Prävention. Und das alles in einem sehr offenen, schicken Ambiente. Die Empfangshalle einer ehemaligen Bank wurde zu einem offenen Entrée mit Beratungsplätzen, Gesundheitsbar und Diagnoseräumen umgestaltet – alles mit herrlichem Blick auf die Staatsoper.

BIOGENA Plaza
BIOGENA Plaza

»Diagnostik to go«

Am Anfang jeder Selbstoptimierung steht die Analyse. Es ist eine Freude zu sehen, wie entspannt das hier funktioniert. Ich sehe zwei Geschäftsleute, die im Vorbeigehen ihre Proben abgeben und sich auch noch schnell Blut abnehmen lassen. Vorbei sind die Zeiten, in denen man sich einen lästigen Termin in einer abgelegenen Arztpraxis suchen musste. Die Checks reichen von einfachen Vitamin D-, Cholesterin- oder Entzündungswert-Analysen mit Sofortdiagnostik (innerhalb von 15 Minuten) bis hin zu umfangreichen Sportler-, Mikronährstoff- und Darmtests. Die Krönung der Blutdiagnostik sind dann die »Deep Dives« für Frauen und Männer, die im Blutbild auch nach Hormonparametern des jeweiligen Geschlechts suchen. Dazu beschäftigt das Unternehmen ein eigenes medizinisches Team und arbeitet mit dem Labor Ganzimmun Diagnostik zusammen. Bei besonderen Mängeln können auch direkt Infusionen verabreicht werden, um die fehlenden Parameter zu ergänzen.

Kryotherapie – Kältekammer:
3 Minuten bei –110° Celsius!

Hätte mir jemand gesagt, dass ich einmal in Badehose einen -110 Grad kalten Raum betreten würde, hätte ich ihn noch vor einer Stunde zum Narren gehalten. Aber jetzt stehe ich im alten Tresorraum der Bank und bin kurz davor, in einer der beiden Kältekammern schockgefroren zu werden. Aufregend. Bei all meinen Selbstversuchen werde ich von überaus freundlichen und bestens geschulten Mitarbeitern begleitet, die mir meine Ängste förmlich ansehen: »Sie können jederzeit raus«, »Sie können die Tür von innen selbst aufstoßen« und »Ich bleibe vor der Tür stehen« treffen als beruhigende Mantras ungefragt auf meine tiefsten Bedenken.

Also los: Bis auf Unterhose und Socken ausziehen, in die bereitstehenden Hausschuhe schlüpfen, Mundschutz, Handschuhe und Wollmütze anziehen. Die Therapeutin behält einen im Auge. Man darf sich noch ein Lied wünschen, das über Spotify gestartet wird. Ich schwanke zwischen dem Song »Eisbär« von der Band Grauzone und etwas Italienischem, entscheide mich dann aber für den italienischen Song, um mich wenigstens musikalisch aufwärmen zu können. Tür auf, los geht’s. Die ersten zwei Minuten sind seltsam entspannt, weil die Luft so trocken ist.

Ab wann spürt man die Kälte?

Man spürt die Kälte erst, wenn einem die Ventilatoren wieder einen eiskalten Windstoß in den Nacken blasen. Das geschieht, damit die Haut ihre eigene Wärmeregulierung nicht durchführen kann. Nach zwei Minuten wird es sportlicher, aber ich beginne ruhiger zu atmen. Nach zwei Minuten und 30 Sekunden habe ich das seltsame Gefühl, dass meine Gedanken einfrieren. Nicht unangenehm, aber meditativ. Nach drei Minuten springe ich aus der Kammer und bin erstaunlich entspannt für jemanden, der hypochondrisch in sich hineinhorcht.

Kaffee gefällig?

Bei einem wärmenden Kaffee plaudere ich mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter über Wirkung und Hintergründe: Die Kältetherapie ist eigentlich ein uraltes Instrument zur Heilung und Gesunderhaltung. Schon in der Antike wurde Kälte als heilende Therapie eingesetzt. Durch die Langlebigkeitsforschung ist das Thema wieder sehr präsent. So hat man herausgefunden, dass bei regelmäßiger Anwendung die Sirtuine im Blut ansteigen. Seit die Popsängerin Adele ihren Diäterfolg auf eine sirtuinreiche Ernährung zurückführt, stehen Sirtuine auch im Mittelpunkt von Diäten. Sirtuine sind eine Proteinfamilie, die im menschlichen Körper weit verbreitet ist und eine zentrale Rolle bei verschiedenen Schutz- und Reparaturprozessen auf zellulärer Ebene spielt.

