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Rekordjagd und Regenchaos

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Von Petra Himmel

Nichts läuft wie erwartet: Bei der 109. US Open im Bethpage State Park auf Long Island führt mit Ricky Barnes ein Amerikaner, der sechs Jahre benötigte, um es überhaupt bis auf die US PGA Tour zu schaffen. Und das mit einem Rekordergebnis nach 36 Löchern von acht unter Par. Noch nie in der Geschichte des Turniers wurde ein derartig niedriger Zwischenstand erreicht. 

Das Ergebnis des Führenden ist dabei kein Einzelfall. Birdies in Serie kennzeichneten das Spiel am Samstag. 45 Rundenergebnisse unter 70 wurden bereits gespielt. Zum Vergleich: Bei der US Open 2002 auf dem gleichen Platz schafften während der ganzen Turnierwoche nur 26 Spieler ein Ergebnis unter Par.

Wetterchaos

Die Wetterverhältnisse haben in dieser Woche die Bemühungen der ausrichtenden United States Golf Association zunichte gemacht, einen möglichst schwierigen und harten Kurs zu präsentieren. Statt der vorgesehenen staubtrockenen und harten Grüns trifft der Ball auf eine vom Regen durchweichte Oberfläche, bleibt sofort liegen und lässt sich anschließend auch noch kontrolliert einputten.

Ein Großteil der Spieler hadert trotzdem mit den Spielbedingungen. Die katastrophal schlechten Wetterverhältnisse machten das Turnier bis dato zu einem Lotteriespiel. Startzeiten wurden laufend verschoben, Runden nur teilweise zu Ende gespielt. Ewige Wartezeiten im Clubhaus oder im Hotelzimmer durchbrachen die normale Routine der Profis. Die dritte Runde starteten aufgrund einsetzender Regenfälle am Samstag spät nachmittags deshalb auch nur 44 von insgesamt 60 Spielern, die den Cut überstanden. Für Sonntag stehen deshalb für einen Großteil des Feldes fast zwei komplette 18-Löcher-Runden an. 

Kaymer raus, Woods abgeschlagen

Auf ein Minimum geschrumpft sind die Titelchancen von Tiger Woods, der elf Schläge Rückstand auf Ricky Barnes hat und am Samstag vor allem mit seinem kurzen Spiel haderte: Die Putts, die ich gut getroffen habe, gingen nicht rein. Und die Putts, die ich schlecht getroffen habe, waren alles andere als nahe bei der Fahne. Dagegen ist Phil Mickelson mit eins unter Par auf dem geteilten zwölften Rang zumindest noch im Rennen. 

Als stärkste Verfolger für Ricky Barnes und den zweiten Lucas Glover dürften aber Mike Weir (-6) und Lee Westwood (-2) gelten, die auf dem dritten und siebten Rang liegen und die nötige Erfahrung für den Sonntags-Marathon mitbringen. 

Nach wie vor überraschend ist das Abschneiden von David Duval, British Open-Champion von 2001, der mit drei unter Par weiterhin gut im Rennen liegt und sich seine Chancen auf einen zweiten Majortitel erhalten hat. 

Für Martin Kaymer nahm auch das zweite Major-Turnier der Saison ein schnelles Ende. Der Deutsche scheiterte um einen Schlag am Cut von vier über Par, befand sich aber in prominenter Gesellschaft. Auch Paul Casey, Ernie Els und Padraig Harrington reisten nach zwei Runden ab.