Clubstory

Burgdorfer Golfclub – Tradition und Sportlichkeit

Burgdorfer Golfclub
In der Südheide zeigt sich der Burgdorfer Golfclub in neuem Gewand. Die 24-Löcher-Anlage nördlich von Hannover wurde ausgebaut und dank entscheidender Verschönerungen noch attraktiver. Der Abstecher ins schöne Niedersachsen lohnt sich zu jeder Jahreszeit.

„Gerade spielen ist hier ein Muss!“ Diesen Tipp gibt uns Hero Maaßen, der Pressewart des Burgdorfer Golfclubs, direkt zu Beginn. Was erst einmal ganz einfach klingt, ist in der Praxis aber eine echte Herausforderung, wie die meisten Golfer wissen. Auf dem Platz in Ehlershausen, der sich zum Teil auf sehr schmalen Bahnen durch den Wald schlängelt, ist dies zu Recht eine Faustregel, die man befolgen sollte. Aber genau das macht diesen Kurs auch aus!

Dieter Norman krämpelte den Burgdorfer Golfclub um

Der erste Schlag wurde in Burgdorf 1971 gemacht – damals noch auf einer 9-Löcher-Anlage. Fünf Jahre später hat man den Platz auf 18 Bahnen erweitert. Wer denkt, seitdem sei nichts Größeres passiert, der irrt. Burgdorf ist keineswegs ein Verein des Stillstands. In den vergangenen Jahren wurde hier ordentlich überlegt, konzipiert und angepackt.

Der damalige Präsident, Dieter Nordmann, nahm sich 2003 als erstes das Clubhaus vor. Mit Zustimmung der Mitglieder wurde dieses an- und umgebaut und fährt nun mit einem schicken Interior und einer exzellenten Küche auf, die auch Nichtgolfer auf die Anlage lockt. „Qualität spricht sich eben rum“, weiß Hero Maaßen.
Nachdem sich Dieter Nordmann aus dem Vorstand des Clubs zurückgezogen hatte, kribbelte es ihm allerdings doch weiter in den Fingern. Nach seiner Amtszeit von 2000 bis 2006 und einer kleinen Verschnaufpause kehrte er 2013 als
Präsident in den Burgdorfer GC zurück.

Und hatte einiges vor! Nordmann wollte nicht nur den Platz modernisieren, um weiter einen guten Platzzustand zu halten. Sechs zusätzliche Bahnen waren ebenfalls eine Bedingung, um auch weiterhin den reibunglosen Spielbetrieb für die knapp 1.000 Mitglieder gewährleisten zu können.
Solche Vorhaben lassen sich in einem eingetragenen Verein wie dem Burgdorfer GC natürlich nicht von heute auf morgen umsetzen. In zwei außerordentlichen Mitgliederversammlungen wurde ausreichend informiert, bis ein Großteil der Mitglieder hinter dem Vorhaben stand. Die Arbeit und der Einsatz haben sich gelohnt!

Burgdorfer Golfclub Clubhaus
Die kleine, süße Terrasse des Clubhauses.

Christoph Städler lässt die Heide wieder blühen

„Durch den aktuellen Umbau ist der Platz noch interessanter geworden“, bestätigt der Pressewart. Und er muss es ja wissen; immerhin ist er seit 16 Jahren im Club. Mit der Hilfe des bekannten Architekten Christoph Städler wurden seit dem vergangenen Herbst insgesamt 14 Grüns renoviert, die beim Platzumbau, der Ende 2014 begann, noch nicht erneuert worden waren. Dabei ersetzte man die Rasentragschicht und den Rasen selbst. Damit ist sichergestellt, dass der Platz auch langfristig auf einem hohen Qualitätsniveau gehalten werden kann. Um jedoch die gesamte Anlage auf Jahre konkurrenzfähig zu halten und neue Interessenten bedienen zu können, war der Bau des Kurzplatzes notwendig.

