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Cejka nimmt in München Sieg ins Visier

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Nach einem verschlafenen Auftakt ist Golfprofi Alex Cejka bei seinem Heimspiel aufgewacht: Der 39-Jährige, der zum 18. Mal bei der BMW International Open in München Eichenried antritt, katapultierte sich am Freitag mit einer 67er-Runde weit nach oben und hat bei Halbzeit mit 138 Schlägen die Spitze und damit auch den ersten Sieg in der bayerischen Metropole wieder im Visier.

„Ich habe heute so gut gespielt wie gestern, aber da sind wenig Putts gefallen. Momentan bin ich zufrieden“, sagte Cejka, der nach seinem glänzenden achten Platz am Sonntag bei der US Open von Kalifornien angereist war und den Jetlag immer noch etwas in den Knochen hat: „Gestern habe ich drei, heute vier Stunden geschlafen. Aber wir sind es ja inzwischen schon gewohnt.“

Auch Langer verbessert sich

Wie Cejka zeigten sich am zweiten Tag zur Freude der Organisatoren auch andere deutsche Spieler nach einem schwachen Auftakt wieder verbessert. So auch der mit einer 70 gestartete Anhausener Bernhard Langer, der bei seinem 20. Start in München nach fünf zweiten Plätzen weiter vom ersten Erfolg träumt. Der Anhausener kam mit einer 69 und insgesamt 139 Schlägen ins Klubhaus und meinte: „Ich habe heute viel besser gespielt, mehr Fairways nund Grüns getroffen. Es sind aber leider keine längeren Putts gefallen.“

Einen Schlag mehr (140) benötigte der Ratinger Marcel Siem, am Donnerstag nach einer 69 noch bester von insgesamt 15 deutschen Startern. Der 29-Jährige, der voraussichtlich Anfang nächsten Jahres erstmals Vater wird, sagte nach seiner 71: „Heute war irgendwie der Wurm drin. Es hat nichts wirklich zusammengepasst. Es hat keinen Spaß gemacht. Aber zumindest bin ich froh, im Gegensatz zu den beiden vergangenen Jahren den Cut geschafft zu haben.“ Martin Kaymer (Mettmann), der Sieger von 2008, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Platz.

Alex Cejka und das Münchner Turnier – eine große Liebe ist trotz der langen Verbundenheit noch nicht daraus geworden. Platz zwei 2003 und ein dritter Rang 2004 waren bislang die einzigen Top-10-Resultate, neunmal dagegen scheiterte er vorzeitig am Cut. Cejka mag Plätze nicht, auf denen die Birdies in Serie fallen: „Ich bin normalerweise eher da gut, wo man mit fünf unter Par oder weniger gewinnt. Hier muss man jeden Tag fünf unter spielen, um vorn dabei zu sein.“

Acht Birdies und drei Bogeys für Cejka

Zumindest am Freitag ist Alex Cejka eine Runde mit fünf unter Par geglückt. Der 39-Jährige spielte bei strahlendem Sonnenschein in Münchens Norden acht Birdies und drei Bogeys. Sein Rückstand zur Spitze betrug zu diesem Zeitpunkt sechs Schläge, vorne lag der 27 Jahre alte Spanier Pablo Larrazabal (132), 2008 Neuling des Jahres auf der Europa-Tour, vor dem Österreicher Markus Brier, dem Schotten Paul Lawrie und dem Argentinier Ariel Canete (alle 134).

Der zweifache Vater Cejka genießt seinen sportlichen Aufschwung in vollen Zügen. Vor allem Rang acht in Pebble Beach bescherte ihm Momente des Glücks. „Das war eine schöne Woche für mich. Der größte Druck ist jetzt weg. Ich habe jetzt fast genug Geld erspielt, um meine US-Tour-Karte zu behalten. Und wenn der Druck weg ist, spielt man besser“, sagte Cejka, der mit gut 622.000 Dollar Jahresverdienst die Nummer 85 der US-Geldrangliste ist.

Dabei plagt sich der gebürtige Tscheche, der als Neunjähriger mit seinem Vater über Jugoslawien, Italien und die Schweiz nach München kam, seit zwei Jahren mit Problemen am Hals herum. „An manchen Tagen wache ich auf, und der Hals schmerzt. Dann kann ich außer Massage nichts machen.“ Vor zwei Jahren war Cejka operiert worden, und ein Ende der Schmerzen ist nicht in Sicht. „Es kann sogar fünf Jahre dauern“, sagte Cejka, der nach eigener Einschätzung derzeit gerade mal zu „70 Prozent fit“ ist.