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Stänker-Attacke von McIlroy : Olympia und Doping

McIlroy redet sich bei den British Open in fahrt. Olympia findet er „belanglos“ und den Anti-Doping Kampf zu lasch.

Einen Tag nach dem Verzicht des Weltranglistendritten Jordan Spieth (USA) hat Nordirlands Star Rory McIlroy das olympische Golfturnier in Rio als „belanglos“ eingestuft. Olympia werde er sich im Fernsehen anschauen. „Ich bin aber nicht sicher, ob ich Golf schauen werde“, sagte er.

Über seine Entscheidung, in Rio nicht anzutreten, sei er „sehr glücklich. Ich bedaure nichts“, sagte der 27-Jährige. Er hatte seine Absage mit der Angst vor dem auch in Brasilien grassierenden Zika-Virus begründet.

„Ich bin zum Golfsport gekommen, um Meisterschaften und Majors zu gewinnen. Irgendwann kommt man zu dem Punkt, wo man auch einer Verantwortung für die Entwicklung seines Sports hat. Der bin ich auch nachgekommen“, sagte McIlroy. Aber dies sei nicht der Grund gewesen, diesen Sport zu betreiben.

McIlroy hatte seine Absage im Juni noch mit der Angst vor Zika erklärt. Das dürfte wohl vorgeschoben sein. Zwei Monate vor seiner Absage hatte er mit seiner Freundin Erica Stoll, die er im kommenden Jahr heiraten will, einen Urlaub auf Barbados verbracht. Dort ist die Zika-Gefahr genauso groß wie in Brasilien.

Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer wird dagegen beim ersten olympischen Golfturnier seit 112 Jahren dabei sein. Möglicherweise wird das auch wieder das vorerst letzte sein, denn durch die Absagenflut bei den Männern könnte die Sportart schnell wieder von der olympischen Bühne verschwinden.

McIlroy fordert stärkeren Anti-Doping Kampf im Golf

Im gleichen Aufwasch rechnete der Nordire mit dem Anti-Doping Kampf ab. „Ich bin einmal in diesem Jahr getestet worden und das war bei den US Open und nur ein Urintest. Das ist ganz schön wenig. Ich denke, dass Golf in Sachen Doping-Tests einen großen Rückstand hat.“

Im Schnitt werde er vier bis fünf Mal pro Jahr getestet, so McIlroy: „Wenn Golf ein Massensport werden will und bei Olympia dabei bleiben möchte, muss es zu den anderen Sportarten aufschließen.“ Zwar wisse er nicht, ob es tatsächlich Doping-Mittel gebe, die sich für Golfer eignen und einen Athleten „in allen Belangen besser“ mache, aber in einzelnen Bereichen sei das Doping sicherlich möglich.

So könne man beispielsweise mit Wachstumshormonen dopen und mit Sicherheit straffrei bleiben, weil im Golfsport bislang lediglich Urin-Proben entnommen werden. „Das kann man nicht wirklich mit einem Urin-Test aufspüren und deshalb brauchen wir auch im Golf Bluttests“, sagte McIlroy.