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„Ich hätte Sie für verrückt gehalten…“

Martin Kaymer spricht über seine Vorfreude auf die US Open in Pinehurst und wie schwer es ihm fällt, seine lange, titellose Zeit zu akzeptieren.

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Martin Kaymer
Martin Kaymer

Martin Kaymer steht in diesen Wochen im Fokus. Wenn die Elite ab 13. Juni bei der US Open in Pinehurst gastiert, kehrt der 39-Jährige zurück an einen sehr speziellen Ort. Erstmals seit Kaymers Triumph im Jahr 2014 messen sich die Teilnehmer des wohl schwierigsten Majors der Golfwelt wieder in Pinehurst auf dem historischen No. 2-Kurs der Anlage. Kaymer feierte dort nur acht Wochen nach seinem Triumph bei der Players Championship einen imposanten Start-Ziel-Sieg.

Es war sein zweiter Major-Sieg, der erste eines Deutschen beim „härtesten Test im Golf“, und gleichzeitig war es das letzte Mal, dass der Mettmanner – den Ryder Cup 2014 einmal ausgeklammert – einen Pokal in Empfang nehmen durfte. „Es war ein überwältigendes Gefühl, ein Major mit acht Schlägen Vorsprung zu gewinnen“, erklärte Kaymer im Vorfeld des LIV-Turniers in Houston auf einer Pressekonferenz. “Das hatte ich selbst nicht erwartet. Ich wusste im Vorfeld, dass die Form stimmt. Ich habe zwei Monate zuvor die Players gewonnen, also wusste ich, dass ich gut spiele.“

Kaymer: „Aber das ist die Realität…“

Ebenso erstaunlich wie die Leistung bei der US Open damals war die Durststrecke in der Folge. “Wenn Sie mir vor zehn Jahren auf der Pressekonferenz gesagt hätten, dass ich von 2014 bis 2024 nicht gewinnen werde, hätte ich Sie für verrückt gehalten. Aber das ist die Realität, und es fällt mir natürlich schwer, damit umzugehen.”

Kaymer hat in seiner Laufbahn Major-Siege gefeiert, große internationale Titel geholt, den Ryder Cup für Europa entschieden und war für einige Wochen der beste Golfer der Welt. Ob die Gala bei der US Open damals wirklich das letzte große Ausrufezeichen dieser erstaunlichen Karriere war, wird sich herausstellen.

Mit 39 Jahren bleibt noch etwas Zeit, um weitere Trophäen zu sammeln. Zuletzt ging es wieder leicht bergauf mit der Form. Nach schwierigen Jahren – auch aufgrund einer schwerwiegenden Handgelenksverletzung und Operation – landete er in der LIV Golf League zwei Mal in Folge unter den besten 20 und schaffte den Cut bei der PGA Championship in Valhalla. „Top 20 ist nicht mein Anspruch. Aber es geht in die richtige Richtung.“