News

Ganz einfach: Fünf Schläge sparen mit Hank Haney

Getty Images
Hank Haney ist vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Tiger Woods bekannt. Doch der Erfolgscoach kennt auch für Amateure, die besten Tipps um Schläge zu sparen. Ohne dabei den Schwung komplett zu verändern. 

Es besteht doch unter uns Golfern überhaupt kein Zweifel: Jeder will seine Fähigkeiten verbessern. Sie wollen vielleicht einen grundsätzlich besseren und stabileren Schwung, der Ihnen die Angst vor Fehlschlägen nimmt.

Ihr Kurzes Spiel könnte tatsächlich um einiges präziser sein und auch beim Putten gibt es so ein paar lästige Kleinigkeiten, die Sie gern abstellen würden. Diese Wünsche kenne ich aus meinem Alltag nur zu gut. Und deshalb weiß ich auch: Wenn ich Sie auf einer Runde begleiten würde, um dort mit Ihnen sehr praxisnah zu trainieren, könnte ich Ihren Score um mindestens fünf Schläge pro Runde senken, ohne dass wir an die fundamentalen Teile Ihres Schwungs gehen müssten.

Bessere Entscheidungen treffen

Ich konzentriere mich vielmehr auf die leichteren Dinge. Solche, die den meisten Spielern wertvolle Schläge kosten – immer und immer wieder. Ich zeige Ihnen, wie Sie bessere Entscheidungen am Abschlag treffen können und Ihre Annäherungsschläge ohne große Mühen meistern. Zudem habe ich einen guten Rat, wie Sie möglichst viel Risiko aus Ihrem Kurzen Spiel nehmen und besser aus dem Bunker kommen. Mit diesen Kniffen holen Sie das meiste aus dem Spiel heraus – unabhängig von Ihrer Tagesform. Und das sollte das Ziel eines jeden Golfers sein.

Ein anderer Trick, um Fehlschläge vom Tee zu vermeiden: Schlagen Sie mit einem Holz 3 ab. © Golf Digest

Tipp 1: Der Driver

Ich habe zwei Tricks, mit denen Sie direkt vom Abschlag ein paar Schläge einsparen können. Wenn Sie zum Beispiel Ihren Ball vom Tee slicen, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass Sie Ihren Körper sehr viel schneller bewegen als Ihre Arme. Ändern Sie das, indem Sie die Körperrotation zum Ziel etwas verlangsamen und Ihre Armbewegung beschleunigen.

Wenn Sie Ihre Arme schneller bewegen, dann schließen Sie das Schlägerblatt vor dem Treffmoment und spielen den Draw, den jeder Golfer beherrschen möchte. Ein anderer Trick, um Fehlschläge vom Tee zu vermeiden: Schlagen Sie mit einem Holz 3 ab (Foto oben). Das hat mehr Loft als ein Driver und ist daher fehlerverzeihender. Jedes 3er-Holz ist ebenso leicht verstellbar, wie ein Driver, also können Sie die Flugkurve nach Belieben anpassen und müssen dabei nur auf ein paar Meter Distanz verzichten. Und zehn Meter mehr zum Grün sind doch besser als Schläge aus dem Rough, oder?

Vermeiden Sie zu fett getroffene Bälle, die Sie nicht weit bringen, und befreien Sie sich innerhalb eines Schlags aus misslichen Lagen. © Golf Digest

Tipp 2: Das Eisen

Hier ist die Lösung einfach: Durch mehr Kontrolle sparen Sie Schläge ein. Vermeiden Sie zu fett getroffene Bälle, die Sie nicht weit bringen, und befreien Sie sich innerhalb eines Schlags aus misslichen Lagen.

Den Ball um ein Hindernis schlagen zu können, bringt einen weit nach vorne. Allerdings ist das ein schwerer Schlag, der ohne den richtigen Plan meistens schiefgeht. Fangen wir mit der Schlägerauswahl an. Um einen Hook zu spielen, sollten Sie einen Schläger mit mehr Loft (maximal ein 6er-Eisen) schlagen. Ein Schläger mit zu wenig Loft befördert Ihren Ball nur noch mehr nach unten. Folglich spielen Sie einen Slice mit einem Schläger mit weniger Loft (Hybrid oder lange Eisen). Zu viel Loft reduziert den Spin, den Sie brauchen, um den Ball mit einem schönen Slice zu spielen.

Was die Technik angeht: Halten Sie es so simpel wie möglich. Der Schläger sollte offen oder geschlossen zu Ihrer Schwungkurve stehen, um den Ball im Treffmoment slicen oder hooken zu können. © Golf Digest

Was die Technik angeht: Halten Sie es so simpel wie möglich. Der Schläger sollte offen oder geschlossen zu Ihrer Schwungkurve stehen, um den Ball im Treffmoment slicen oder hooken zu können. Je mehr Sie das Schlägerblatt schließen oder öffnen, desto mehr fliegt der Ball in einer Kurve. Heißt also: Für solche Schläge sind keine verrückten Tricks nötig.

Tipp 3: Der Chip

Mein bester Rat für einen Chip aus guter Lage hat nur drei Wörter: Lassen Sie es! Wenn Sie auf dem Fairway mit einer offenen Linie zur Fahne liegen, nehmen Sie Ihren Putter und nicht Ihr Wedge (rechts). Man nennt diesen Schlag auch den „kopflosen Schlag“.

Mein bester Rat für einen Chip aus guter Lage hat nur drei Wörter: Lassen Sie es! © Golf Digest

Warum soll man auch das Risiko eingehen, den Ball mit dem Wedge entweder fett zu treffen oder über das makellos geschnittene Gras zu toppen? Die meisten Golfer können außerhalb des Grüns nur nicht so gut putten, weil sie es nie üben.

Um diese Distanz besser zu kontrollieren, machen Sie zwei Probeschwünge: einen sehr viel weiteren, als Sie denken, und einen sehr viel kürzen – und dann machen Sie Ihren richtigen Putt mit einem Schwung, der in der Mitte der Probeschwünge liegt. Sie werden schnell das richtige Tempo finden. Ich verspreche: Ihr schlechtester Putt wird immer noch besser sein als Ihr schlechtester Chip.

Tipp 4: Der Bunker

Sie spielen nicht die gleichen Schläger und Schäfte wie die Profis. Tourspieler nutzen ein Equipment, das auf ihre individuellen Fähigkeiten angepasst ist – dazu gehören Wedges mit weniger Bounce, um von deren Präzision im Bunker zu profitieren.

Sie brauchen im Bunker ein Wedge, das Fehler verzeiht. Nehmen Sie also eins, das sehr viel Bounce hat – 12 Grad oder mehr. © Golf Digest

Sie brauchen im Bunker ein Wedge, das Fehler verzeiht. Nehmen Sie also eins, das sehr viel Bounce hat – 12 Grad oder mehr. Der Bounce ist der Winkel zwischen der Sohle des Schlägers und dem Boden und hilft Ihnen dabei, den Schläger nicht zu sehr in den Sand zu graben. Sie wollen eher durch den Sand schneiden.

Wenn Sie den richtigen Schläger haben, konzentrieren Sie sich darauf, dass Sie einen circa 15 Zentimeter großen Kreis Sand um den Ball aus dem Bunker schlagen. Wenn Sie nicht sehr schnell schwingen, hilft Ihnen der Bounce dabei, dass Sie den Ball gut in die Luft bekommen, obwohl Sie einige Zentimeter hinter dem Ball bereits in den Sand geschlagen haben.