Weitere angestrebte Wirkungen der Kryotherapie: Gewichtsabnahme, Stärkung des Immunsystems (mehr weiße Blutkörperchen), Linderung von Hauterkrankungen, Verbesserung der Schlafqualität und schnellere Regeneration bei Sportlern. Sie wird auch bei chronischen Schmerzen, entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Fibromyalgie, Multipler Sklerose und nach Schlaganfällen eingesetzt. Eine ärztliche Verordnung ist nicht erforderlich. Allerdings ist die Kryotherapie nicht für jedermann geeignet. Menschen mit bestimmten Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder einem Herzschrittmacher sollten sie meiden, da die natürliche Reaktion des Körpers auf Kälte beeinträchtigt sein kann.

IHHT-Zell + Mitochondrien-Training: Ab in die Höhe!

Auf zur nächsten Station! Auch das »Höhentraining« ist durch die Langlebigkeitsforschung in den Fokus gerückt. Im Leistungssport ist diese Trainingsform schon länger bekannt. Der Effekt, den Sportler vor großen Wettkämpfen durch Trainingslager in der Höhe erreichen, spiegelt sich im IHHT-Training wider. Doch was bedeutet IHHT eigentlich? Intervall-Hypoxie (Sauerstoffmangel)-Hyperoxie (Sauerstoff-Überversorgung)Training.

Es ist viel komfortabler als die Eisbox! Man legt sich bequem auf eine Liege, setzt eine Sauerstoffmaske auf und schon beginnt das Training. Beim IHHT-Training werden zwischen 30 und 45 Minuten lang sauerstoffarme und sauerstoffreiche Luftintervalle eingeatmet. Ein Fingerclip misst während des Trainings den Puls und die Sauerstoffsättigung im Blut. Die Intervalle werden vom Gerät individuell an den Fitness- und Gesundheitszustand angepasst.

Dazu wird vorher ein Test durchgeführt. In der Höhe merkt man, dass das Atmen etwas schwerer fällt, im Tal fließt wieder ordentlich Sauerstoff und man atmet etwas leichter. Es ist aber nicht unangenehm und der Therapeut weist noch darauf hin, dass man nicht »gegenatmen« soll.

BIOGENA Plaza Inneneinrichtung
BIOGENA Plaza Inneneinrichtung

Die Hypoxie

Auch hier sprechen wir anschließend über die Wirkung: Die Auswirkungen der Hypoxie (Sauerstoffmangel) sind vielfältig und betreffen verschiedene Bereiche des Körpers. Eine erste Reaktion ist die erhöhte Herztätigkeit und die beschleunigte Atmung, um mit der sauerstoffarmen Luft zurechtzukommen. Im Knochenmark und in der Milz werden mehr rote Blutkörperchen gebildet, um Sauerstoff aufnehmen und transportieren zu können. Die Innenwände der Blutgefäße bilden bei Sauerstoffmangel einen Faktor, der die Bildung neuer kleiner Blutgefäße fördert und so die Mikrozirkulation verbessert.

Auch die Mitochondrien, die für die Energiegewinnung in den Zellen verantwortlich sind, werden von der Hypoxie beeinflusst. Bei Sauerstoffmangel schwellen sie an und teilen sich, während alte und geschwächte Mitochondrien abgebaut werden. Aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen eignet sich Hypoxie nicht nur zur Leistungssteigerung bei Sportlern, sondern auch zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten wie der koronaren Herzkrankheit, Lungenerkrankungen, Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen wie Diabetes. Außerdem wird die Fettverbrennung gesteigert, und es gibt etwa 50 Krankheiten, die mit geschädigten Mitochondrien in Verbindung gebracht werden, was das enorme Potenzial dieses Trainings verdeutlicht.

Mein Fazit: Ein Haus
voller Möglichkeiten

Da die Zeit drängt, lasse ich mir noch schnell die weiteren Behandlungen und Biohacks zeigen. Die Liste und der Rundgang machen tatsächlich Lust auf mehr: automatisierte Lymphdrainagen, Rotlicht-/Infrarot-Solarien, ein »Armstrong«-Muskeltraining ganz ohne intensives Training. Ein innovatives Beckenboden-Training auf der Basis von Magnetwellen sowie Osteoporose-Messungen mit Therapien auf Galileo-Platten. Der große Reiz eines solchen Konzeptes liegt für mich aber darin, dass man viele gesundheitliche Fragen schnell und direkt an einem Ort klärt.

Meine Nachwirkungen der beiden Zelltrainings sind folgende. Am Abend hatte ich zunächst großen Hunger (das hatte ich erwartet, da mir erklärt wurde, dass der Körper allein für den Wärmehaushalt gut 500 Kalorien benötigt). Dann überkam mich eine unglaubliche Müdigkeit, die mich die ganze Nacht in Wien durchschlafen ließ. Wer mich kennt, weiß, dass ich nie die erste Nacht in einem Hotel durchschlafen kann – also Chapeau!