Dafür wurden drei Bahnen des bestehenden 18-Löcher-Kurses zu sechs Kurzbahnen (die jeweils Längen von 100 bis 160 Meter haben) umgebaut. Ende 2015 entstanden in der Nähe des Clubhauses zudem noch drei weitere Bahnen. Das Ziel war von Anfang an klar: die Spielzeit auf Wintergrüns so kurz wie möglich halten!

Hierfür musste ein ordentliches Fundament her. Hatten die Architekten den Platz 1969 auf dem vorhandenen Boden aufgebaut, entstehen Golfplätze heute auf professionellere Weise. Zumal man in Burgdorf einen entscheidenden Vorteil hat: viel Sand! Die Heide lässt grüßen!

Zudem empfand Städler, dass das eigentliche Markenzeichen des Platzes nicht genug Beachtung fand: die wunderschöne Heide. Nach den neuerlichen Umbauten blüht sie nicht nur in den Waldstücken zwischen den Löchern, sondern auch an markanten Stellen entlang der Spielbahnen.

So fängt alles an! Die erste Bahn ist auch die schwerste des Platzes. Das Par 4 ist für
die Herren satte 391 Meter lang. Da heißt es, sich auf der Range richtig warmzumachen, um gleich voll angreifen zu können.

Auch der Leistungssport verzeichnet in Burgdorf Erfolge

Klar, der Bewuchs macht den Platz noch kniffliger, aber auch um einiges schöner. Der Umbau hat den Platz selbst für Single-Handicapper noch schwieriger gemacht. Und Top-Player gibt es im Verein einige! Denn auch dies ist ein Aushängeschild des Burgdorfer Golfclubs – der Spitzensport. So spielt die gemischte Senioren-Mannschaft seit 2014 in der zweiten Bundesliga. Zudem wurde die erste Senioren-Mannschaft schon zweimal Deutscher Mannschaftsmeister, die Clubmannschaft spielt erfolgreich in der Oberliga, während die Damen sogar auf Bundesligaebene des Deutschen Golf Verbands gespielt haben.

Die Damen-Mannschaft bekam dabei in der vergangenen Saison sogar professionelle Unterstützung: Ann-Kathrin Lindner spielte als Proette nicht nur auf den Plätzen der Ladies European Tour, sondern auch in ihrer alten Heimat. Auf dem Platz in Niedersachsen hatte die heute 29-Jährige das Golfspielen gelernt und springt, wenn ihr Turnierkalender es zulässt, gerne bei den Damen ein.

Was die Nachwuchsarbeit angeht, wird in Burgdorf  so einiges richtig gemacht. So bietet der Verein nicht nur regelmäßiges Jugendtraining, das eine vorgabenwirksame EDS-Runde inkludiert, sondern lockt mit einem regel-mäßigen Jugendtreff viele golfbegeisterte Kids auf die Anlage.

Die Arbeit der Jugendwartin Tina Oelfke zahlt sich aus: Bei den Clubmeisterschaften 2017 setzte sich ein 14-jähriger Youngster durch – und zwar bei einer routinierten, erstklassigen Konkurrenz. Und auch bei den Damen ist der Erfolg jung! Die diesjährige Clubmeisterin ist erst 16 Jahre alt. In Burgdorf-Ehlershausen braucht man sich um die Zukunft des Golfsports also wirklich keine Sorgen zu machen.

Burgdorfer Golfclub
Der Burgdorfer Golfclub bietet seinen rund Tausend Mitgliedern eine großzügige Übungsanlage.

Gefürchtetes Kopfkino auf Bahn 17

Aber nicht nur beim Thema Jugend denkt man modern und fortschrittlich.Seit August dieses Jahres kümmert sich Clubmanagerin Katharina Wieneke um die Geschicke der Verwaltung und das Marketing des Golfclubs. Sie unterstützt in ihrer täglichen Arbeit nicht nur den Vorstand, sondern fungiert auch als Sprachrohr zwischen Mitgliedern, Gästen und Vorstand. So kann die gewünschte Qualität auf allen Seiten gehalten und immer noch ein wenig weiter nach oben geschraubt werden.

