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Gericht bestätigt Strafe für LIV-Spieler

Die DP World Tour setzt sich im Rechtsstreit gegen die LIV-Spieler durch. Keith Pelley nimmt zum Urteil Stellung und spricht auch über die Ryder-Cup-Zukunft der Betroffenen.

LIV-Mitglied Martin Kaymer und DP-World-Tour-CEO Keith Pelley
LIV-Mitglied Martin Kaymer und DP-World-Tour-CEO Keith Pelley

Noch vor einem Jahr galt es als wahrscheinlich, dass Martin Kaymer irgendwann in die Rolle des Ryder-Cup-Kapitäns schlüpfen wird. Vier Mal war er eine feste Größe in den europäischen Teams, ist Ehrenmitglied der DP World Tour und erhielt 2012 Legendenstatus, als er das Wunder von Medinah per Zwei-Meter-Putt perfekt machen konnte. In Whistling Straits schnupperte der 38-Jährige 2021 bereits in die Rolle des Co-Kapitäns. Alles sprach dafür, dass ihm die ehrenvolle Aufgabe, Team Europe in den Kontinentalvergleich zu führen, in Zukunft übertragen worden wäre. Doch dann kam der Wechsel zu LIV Golf – und stellte alles auf den Kopf. 

Wie Keith Pelley, CEO der DP World Tour kürzlich bestätigte, wird der zweimalige Major-Sieger sowie die LIV-Kollegen Sergio Garcia und Graeme McDowell nicht nur keine Rolle beim kommenden Ryder Cup spielen, sondern – Stand jetzt – auch nie mehr für ein Kapitänsamt in Frage kommen.

Kaymer, Garcia und McDowell werden keine Kapitäne  

„Vergangenes Jahr haben wir mit Sergio Garcia, Graeme McDowell und Martin Kaymer drei potenzielle Kapitäne verloren. Sie fielen aus der Mitgliedschaft, weil sie die Mindestanforderungen gemäß unserer Turnierregeln nicht erfüllten”, erklärte Pelley. “Auch wenn man Ehrenmitglied ist, kann man nicht mehr Kapitän oder Vize-Kapitän werden, wenn man diese Regeln nicht einhält.” 

Kaymer war im vergangenen Jahr lediglich bei der BMW International Open dabei. Weitere Starts sagte er aber ab, da er sich nach seiner LIV-Zusage auf der DP World Tour nicht mehr willkommen fühlte. 

Grundsätzlich gäbe es laut Pelley aber kein Ryder-Cup-Verbot für LIV-Spieler, auch wenn die Qualifikation durch zukünftige Sanktionen schwieriger werden könnte: “Wir schließen diese Spieler nicht aus. […] Sie sind immer noch berechtigt, wenn sie sich qualifizieren oder wenn Luke (Donald, Team-Kapitän Europas) meint, dass sie im Team sein müssen.“

DP World Tour gewinnt Rechtsstreit

Pelley und die DP World Tour freuten sich vergangene Woche über einen gerichtlichen Erfolg. Ein Schiedsgericht stufte die von der DP World Tour verhängten Geldstrafen in Höhe von 100.000 Pfund sowie Sperren für diejenigen Spieler, die an den ersten LIV-Veranstaltungen teilgenommen hatten, als vernünftig und verhältnismäßig ein. Ian Poulter, Adrian Otaegui und Justin Harding hatten damals gegen die Entscheidung Berufung eingelegt, so dass die LIV-Spieler zunächst weiterhin auf der DP World Tour antreten konnten. Nun wurde der Einspruch der Spieler abgelehnt. 

Das Gericht kam zu dem Entschluss, dass die insgesamt zwölf LIV-Spieler „schwerwiegende Verstöße“ gegen den Verhaltenskodex der DP World Tour begangen hatten, indem sie ohne Erlaubnis an konkurrierenden Veranstaltungen teilnahmen. Die verhängte Strafe müsse innerhalb der nächsten 30 Tage bezahlt werden. 

Pelley: “So ist das Leben”

„Es gibt überall Regeln und Vorschriften, und es ist nicht in Ordnung, etwas zu unterschreiben und dann willkürlich zu entscheiden, sich nicht an diese Regeln und Vorschriften zu halten”, so Pelley. “So funktioniert die Welt. So ist das Leben.“

Matthew Schwartz, der im Prozess die Interessen der Spieler und LIV Golf vertrat, war mit dem Urteil nicht einverstanden. “Durch die Bestrafung von Spielern, wenn sie Golf spielen, versucht die DP World Tour, diese in unangemessener Weise zu kontrollieren. Der Sport und die Fans leiden darunter. Es gibt keine Gewinner.”

Es bleibt abzuwarten, ob die Spieler gegen die Entscheidung Berufung einlegen werden.