Golf Club Magazin Bundesausgabe

Naturschutz im Fokus: Minister besucht Club

Oft wurden in den vergangenen Jahren die Golfclubs in Deutschland als Zerstörer von Flora und Fauna gebrandmarkt; gerne auch von Behörden und Politik. Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt, was auch der Besuch des Landwirtschaftsministers aus Baden-Württemberg im Golfclub Glashofen-Neusaß zeigt.

Wie auch in Bayern (s.a. GM 11/21) kooperieren inzwischen die Golfclubs und die Landesbehörden immer intensiver miteinander. So beispielsweise in Baden-Württemberg beim Projekt »Lebensraum Golfplatz – wir schaffen Artenvielfalt«. Und da passte es ins Bild, dass Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, den Golfclub Glashofen-Neusaß besuchte und sich dort mit dem Umweltausschuss des Baden-Württembergischen Golfverbandes (BWGV), bestehend aus Prof. Dr. Martin Elsäßer, Dr. Gunther Hardt und Hubert Kleiner, austauschte. Die Anlage in Neusaß ist eine der inzwischen landesweit 60, die sich an dem Biodiversitätsprojekt beteiligen. Mit dabei waren zudem die Clubverantwortlichen um den Ehrenpräsidenten des GC Glashofen-Neusaß, Heinrich Hennig und dem Präsidenten des BWGV Otto Leibfritz. Das Treffen nutzte der BWGV-Umweltausschuss, den Minister über aktuelle Projekte und Initiativen zur Stärkung der Biodiversität innerhalb des Verbandes zu informieren. Bei einer Begehung der Golfanlage erläuterten die Vertreter des BWGV die Maßnahmen, die gezielt zur Förderung der Biodiversität auf den am Projekt teilnehmenden Golfanlagen umgesetzt werden. Ebenso wurden Möglichkeiten zur Förderung der Pflege von sogenannten Extensivflächen auf Golfanlagen und Möglichkeiten von Förderinstrumenten angesprochen. Vorstellbar seitens des Verbandes wäre auch eine Teilnahme am Landeswettbewerb »BW blüht«. Vielleicht sogar mehr: Der Austausch auf dem Golfplatz in Neusaß könnte der Start einer guten Zusammenarbeit und einer mustergültigen Initiative zum Wohle der Biodiversität im Land sein. »Jeder muss seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Ich finde es ein spannendes Vorhaben, wenn sich diesem Thema auch Golfplatzbetreiber annehmen, zumal hier bisher nur kaum entdecktes Potenzial liegt. Unterm Strich könnte die Stärkung der Biodiversität nicht nur ein Gewinn für die Tier- und Pflanzenwelt sein, sondern letztlich auch den Pflegeaufwand für Golfanlagen reduzieren. Gerne werde ich diese Initiative unterstützen«, fasste Minister Hauk abschließend zusammen.