Um ihre Lieblingsbahn auf dem Platz zu finden, fehlte der neuen Managerin allerdings bisher noch die Zeit. Keine ungewöhnliche Erkenntnis, sondern eher die klassische Entwicklung: Wer hauptberuflich mit Golf zu tun hat, kommt nur noch selten auf den Platz; zumindest mit Schlägern.

Hero Maaßen, der schon seit über zehn Jahren das Amt des Pressewarts innehat, hat seine Antwort dagegen sofort parat: „Bahn 17. Die ist echt tückisch!“ Auf den ersten Blick sieht dieses Par 3, das für die Herren 109 Meter und die Damen knapp 100 Meter kurz ist, nicht unbedingt nach einer großen Herausforderung aus.

Aber die schmale Bahn, wie auch die beiden Bunker, die schützend vor dem Grün platziert sind, bereiten nicht wenigen Golfern das gefürchtete Kopfkino. Das zeigt uns viele Möglichkeiten, was alles auf dem Weg zum Grün mit dem Ball passieren könnte. Und jeder weiß, welch entscheidende Komponente der Kopf beim Spiel einnimmt; im Guten wie im Bösen.

Genau dieses Gedankenspiel beschert uns nicht nur dieses Loch. Obwohl die Bahnen zum Teil ähnlich verlaufen und alle durch die direkte Nähe des Waldes geprägt sind, gleicht doch kein Loch dem anderen. Und das macht diesen Platz  so facetten- und abwechslungsreich.

Ich möchte Sie aber noch vor den zum Teil üppigen Heideflächen rund um die Bunker und in den Waldstücken warnen. Denn die Pflanze, die so typisch für diese Region ist, scheint die kleinen weißen Bälle sehr gern und häufig zu verschlucken. Und wenn man die Kugel dann doch wiederfindet und spielen möchte, muss man schon richtig durchziehen, um in dem recht widerborstigen Geflecht nicht hängen zu bleiben.

Clubmanagerin Wieneke und Pressewart Maaßen.

Der Burgdorfer Golfclub im Einklang mit der Natur

Wer Spaß am taktischen Spiel hat, wird sich in Burgdorf wohlfühlen. Mit seinen 6.196 Metern (für Herren) mag der Platz nicht länger sein als viele andere. Doch durch die zum Teil recht schmalen Fairways, die von hohen Bäumen gesäumt sind, fühlen sich viele Bahnen länger an als sie tatsächlich sind. Die positive Nachricht für alle, die gern mal im Unterholz landen: Die Bäume stehen oft so weit auseinander, dass sich die ein oder andere Schneise öffnet. Da heißt es: Für eine Lösung entscheiden, Kopf unten lassen und zurück mit dem Ball aufs Fairway oder, noch besser, einfach direkt aufs Grün.

„Unsere Anlage steht für den Einklang mit der Natur“, antwortet Clubmanagerin Katharina Wieneke auf die Frage, was den Burgdorfer GC ausmacht. Mit dem Gold-Zertifikat der Auszeichnung „Golf & Natur“ vom Deutschen Golf Verband wird dies auf dem Papier bestätigt. Den praktischen Beweis liefert einfach eine Runde auf dem Platz in der Südheide: Wenn man in Burgdorf mit seinem Bag die Bahnen entlang geht, hört man… fast nichts. Nur die Natur, die Vögel, und ja, das Klappern der Schläger in der Golftasche.

Bei gutem Wetter sieht man am Himmel immer wieder Segelflugzeuge, deren Piloten wahrscheinlich den schönen Blick auf die Anlage genießen. Ach ja, ein Geräusch könnten Sie noch hören: Dieses trockene Tocken, wenn Ihr Ball gegen einen Baum prallt. Aber wie war die Faustregel? Eben: gerade spielen! Und wenn das nicht klappt, hilft nur das Golferglück, das den Ball irgendwie wieder aufs Fairway spielt…